Thüringer HC mit „verdientem Sieg“ in Leverkusen

Der Thüringer HC bringt zwei wichtige Auswärtspunkte in der Handball-Bundesliga der Frauen mit und besiegte in Leverkusen die Werkselfen mit 27:26 (13:10). In einer bis zum Schluss spannenden, temposcharfen Partie erzielten Nina Schilk (7) für Leverkusen – Kerstin Wohlbold (5) und Iveta Luzumova (5) für den Thüringer HC die meisten Treffer.

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Thüringer HC - Mannschaftsfoto 2016/2017 - Foto: Thüringer HC
Thüringer HC – Mannschaftsfoto 2016/2017 – Foto: Thüringer HC

16.11.2016 – PM THC / SPORT4FINAL / Frank Zepp:

Bayer Leverkusen startete mit viel Tempo und sehr druckvoll in die Partie und setzte die ersten Treffer zum 2:0. Vor allem die wurfvariable Zivile Jurgutyte stellte die Gästeabwehr immer wieder vor Probleme. Den ersten THC-Treffer erzielte Katrin Engel von der Strafwurflinie. Leverkusen blieb die dominierende Mannschaft. Die Elfen legten vor, doch der THC blieb dran. Nach 8 Minuten konnte der THC erstmalig ausgleichen. (4:4) Doch die Elfen blieben druckvoll und trafen aus der Distanz. So blieben sie auch weiter in Führung, auch wenn Szimonetta Planeta mit einem Rückraumkracher das 7:7 erzielen konnte. Die Abwehr des deutschen Meisters war zu lückenhaft und instabil und im Angriff wurde oft überhastet agiert. Beim 9:7 durch Anna Seidel nahm Herbert Müller seine erste Auszeit und bat seine Damen zum Gespräch.

Kerstin Wohlbold brachte von der Regieposition viel Bewegung ins Spiel. Trotz Manndeckung konnte sie sich im 1-gegen-1 durchsetzen und den 9:10 Anschlusstreffer markieren. Die Abwehr und auch Dinah Eckerle im Tor steigerten sich jetzt. Drei ganz starke Aktionen der erfahrenen Lydia Jakubisova brachten eine Wende ins Spielgeschehen. Zweimal traf sie freigespielt von der Außenposition – beim dritten Versuch wurde sie mit Foulspiel gebremst. Katrin Engel verwandelte und die Partie stand 12:10 für die Gäste aus Thüringen. In die Pause ging es mit einem 10:13, nachdem Bayer 12 Minuten lang kein Treffer mehr gelungen war.

Nach der Pause dominierten wieder die Gastgeberinnen. Mit drei Treffern in Folge (Schilk, Rode, Seidel) war Leverkusen wieder auf 14:16 herangekommen. Beim THC lief es nicht im Angriff – schöne Einzelleistungen von Macarena Aguilar und Kerstin Wohlbold ließen den Vorsprung nicht noch weiter schrumpfen. Beim 16:18 nahm Herbert Müller seine Damen zur Seite um weiteren Schaden abzuwenden. Aber es half nicht viel – immer wieder wurde versucht, durch die Mitte zum Erfolg zu kommen, was die TSV Abwehr nicht vor Probleme stellte. Nina Schilk war es, die für die Elfen zweimal den Anschlusstreffer erzielte. (18:19 – 45.) und Jennifer Rode konnte in Überzahl (Manon Houette erhielt die dritte Zeitstrafe – Disqualifikation) sogar den umjubelten 19:19 Ausgleich erzielen. Anika Niederwieser aus der Distanz und Iveta Luzumova von der Siebenmetermarke brachten den THC wieder auf 21:19 in Front – das Spiel blieb – 13 Minuten vor dem Ende – offen.

In dieser Phase zeigte Dinah Eckerle zwei starke Reaktionen und sorgte mit einem super Langpass auf Maria Kiedrowski für das 22:20. Doch Leverkusen fightete und ließ jedem THC-Tor sofort den Anschlusstreffer folgen. (23:24 – 54.) Vier Minuten vor dem Ende wurde dann Maria Kiedrowski lehrbuchreif freigespielt und flog von der Linksaußenposition zum beruhigenden 26:23. Renate Wolf nahm ihr Team nochmal zur Seite, wohl wissend, dass noch alles möglich war. Und Sally Potocki setzte die Worte der Trainerin als erste um – 24:26 aus dem Rückraum. Dann ein super Tor von Linksaußen – Nina Schilk traf zum 25:26, noch 2 Minuten. Macarena Aguilar erkämpfte mit einer Einzelaktion einen Strafwurf – Iveta Luzumova verwandelte zum 27:25 – in der letzten Minute ging Bayer zur offenen Manndeckung über. Das hatte Erfolg, Ballverlust beim Thüringer HC, ein fulminanter Schlagwurf von Jurgutyte und es stand 26:27 aus Bayer-Sicht. In den letzten Sekunden mussten die Gäste um den knappen Sieg noch bangen, aber mit Konzentration und Ballsicherung zitterten sich die Thüringerinnen zum wichtigen Auswärtserfolg, der ihnen den zweiten Tabellenplatz bis nach Weihnachten sichert.

Herbert Müller: „Ich bin überglücklich, dass wir dieses schwere Auswärtspiel am Ende dieser vielen englischen Wochen mit nur einem Tag Vorbereitung gewonnen haben. Nach dem 10:10 waren wir eigentlich ständig in Führung und haben anderthalb Minuten vor Schluss mit 27:24 geführt. Auch wenn Leverkusen noch Ergebniskosmetik machen konnte, es war ein verdienter Sieg.“

Statistik:

TSV Bayer 04 Leverkusen: Branka Zec, Vanessa Fehr; Zivile Jurgutyte (6), Anna Seidel (2), Kim Braun, Mia Zschocke (1), Sally Potocki (2), Annefleur Bruggemann, Pia Adams, Jenny Karolius (2), Kim Berndt, Anne Jochin, Amelie Berger, Nina Schilk (7), Jennifer Rode (6)

Thüringer HC: Jana Krause, Dinah Eckerle; Anouk van de Wiel, Beate Scheffknecht, Crina Pintea, Meike Schmelzer, Anika Niederwieser (2), Macarena Aguilar Diaz (2), Iveta Luzumova (5), Katrin Engel (4), Manon Houette (2), Lydia Jakubisova (3), Maria Kiedrowski (2), Kerstin Wohlbold (5), Szimonetta Planeta (2)

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