SG BBM Bietigheim nach Torfestival auf Titelkurs

SG BBM Bietigheim - Saison 2018-2019 - Handball Bundesliga - EHF Champions League - Foto: SG BBM Bietigheim
SG BBM Bietigheim – Saison 2018-2019 – Handball Bundesliga – EHF Champions League – Foto: SG BBM Bietigheim

Die SG BBM Bietigheim setzte sich am 23. Spieltag der Handball Bundesliga Frauen (HBF) klar und überraschend deutlich mit 43:22 (23:10) Toren auswärts beim amtierenden deutschen Pokalsieger VfL Oldenburg durch.

Mit dem 22. Saison-Erfolg konnte der Spitzenreiter die Tordifferenz (22 Treffer) zum punktgleichen Verfolger Thüringer HC weiter ausbauen.

28.04.2019 – PM SG BBM / SPORT4FINAL / Frank Zepp:

Die Vorzeichen vor der Partie gegen den Tabellenelften konnten schlechter kaum sein für die SG BBM Bietigheim, denn die verletzungs- bzw. krankheitsbedingten Ausfälle der Nationalspielerinnen Karolina Kudlacz-Gloc, Maura Visser, Charris Rozemalen und Ines Ivancok sorgten vor dem Anwurf für Sorgenfalten bei Cheftrainer Martin Albertsen, dem somit lediglich neun, teilweise angeschlagene, Feldspielerinnen zur Verfügung standen. Da der punktgleiche Verfolger Thüringer HC bereits gestern mit 32:22 überraschend deutlich bei Frisch Auf Göppingen gewann, lag der Druck in der sehr gut gefüllten EWE-Arena bei der SG BBM.

Die verbliebenen Akteurinnen auf der Platte legten unbeeindruckt von diesen negativen Begleiterscheinungen einen furiosen Start hin und zeigten über die komplette Spielzeit eine kämpferische und spielerisch gute Vorstellung. Hinzu kam die taktische Finesse von Trainerfuchs Martin Albertsen, der auf eine 5:1-Anfangsformation setzte und damit Oldenburg vollkommen überraschte.

Anna Loerper war es, die den ersten Treffer an ihrer alten Wirkungsstätte per Siebenmeter erzielte. SG-Kapitänin Kim Naidzinavicius, die Ex-Oldenburgerin Laura van der Heijden und Angela Malestein ließen die Tore zum 4:1 folgen. Nach zehn gespielten Minuten zog VfL-Trainer Niels Bötel die grüne Karte, denn sein Team lag mit 10:4 im Rückstand. Bietigheim zog danach bravourös weiter sein Angriffsspiel konsequent und erfolgreich durch, stand zudem sicher in der Abwehr gegen die dadurch offensiv oft überforderten Oldenburgerinnen.

Hervorzuheben aus einer bärenstarken Mannschaftsleistung waren die überragenden Aktionen von Torhüterin Valentyna Salamakha, die den Kasten souverän sauber hielt und die gesundheitlich angeschlagene Dinah Eckerle ließen das SG-Torhüterduo glänzen. Ein Doppelpack von Kim Naidzinavicius knapp zehn Minuten vor der Halbzeitpause zum 18:7 brachte der SG BBM Bietigheim schließlich die erste zweistellige Führung. Der Tabellenführer gab nicht nach, drückte weiter aufs Tempo, Antje Lauenroth setzte mit einem Doppelpack den Schlusspunkt in einer großartigen ersten Halbzeit der SG-Ladies zum eindrucksvollen 23:10-Pausenstand.

Wer nun glaubte, Bietigheim würde einen Gang zurück schalten, sah sich getäuscht. Denn aufgrund der engen Tabellen-Konstellation im Kampf um den Titel machten die Bietigheimerinnen dort weiter, wo sie im ersten Durchgang aufgehört hatten. Die heute in Abwehr und Angriff stark aufspielende Kim Naidzinavicius markierte einen Siebenmeter-Dreierpack zum 27:13 und Antje Lauenroth legte einen Doppelpack zum 29:13 nach.

Im weiteren Verlauf bauten die Gäste ihre Führung konsequent aus. In der 44. Minute lag die SG BBM Bietigheim zum ersten Mal mit 20 Treffer vorne, als Fie Woller per Konter zum 35:15 einnetzte. Der 40. Treffer für Bietigheim folgte in Minute 52 durch die elffache Torschützin Angela Malestein. In einer überraschend einseitigen Partie siegten die Bietigheimerinnen, die über 60 Minuten dominierten und das Tor-Polster mit einem Plus von 22 Treffern aufpolierten, letztendlich mit sage und schreibe 43:22. Es war ein Sieg des absoluten Willens und ein weiteres Ausrufezeichen aus dem Süden im heißen Kampf um die deutsche Meisterschaft.

Ein zufriedener SG BBM-Cheftrainer Martin Albertsen sagte nach dem Sieg: „Meine Gratulation geht an mein Team, das eine super Leistung abgeliefert hat. Mir standen heute wenige Spielerinnen zur Verfügung, diese haben aber eine fokussierte Leistung gezeigt und überragend gespielt. Es war ein wichtiger Sieg im Kampf um die deutsche Meisterschaft, welcher wegen der unfassbar dünnen Personaldecke in dieser Höhe für mich nicht vorhersehbar war.“

Tore: Naidzinavicius 12/7, Malestein 11, Lauenroth 7, Woller 5, Loerper 4/2, van der Heijden 4

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