Handball Bundesliga: Thüringer HC bezwang TuS Metzingen

Thüringer HC - Handball Bundesliga Saison 2020-2021 - Foto: Thüringer HC
Thüringer HC – Handball Bundesliga Saison 2020-2021 – Foto: Thüringer HC

Handball Bundesliga Frauen: Thüringer HC vs. TuS Metzingen.

Der Thüringer HC bezwang mit 32:28 (16:11) Toren den TuS Metzingen.

03.04.2021 – PM THC + TuS / SPORT4FINAL / Frank Zepp:

Handball Bundesliga Frauen: Die erste Halbzeit war von schnellen Spielzügen geprägt, in dem der Gastgeber zum Ende hin das Tempo anzog und die technischen Fehler der Gäste bestrafte. Die zweite Halbzeit begann für den THC schleppend und Metzingen kam bis auf ein Tor heran. Dem Kampfgeist und der Moral der Heimmannschaft war es zu verdanken, dass sie die Führung verteidigen und noch mal ausbauen konnte. Beste Werferinnen für den THC waren Marketa Jerabkova mit neun und Kerstin Kündig mit sieben Toren. Auf Seiten der TuSsies erzielten Marlene Zapf mit neun und Bo van Wetering mit acht Treffern die meisten Tore.

Nach 10 Minuten lief der Thüringer HC der knappen Metzinger Führung hinterher – 3:4. Die Gäste-Abwehr agierte beweglich und offensiv gegen die Angriffsreihen der Gastgeberinnen. Die ersten 15. Minuten waren vom gegenseitigen Abtasten und probieren geprägt. Nina Neidhart erzielte mit zwei Treffern in Folge den 7:7-Ausgleich in der 16. Minute. Beide Teams spielten auf Augenhöhe mit zunächst leichten Vorteilen der Gäste, die vorlegten. Die Thüringer Damen blieben dran und erkämpften aus einem Zwei-Tore-Rückstand den Ausgleich. Auch der dritte Strafwurf der Gäste landete bei Marie Skurtveit Davidsen, mit Tamara Haggerty scheiterte in der 20. Minute bereits die dritte Werferin im direkten Duell.

Nach dem Führungstreffer des THC zum 9:8 nahm Edina Rott ihr erstes Team Timeout. Innerhalb weniger Minuten hatte sich das Blatt gedreht, der Thüringer HC legte vor und Metzingen musste den Anschluss halten. Fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff blieb Asli Iskit verletzt im gegnerischen Strafraum liegen und wurde nach einer ersten Begutachtung des Mannschaftsarztes direkt in die Kabine geführt. Ein Ausfall der Spielerin würde die ohnehin schon dünne Personaldecke des THC empfindlich schwächen. Josefine Huber legte im Doppelpack zum 14:11 vor. Marie Skurtveit Davidsen parierte mehrfach sehenswert, zudem profitierten die Gastgeberinnen von den Fehlern der Gäste. Der THC gab in der Schlussphase der ersten Spielhälfte richtig Gas und baute die Führung zum 16:11-Halbzeitstand aus.

Die Gäste kamen wie erwartet kämpferisch aus der Kabine und verkürzten in den ersten zwei Minuten auf 16:13. Der schnelle Gegentreffer von Kerstin Kündig bremste den Schwung der Gäste nur kurz – 17:14. Nach vier Minuten und einem weiteren Tor der TuSsies zog Herbert Müller die Notbremse und bestellte sein Team an die Seitenlinie. Das beim THC gefürchtete Pausentief zeigte Wirkung. Das Strafwurftor von Marketa Jerabkova sicherte den Dreitorevorsprung nur kurz, auf der Gegenseite verkürzte Marlene Zapf sofort zum 20:18. Schon im nächsten Angriff bekam der Thüringer HC den direkten Wurf auf das Metzinger Tor zugesprochen. Madita Kohorst blieb Siegerin gegen Marketa Jerabkova. Auf der anderen Seite netzte Metzingen zum 20:19 ein, die mühsam heraus gespielte Halbzeitführung war dahin.

