Handball EM 2018: „System und Handschrift von Christian Prokop erkennbar“

Handball EM 2018 - Bastian Roscheck - DHB - Deutschland - bad boys - SC DHfK Leipzig - Foto: Sascha Klahn/DHB
Handball EM 2018 – Bastian Roscheck – DHB – Deutschland – bad boys – SC DHfK Leipzig – Foto: Sascha Klahn/DHB

Handball EM 2018 Kroatien: Bundestrainer Christian Prokop benannte den 16 Spieler umfassenden Kader für die EHF EURO in Kroatien. Philipp Weber, Maximilian Janke und Bastian Roschek sind vom SC DHfK Leipzig dabei.

Handball EM: Die Entscheidung von Bundestrainer Christian Prokop, gleich drei Spieler seines ehemaligen Vereins SC DHfK Leipzig mit zur Europameisterschaft nach Kroatien zu nehmen, sorgte am Sonntagnachmittag für einen echten Paukenschlag.

Philipp Weber, Maximilian Janke und Bastian Roschek gaben das folgende Interview.

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09.01.2018 – PM DHfK / SPORT4FINAL / Frank Zepp:

Handball EM 2018 Kroatien: Am Mittwoch verabschieden sich die drei DHfK-Profis nach Berlin zur letzten Trainingseinheit auf deutschem Boden, bevor am Donnerstag der Flieger in Richtung Zagreb abheben wird. Für alle drei Leipziger ist die EHF EURO 2018 das erste große internationale Turnier.

Frage: Wie hast du die Entscheidung aufgenommen, dass du mit nach Kroatien fahren darfst und auch deine beiden DHfK-Kollegen dabei sind?

Bastian Roscheck: „Ich habe mich natürlich sehr gefreut und war zugleich auch überrascht, denn ich habe nicht damit gerechnet. Dass wir mit drei DHfK-Spielern nach Kroatien fahren ist natürlich umso schöner und zeigt, dass hier gute Arbeit geleistet wird.“

Max Janke: „Das stimmt. Es war auch für mich eine große Überraschung, dass wir alle drei mitfahren dürfen.“

Philipp Weber: „Ich habe mich auch sehr gefreut, denn ich war bereits letztes Jahr in der WM-Vorbereitung dabei und musste dann leider nach Hause fahren. Das erste große Turnier ist etwas ganz Besonderes, da geht ein Kindheitstraum in Erfüllung. Als ich dann auch noch erfahren habe, dass unser DHfK-Trio komplett dabei ist, habe ich mich auch unfassbar für Max und Basti gefreut, denn sie haben es sich echt verdient. Jetzt können wir kaum erwarten, dass es endlich losgeht.“

Handball EM 2018 – Maximilian Janke - DHB - Deutschland - bad boys - SC DHfK Leipzig - Foto: Sascha Klahn/DHB
Handball EM 2018 – Maximilian Janke – DHB – Deutschland – bad boys – SC DHfK Leipzig – Foto: Sascha Klahn/DHB

Frage: Wie fällt dein persönliches Fazit zum EM-Vorbereitungslehrgang aus? Wie beurteilst du die Stimmung innerhalb der Mannschaft?

Bastian Roscheck: „Wir haben alle sehr konzentriert gearbeitet, das war auch im Training zu spüren. Trotz der Konkurrenz-Situation, dass erst mal nur 16 Spieler fahren dürfen, war das Teamgefühl absolut vorhanden und keine übersteigerte Rivalität zu erkennen. Wir hatten über den gesamten Lehrgang eine sehr gute kollegiale Stimmung und man hat gemerkt, dass alle dieses große Ziel vor Augen haben.“

Philipp Weber: „Es war wirklich ein rundum gelungener Lehrgang, bei dem wir innerhalb des Teams auch sehr viel Spaß hatten. Wir konnten sehr viele Feinabstimmungen treffen und uns weiter mit dem System anfreunden. Durch die gute Trainingswoche geht unsere Mannschaft mit einer guten Atmosphäre in die nächsten Aufgaben, die dann ab Samstag auf uns warten.“

Max Janke: „Und auch die beiden Spiele gegen Island sind, denke ich, sehr ordentlich gelaufen. Natürlich gibt es noch in einigen Bereichen Luft nach oben.“

Frage: Ist im Training die Handschrift von Christian Prokop zu erkennen, die du aus seiner Zeit in Leipzig kennst – und siehst du es als Vorteil, mit ihm schon so lange zusammengearbeitet zu haben?

