
Handball EM 2020 Vorbereitung: Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft befindet sich in dieser Woche im niedersächsischen Freren zu ihrem ersten Lehrgang seit der Handball Weltmeisterschaft im Dezember 2019 in Japan. Bundestrainer Henk Groener lud für diese Maßnahme 22 Spielerinnen ein.
Aufgrund der bestätigten Corona-Fälle bei FTC Rail-Cargo Budapest im Vorfeld eines Champions-League-Spiels in Norwegen vor neun Tagen konnten die beim FTC spielenden Emily Bölk und Julia Behnke wegen der Einreise-Beschränkungen nicht zur Mannschaft stoßen. Bölk befindet sich in Quarantäne und Behnke wird noch Tests absolvieren und könnte vielleicht noch zur Mannschaft stoßen.
Über die digitale Online-Pressekonferenz des DHB vor den Testspielen gegen Weltmeister Niederlande mit Kapitänin Kim Naidzinavicius, Bundestrainer Henk Groener und Vorstand Sport Axel Kromer berichtet SPORT4FINAL-Redakteur Frank Zepp.
30.09.2020 – SPORT4FINAL / Frank Zepp:
In diesen Trainings-Lehrgang sind zwei Länderspiele in Lingen gegen Weltmeister Niederlande am 1. Oktober (Anwurf: 18.15 Uhr) und 3. Oktober (16.45 Uhr) eingebettet, die SPORT1 live im Free-TV übertragen wird. Dieses Duell könnte es in der Hauptrunde bei der EHF EURO in Trondheim auch wieder geben.
Für Bundestrainer Henk Groener sind die Ergebnisse gegen den Weltmeister „zweitrangig“. Vielmehr geht es darum, die Mannschaft nach 9 Monaten wieder einzuspielen und auch die jüngeren Spielerinnen zu beobachten, wie sie sich in den Länderspielen verhalten.
Denn nach WM-Platz 8 in Japan und der damit verpassten Olympia-Qualifikation ist laut dem Bundestrainer „der Blick nach vorn wichtig. Die Pause hat niemanden gut getan. Unsere Spielerinnen haben in der Zwischenzeit im athletischen Bereich gut gearbeitet. Wir wollen bei der Europameisterschaft einen Schritt weiter kommen – der Weltspitze näher kommen.“
Ein Rückblick von Henk Groener auf die Handball WM 2019 bedeutet gleichzeitig das noch vorhandene Entwicklungspotential der deutschen Frauen zu erkennen, ohne bislang ein konkretes Ziel für die EHF EURO im Dezember in Norwegen und Dänemark zu benennen. „Wir hatten fast das schwerste Programm in Japan. Acht von neun schweren Spiele, in denen wir an unser absolutes Leistungszenit gehen mussten. Irgendwann, dass heißt im letzten Spiel gegen Schweden, ist uns die Luft ausgegangen. Insofern hat es auch an der Wurfeffizienz gelegen. Wenn wir uns weiter entwickeln, werden wir auch Spiele bei solchen Turnieren gewinnen, wenn wir mal nicht so gut spielen.“
Henk Groener räumte auch mit einer falschen Kolportage seines Gedankens auf, er habe angeblich gefordert, dass deutsche Nationalspielerinnen zu ausländischen Vereinen gehen sollten. „Das habe ich nicht gefordert. Diese Spielerinnen sollen ihre Handball-Karriere ernst und in ihre eigenen Hände nehmen. Denn Weltspitzen-Handball ist Profi-Handball. Es ist wichtig, unter professionellen Bedingungen zu spielen und zu trainieren. Die Bundesliga ist qualitativ gut, aber keine Weltspitze. Ins Ausland zu gehen ist aktuell kein Trend. Denn auch Xenia Smits ging den umgekehrten Weg von Metz nach Bietigheim. Wenn sich unsere Champions-League-Teams gut entwickeln und professionell aufgestellt sind, muss man auch nicht ins Ausland gehen.“
Für Axel Kromer war es wichtig zu betonen, dass „die Frauen jetzt auch ins Rampenlicht mit ihren Leistungen kommen. Die Champions League habe bislang gezeigt, dass die ausländischen Mannschaften uns überlegen sind. Trotzdem wollen wir bei der EM einen Schritt voran kommen und uns der Spitze annähern.“
Die DHB-Kapitänin Kim Naidzinavicius fand, dass „es wichtig ist, sich jetzt nach neun Monaten wieder zu finden und einzuspielen. In der vergangenen Zeit haben wir zu Hause die Regeln in Abwehr und Angriff durchgelesen. So verliefen die ersten Trainingseinheiten positiv und besser, als ich es vorher erwartet hatte. Ich freue mich auf Holland, die wir bei der WM auch schlagen konnten. Wir wollen weiter nach oben und eine bessere EM spielen. Das Niveau bei der EURO wird hoch sein wie in den vergangenen Jahren. Wir haben bei der WM gesehen, dass wir mit den besten Mannschaften mithalten können. Es kommt aber auf die Kontinuität an, so dass wir immer ein Grundniveau abrufen können. Wir müssen über einen längeren Zeitraum gute Leistungen abrufen.“
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