Wie schnell sich das wenden kann, zeigte Kerstin Kündig, die sich einen Ball stahl und trotz Bedrängnis ins leere Gästetor zur 22:19 Führung einnetzte. Mitte der zweiten Halbzeit lagen die Thüringerinnen mit 24:21 vorn. Die Gäste, aggressiver in der Verteidigung und vorn um jeden Ball kämpfend, ließen sich nicht abschütteln. Im THC-Tor stand Petra Blazek zwischen den Pfosten und parierte zu Beginn der Schlussphase einen Tempogegenstoß von Bo van Wetering in sensationeller Manier. Die Schwächephase zu Beginn der zweiten Halbzeit war überwunden. TuS-Trainerin Edina Rott griff nach dem Treffer zum 29:24 zur grünen Karte.

In die letzten fünf Minuten ging der THC mit einer 30:25-Führung. Das Metzingen da noch dran rütteln will, war abzusehen. Zunächst stand jedoch Petra Blazek richtig und verhinderte die nächsten Treffer. Mit ihren Paraden brachte sie die Süddeutschen unter Druck. Die Zeit lief trotz der massiven Gegenwehr der Gäste für den Thüringer Handball Club. Nur 32 Sekunden vor dem Ende, das Spiel war entschieden, die letzte Auszeit von Herbert Müller, um die Hektik rauszunehmen. Die Uhr tickte für den Tabellenfünften und nach kämpferischem Auftreten in eigener Halle ging der 32:28-Sieg völlig in Ordnung. Beide Mannschaften tauschen zudem die Plätze in der HBF-Tabelle.

Stimmen nach dem Spiel:

Edina Rott (TuS): „In der 1. Halbzeit haben wir in der Abwehr ganz gut gestanden. Vorn haben wir nicht die richtigen Lösungen gefunden. Wir waren nicht mutig genug und sind an der Torhüterin gescheitert. Meine junge Mannschaft hat schwere Spiele in den Beinen, da fehlte die Kraft. Da waren sie in den letzten sieben Minuten kopflos. In der 2. Halbzeit lief es besser. Wir haben uns wiedergefunden, aber viele Fehler gemacht. Wir haben zu viele Fehler gemacht, das hat meiner Mannschaft zusätzlich Kraft gekostet.“

Maren Weigel: „Gerade nach der guten Leistung in der zweiten Halbzeit sind wir enttäuscht über die Niederlage. Spielentscheidend war sicherlich das Leistungstief kurz vor der Halbzeit, da haben wir leider ein paar Fehler zu viel gemacht und unsere Chancen nicht gut genutzt. Dennoch wollen wir auf der zweiten Hälfte aufbauen und gegen Bad Wildungen wieder siegen!“

Herbert Müller (THC): „Wir sind in beiden Halbzeiten in den ersten Minuten ganz schlecht aus den Startlöchern gekommen. Auch wenn wir die erste Halbzeit ausgeglichen gestaltet haben, ist das allein Marie Davidsen geschuldet, die ein paar Unglaubliche gehalten hat. Wir haben es in der 1. Halbzeit geschafft, die Gäste in den Positionsangriff zu zwingen und dort Zugriff zu kriegen. Das war unsere Chance, auf einen klaren, beruhigenden Vorsprung von 16:11 wegzuziehen. Man kennt ja Metzingen, die spielen fantastisch schnell und ein Handballspiel kann schnell kippen. Wir haben in der zweiten Halbzeit die ersten Minuten wieder verschlafen. Wir wollten es besser machen, haben überhastete Würfe aus dem Rückraum genommen und da waren sie schnell wieder dran. Dann gab es zwei Schlüsselszenen, die geholfen haben den Sieg nach Hause zu bringen. Das war, als Kerstin Kündig von der Bank kommt und auf plus drei Tore vorlegt. Dann Petra Blazek die Unmögliche rausgeholt hat und uns Sicherheit gegeben hat.“

Statistik:

Thüringer HC: Laura Kuske, Marie Skurtveit Davidsen, Petra Blazek; Emma Ekenman-Fernis 3/1, Nele Weyh, Asli Iskit 2, Lucy Gündel, Ina Großmann, Kerstin Kündig 7, Lydia Jakubisova 1, Jolina Huhnstock, Nina Neidhart 4, Marketa Jerabkova 9/2, Josefine Huber 6.

TuS Metzingen: Madita Kohorst, Nicole Roth; Marlene Zapf 9/3, Katarina Pandza 4, Laetitia Quist 2, Bo van Wetering 8, Lena Sophia Degenhardt, Anna Albek, Maren Weigel 3, Britt van der Baan, Tamara Haggerty 2, Julia Symanzik, Dorina Korsos.

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