Thüringer HC startet mit Pflichtsieg gegen Baia Mare in die Champions League

06.10.2013 – SPORT4Final:

Der Thüringer HC gewann am ersten Spieltag der Champions League gegen HCM Baia Mare mit 36:29 (18:15) vor 1.800 Zuschauern. Mit diesem Sieg sammelten die Thüringerinnen zwei wichtige Punkte auf dem Weg zum Erreichen der Hauptrunde. Beste THC-Werferin war Sonja Frey mit zehn Treffern. Für Baia Mare waren Melinda Geiger und Timea Judita Tatar mit sieben Toren am erfolgreichsten.

Stimmen nach dem Spiel:

Herbert Müller (THC): „Wir haben heute den Druck, gut in die Gruppe reinzukommen, zerstört. Wir haben gestern das Spiel von Győr gesehen, da konnte uns Angst und Bange werden. Im Angriffsspiel und vom Kampfeswillen haben wir ein gutes Spiel gezeigt. In der Abwehr müssen wir uns steigern. Glückwunsch an Baia Mare, sie haben munter mitgespielt. Man darf nicht vergessen, dass dies die schwerste Gruppe in der Champions League ist.“

Costica Buceschi (HCM): „Es war ein schweres Spiel und wir haben unser Bestes gegeben. Wir spielen das erste Mal in der Champions League. Wir haben teilweise zeigen können, dass wir guten Handball spielen können. Herzlichen Glückwunsch an den THC. Wir sehen uns in Baia Mare.“

Warum siegte der Thüringer HC in dieser Deutlichkeit und welche Kritikpunkte sind erwähnenswert? Die SPORT4Final-Analyse mit folgenden Anmerkungen:    [private]

Der deutsche Meister hatte klare Vorteile im Umkehrspiel und Tempogegenstoßverhalten. Allein 13 Tore wurden mit dieser spieltaktischen Variante erzielt. Besonders Linksaußen Frey und die Rückraumrechte Barbosa gefielen durch ihre Schnelligkeit und Beweglichkeit. Neuzugang Barbosa war auch im 1:1-Spiel kaum zu bremsen.

Auf der Torhüterposition kam nach dem Wechsel von März auf Krause mehr Stabilität in die insgesamt nicht sicher wirkende 6:0-Abwehr des Thüringer HC. Zehn gehaltene Bälle (25 %) sind zwar nur ein Durchschnittswert, aber die Qualität schwieriger Bälle gab hierbei den Ausschlag.

Im gebundenen Spiel, im Positionsangriff zog Spielmacherin Wohlbold in routinierter Manier ihre spielbestimmenden, tempogeladenen Kreise. Manchmal aber ein wenig zu hektisch und bei zu hohem Tempo leicht den Überblick verlierend, ging gerade in der Phase vom 10:6 (Mietzner-Pass zum Torerfolg – 14.) bis zur rumänischen 11:13-Führung (21.) der Spielfaden auch im Angriff verloren. Von der halblinken Rückraumposition (Mietzner) gingen zu wenige Impulse aus. Die Rumäninnen mit dem 1:7-Lauf witterten Morgenluft.

Aber deutlich wurde auch in dieser Spielzeit, dass die Thüringer 6:0-Abwehr mit den leichtfüßigen, nicht sprunggewaltigen Rückraumspielerinnen des Gegners größere Probleme hatte. Nicht durch Sprung- sondern Schlagwürfe glänzend und die größeren Lücken auf den Halbpositionen in der THC-Abwehr erkennend, zeigte Baia Mare gefährliche Spielzüge. Auch wurde auf Thüringer Seite nicht immer schnell und beweglich genug im Deckungsriegel verschoben.

Mit der 14:13-Führung durch Barbosa (22.) sorgte ausgerechnet eine folgende Auszeit des rumänischen Trainers für den Bruch im eigenen Spiel. Drei Tore durch die ebenfalls starke Jakubisova sowie ein Frey-Tor zementierten die Wende im Spiel und den 18:15-Pausenstand.

Nach dem Seitenwechsel gelang es Baia Mare nur noch einmal bei 23:20 (39.) auf Tuchfühlung zu kommen. Danach zog der deutsche Meister mit weiter hohem Tempospiel den Gästen davon und hatte bei 32:24 (53.) den größten Vorsprung. Trainer Müller sah zudem noch Gelb in dieser Phase. Am Ende stand für den Thüringer HC ein souveräner 36:29-Pflichtsieg zu Buche. Herbert Müller war mit den sieben Toren, zwei Punkten und dem erfolgreichen Start zufrieden.

Aber Trainer Müller deutete nach dem Spiel mit dem Fingerzeig auf die hohe 19-Tore-Niederlage des kommenden Gegners Hypo Niederösterreich (am 13. Oktober auswärts) in Győr an, dass die Messlatte in dieser Vorrundengruppe mit dem Titelverteidiger Győr außergewöhnlich hoch ist. Und der THC-Chef weiß ganz genau, dass sich seine Mannschaft  insgesamt über volle 60 Minuten weiter steigern und vor allem in der Abwehr stabilisieren muss. Diesbezüglich erwartet den deutschen Meister bei Hypo Niederösterreich die erste Bestandsaufnahme in einem richtungsweisenden Spiel der Champions League.

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