
Handball EM 2020: Deutschland zitterte sich durch einen 28:27 (16:11) gegen Lettland in die Hauptrunde der EHF EURO.
Das deutsche Team von Bundestrainer Christian Prokop zelebrierte wiederum keine sportliche „Qualitäts-Bewerbung“ für das Halbfinale und zeigte in mehreren Match-Perioden eine schwache Leistung – gemessen an den spielerischen Möglichkeiten des Gegners.
Deutschlands Abwehr offenbarte vor allem im Innenblock keine Leistung, die Mut macht. Auch der Angriff „schwamm“ sich nicht richtig frei und besaß nur in Julius Kühn einen treffsicheren Schützen. Zum „Man of the Match“ wurde Paul Drux geehrt.
Christian Prokop „Wir können alle rechnen.“
Handball der Extraklasse bei der 14. Handball Europameisterschaft (EHF EURO) der Männer vom 9. bis 26. Januar 2020 in Schweden, Norwegen und Österreich.

SPORT4FINAL-Redakteur Frank Zepp berichtet live von der Hauptrunde aus der Stadthalle in Wien sowie den Halbfinals und dem großen Finale (24. bis 26. Januar) aus der Tele 2 Arena in Stockholm – dem Fußball-Stadion mit einer Kapazität von 22.000 Zuschauern.
Handball EM 2020: SPORT4FINAL LIVE
13.01.2020 – SPORT4FINAL / Frank Zepp:
Handball EM 2020 EHF EURO: Deutschland spielte gemessen an den handballerischen Qualitäts-Möglichkeiten und Unterschieden beider Teams eine schwache erste Hälfte der ersten Halbzeit. Lettland „musste“ erst 6:5 in Führung (12.) gehen, damit das Team von Bundestrainer Christian Prokop einen Gang höher schaltete. Aber auch Fehlerquellen zeigten sich im deutschen Spiel. Lettland fand sehr oft das Anspiel an den Kreis und die im Innenblock nicht sichere deutsche Deckung hatte das Nachsehen.
Mit Julius Kühn (5 Tore) in der Schlussphase erarbeitete sich Deutschland den verdienten Pausen-Vorsprung von 5 Treffern gegen langsam schon physisch nachlassende Letten. Vom so viel beschworenen deutschen Tempospiel war nichts zu sehen. Viel Luft nach oben in der deutschen Mannschaft nach wie vor. Bitter stand im Tor und parierte einen Siebenmeter. Torhüter 3:4 Paraden. Gegenstoß-Tore 0:3. Technische Fehler 6:5. Strafminuten 6:4. Fehlwürfe (am Tor vorbei) 3:1.
Deutschland verlor die zweite Halbzeit mit vier Toren und zeigte ab dem 19:25 (46.) eine katastrophale Leistung. Wiederum kam es zu einem großen Bruch im deutschen Spiel im Angriff und in der löchrigen Abwehr. Der Handball-“Zwerg“ Lettland verkürzte Tor um Tor. Die Leidenschaft im Auftreten der DHB-Auswahl war nicht mehr zu erkennen. Kristopans an den Pfosten bei 25:27 in der 58. Minute und im Gegenzug erhöhte Gensheimer auf das vorentscheidende 25:28. Am Ende musste Deutschland noch zittern. Der knappe Sieg reichte aber für die Hauptrunde.
Stimmen (Quelle: ZDF):
Julius Kühn: „Man muss auch erstmal so ein Spiel gewinnen. Wir haben noch kühlen Kopf bewahrt. Wir haben auch in der Abwehr nicht den Zugriff bekommen und vorn einige Bälle weggeworfen. Wir haben enorme Qualität im Kader und jeder Spieler kann den Unterschied ausmachen.“
Christian Prokop: „Hauptsache wir gewinnen, das Spiel ist mir durch den Kopf gegangen. Die Letten spielen befreit auf und wir haben das Spiel bis zur 48. Minute im Griff. Danach kam auch wenig Unterstützung in der Abwehr und aus dem Tor heraus und die Letten kommen heran. Vor der EURO nach den Absagen habe ich gesagt: Ich möchte an den Zielen festhalten und möchte auch, das die Erwartungshaltung nicht ins Unermessliche steigt. Wir haben die einen oder anderen Defizite. Heute an sich zu glauben war der Auftrag. Keine Kreis-Verteidigung und wenig Unterstützung und die Letten kamen näher. Wir wollten mit Emotionalität spielen. Das ist die Psychologie im Sport. Wir wollen in Wien den nächsten Schritt machen und weitere Entwicklungsschritte zeigen. Wir sind nicht in der Situation, Gegner zu unterschätzen.“
Johannes Bitter: „Wir wollten uns in der zweiten Halbzeit so richtig frei schwimmen. Dann waren wir vorn und sind zurück gefallen und haben Probleme bekommen. Die spielen die 3:2:1 und dann kamen sie durch.“
Hendrik Pekeler: „Wir haben in der zweiten Halbzeit keine Lösungen gegen Kristopans gefunden. In den letzten Minuten lassen wir es noch sehr eng werden. Wir haben weder in der 6:0 noch in der 3:2:1 die Lösung gefunden und es hat uns das Fingerspitzen-Gefühl gefehlt. In der ersten Halbzeit haben wir gut gespielt. Im ganzen Turnier haben wir noch nicht zu unserer Abwehr gefunden.“
Statistik: EHF EURO, Vorrunde, Gruppe C, 3. Spieltag
Lettland vs. Deutschland 27:28 (11:16)
Man of the Match: Paul Drux
Spielfilm: 2:4 (8.), 6:5 (12.), 6:9 (18.), 8:13 (24.), 10:13 (25.), 11:16 (HZ) – 12:19 (34.), 15:22 (40.), 17:24 (42.), 19:25 (46.), 22:25 (50.), 23:27 (52.), 25:28 (58.), 27:28 (EST)
Beste Torschützen: Kristopans 7, Kreicbergs 6, Dude 5 – Kühn 8, Drux 4, Gensheimer 4
Wurfeffizienz: 68:68 Prozent
Torhüter: 6:5 Paraden – 18:16 Prozent
Gegenstoß-Tore (1. Welle): 0:3
Technische Fehler: 8:8
Strafminuten: 6:6
Zuschauer: 3.540 in Trondheim
Schiedsrichter: Jonas Eliasson und Anton Palsson (ISL)
Das Aufgebot der deutschen Handball-Nationalmannschaft:
Tor: Andreas Wolff (KS Vive Kielce/POL), Johannes Bitter (TVB Stuttgart)
Linksaußen: Uwe Gensheimer (Rhein-Neckar Löwen), Patrick Zieker (TVB Stuttgart)
Rückraum links: Fabian Böhm (TSV Hannover-Burgdorf), Philipp Weber (SC DHfK Leipzig), Julius Kühn (MT Melsungen)
Rückraum Mitte: Paul Drux (Füchse Berlin), Marian Michalczik (TSV GWD Minden)
Rückraum rechts: Kai Häfner (MT Melsungen), David Schmidt (TVB Stuttgart)
Rechtsaußen: Tobias Reichmann (MT Melsungen), Timo Kastening (TSV Hannover-Burgdorf)
Kreis: Hendrik Pekeler (THW Kiel), Jannik Kohlbacher (Rhein-Neckar Löwen), Patrick Wiencek (THW Kiel)
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