Max Janke: „Natürlich ist es ein Vorteil, schon mit Christian gearbeitet zu haben. In Training und auch im Spielsystem sind viele Gemeinsamkeiten zu erkennen.“

Philipp Weber: Christian setzt auf das System, was er auch in Leipzig gespielt hat. Ich kenne Christian aber nicht nur aus Leipzig, sondern habe auch schon zwei Jahre in Magdeburg mit ihm gearbeitet. Ich denke schon, dass es ein kleiner Vorteil für mich war, genau zu wissen, wo er ansetzt und auf was er Wert legt.“

Bastian Roscheck: „Die Handschrift von Christian ist natürlich im Training zu erkennen, gerade weil er ein ähnliches System spielen möchte, denn das ist einfach seine Art, wie er Handball interpretiert. Weil ich das System schon kenne, war es für mich etwas einfacher. Trotzdem ist es als Neuling im Team immer eine Herausforderung, Absprachen mit anderen Spielern zu treffen, da ist Kommunikation ganz wichtig. Aber die Jungs haben mir das sehr einfach gemacht und mich gut aufgenommen.“

Frage: Max und Basti, was war es für ein Gefühl, als am Freitag die Nationalhymne ertönte und ihr zum ersten Mal für die Nationalmannschaft auflaufen durftet? Welche Eindrücke bringt ihr von den beiden Länderspielen mit?

Bastian Roscheck: „Die Nationalhymne zu hören ist etwas unglaublich Besonderes, weil man sein Land repräsentieren darf und das ist für jeden Sportler so ziemlich das Größte, was man erreichen kann. Dementsprechend war ich beim ersten Spiel auch ein Stück weit nervös, beim zweiten Spiel war es dann schon deutlich besser und hat unglaublichen Spaß gemacht. Gerade bei den Länderspielen in Deutschland spürt man die Euphorie und merkt, welchen Stellenwert das alles hat. Das ist eine riesige Motivation für alles was kommt.“

Max Janke: „So ging es mir auch. Bei der Nationalhymne auf der Platte zu stehen war ein ganz besonderer Moment. Generell war die Atmosphäre bei den beiden Länderspielen in Stuttgart und Neu-Ulm einfach fantastisch.“

Handball EM 2018 – Philipp Weber - DHB - Deutschland - bad boys - SC DHfK Leipzig - Foto: Sascha Klahn/DHB
Handball EM 2018 – Philipp Weber – DHB – Deutschland – bad boys – SC DHfK Leipzig – Foto: Sascha Klahn/DHB

Frage: Philipp, nach deiner Verletzung war die EM in akuter Gefahr. Hättest du damit gerechnet, tatsächlich rechtzeitig fit zu werden und wie hat es sich angefühlt, im ersten Spiel nach der Verletzungspause gleich wieder für die Nationalmannschaft aufzulaufen?

Philipp Weber: „Ich habe die ganze Zeit fest daran geglaubt, dass ich es schaffe und dabei sein kann und hatte großes Vertrauen in die Arbeit der DHfK-Ärzte und Physios. Gleich bei der Nationalmannschaft einzusteigen war schon ein Brett, weil die Anpassungszeit so gering war. Zum Glück ist alles perfekt gelaufen und ich konnte den Fuß direkt auf höchstem Niveau testen. Es war ein sehr schönes Gefühl, nach der langen Pause wieder mit den Jungs zusammen zu trainieren.“

Frage: Was sind deine persönlichen Ziele mit dem DHB-Team bei der Europameisterschaft?

Bastian Roscheck: „Wir sind zwar Titelverteidiger, doch ich bin ein Freund davon, sich Etappenziele zu stecken. Das Erste sollte sein, richtig gut durch die Vorrunde zu kommen, natürlich auch ohne Verletzungen. Wir wollen möglichst mit der maximalen Punkausbeute durch die Vorrunde, doch wir wissen, dass es alles sehr starke Gegner sind und für uns jede Partie ein Auswärtsspiel wird.“

Philipp Weber: „Mein persönliches Ziel ist es, möglichst mit einer Medaille um dem Hals gesund nach Leipzig zurückzukommen. Allein der Gedanke daran, eine Medaille überreicht zu bekommen, löst sofort Gänsehaut in mir aus und wäre einfach fantastisch. Aber ich stelle meine persönlichen Ziele ganz klar hinten an. Was im Team passiert ist viel wichtiger und wir wollen als Mannschaft bei der EM etwas reißen.“

Max Janke: „Dem schließe ich mich an. Persönlich nehme ich mir vor, mich bei der EM gut zu präsentieren.“

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