Handball EM 2016: Deutschland bezwang Schweden mit dominantem „Systemspiel“

Handball EM 2016 Frauen: Scandinavium Göteborg - Foto: Peter Jansen
Handball EM 2016 Frauen: Scandinavium Göteborg – Foto: Peter Jansen

Handball EM 2016 Frauen: Das letzte Hauptrundenspiel der Handball EHF EURO 2016 gestaltete sich für die deutsche „Ladies“-Nationalmannschaft gegen EM-Gastgeber Schweden zu einem dominanten, feierlichen 28:22 (12:9) Sieg-Match. Mit einem 9:0-Lauf innerhalb von 15 Minuten vom 7:9 (21.) auf 16:9 (36.) und einer in dieser Phase Weltklasse-Leistung drehte die DHB-Auswahl die Begegnung und ließ sich nicht mehr von der Erfolgsspur abbringen.

Deutschland spielt mindestens um den fünften Platz am Freitag gegen Rumänien. Gewinnt Serbien gegen Frankreich im letzten Match, wäre Deutschland sogar noch im Halbfinale.

Ebenfalls mit einer exzellenten Vorstellung auf hohem Niveau die bereits zum vierten Mal bei dieser EURO als „Matchplayer“ geehrte Clara Woltering (16 Paraden – 44 Prozent). Sie agierte wie in besten Zeiten bei ihrem früheren Verein Buducnost Podgorica, mit dem sie zweimal die Champions League gewann und einmal 2015 als MVP des EHF Final ausgezeichnet wurde.

Entscheidend an diesem Abend war aber auch ein über zwei Drittel des Matches gut funktionierendes „System-Spiel“ der deutschen Mannschaft.

Handball EM 2016: Deutschland bezwang Schweden mit dominantem „Systemspiel“- Foto: Peter Jansen
Handball EM 2016: Deutschland bezwang Schweden mit dominantem „Systemspiel“- Foto: Peter Jansen

14.12.2016 – SPORT4FINAL Live aus Göteborg / Frank Zepp:

SPORT4FINAL-Redakteur Frank Zepp im Scandinavium Göteborg
SPORT4FINAL-Redakteur Frank Zepp im Scandinavium Göteborg

Der Gastgeber Schweden stand vor dem Match gehörig unter Druck, weil man das Halbfinale verfehlte. Mit dieser Drucksituation und dem Wunsch, mit einem Sieg über Deutschland wenigstens noch um den fünften Platz spielen zu können, kamen die Hausherrinnen bis zum 9:7 (21.) gut zurecht. Dann lief aber der „deutsche Motor“ und die Verteidigung um Clara Woltering kam langsam auf Hochtouren – und Schweden hatte in der Folgezeit keine Chance mehr. Spätestens beim 23:16 (51.) war die Partie entschieden, weil Schweden auch physisch nicht mehr nachlegen konnte. Kurz gesagt, der Gastgeber war spielerisch unterlegen. Auch der deutsche Rückraum überzeugte neben einigen leichten Toren aus dem verlängerten Gegenstoß.

Handball EM 2016: Deutschland bezwang Schweden mit dominantem „Systemspiel“- Foto: Peter Jansen
Handball EM 2016: Deutschland bezwang Schweden mit dominantem „Systemspiel“- Foto: Peter Jansen

Stimmen zum Match:

Anne Hubinger (Deutschland): „Ich denke, dass wir heute ein wenig mehr an Leistung als Schweden zeigten. Die Schweden waren sehr müde. Wir konnten jeden Fehler der Gastgeber ausnutzen. So war es leichter für uns, Tore zu werfen. Ich denke, dass das den Unterschied ausgemacht hat.“

Isabelle Gullden (Schweden): „Es ist o.k. zu verlieren, weil wir wirklich schlecht gespielt haben. Sie erzielten ein 9:0 oder so etwas geht nicht, wenn man gewinnen will. Ich weiß wirklich nicht, was passiert ist. Natürlich müssen wir besser spielen. Wir haben zu viele einfache Fehler gemacht.“

Henrik Signell (Schweden): „Deutschland zeigte ein gutes Spiel. Wir wollten gewinnen, aber wir hatten nicht genug Energie im Match gehabt. Der Start war in Ordnung, aber wir machten zu viele Fehler. Wir waren geistig nicht auf dem Platz und wir glaubten selbst nicht mehr an den Sieg. Dann ist es schwer, noch zu gewinnen.“

Sabina Jacobsen (Schweden): „Wir waren nicht da und anwesend auf dem Platz. Ich bin sehr enttäuscht. Deutschland hat gut gespielt und wir nicht.“

Michael Biegler (Deutschland): „Ich fühle mich gut. Mein Team kann glücklich sein. Schweden versuchte alles bis zum Ende. Zu Beginn machten wir zu viele Fehler. Nach 20 Minuten haben wir den richtigen Weg gefunden und wurden in der zweiten Hälfte konzentrierter. Die Torhüterinnen und die Verteidigung waren gut. Wir freuen uns, ein weiteres Spiel zu haben. Ich erwarte es um Platz fünf. Ich bin glücklich und stolz auf diese Mannschaft.“

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