19.12.2014 – SPORT4Final – LIVE aus Budapest:
Handball-EM 2014: Finalrunde – Semifinale
SPORT4Final-Redakteur Frank Zepp berichtet live aus der Papp Laszlo Sport Arena vom Final-Wochenende der Handball-EM aus Budapest.
Der Semifinaltag wurde maßgeblich von den starken Frauen „im Kasten“ mit der Nummer 12 geprägt, die ihre Teams bei den Siegen im Halbfinale großartig nach vorn trieben: Silvia Navarro aus Spanien hielt 18 von 36 Würfen und Silje Solberg von Olympiasieger Norwegen stand mit 14 gehaltenen Bällen bei 36 Versuchen nicht nach. Daneben sorgten ganz starke Teamleistungen von Spanien und Norwegen mit „Start-Ziel-Siegen“ für Glanzpunkte an einem Semifinaltag, dem Spannung und Zuschauer-Zuspruch (3.500 von 12.000 Plätzen) fehlten.
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Zudem stand Gastgeber Ungarn nur im Spiel um den fünften Platz gegen Frankreich, wodurch die Handball-Stimmung im Lande des zweifachen Champions-League-Siegers Győr stark litt. Ungarns Niederlage fiel am Ende eines äußerst qualitätsarmen Matches mit 25:26 Toren denkbar knapp aus.
Titelverteidiger Montenegro sorgte mit einem Fehler-Festival höchst selbst für die eigene Entthronung. Schon mit 5:12 nach 24 Minuten zurück liegend, dachten nur noch die treuen eigenen Anhänger auf der Tribüne an eine „Wiedergeburt“ montenegrinischer Handball-Tugenden. An Spaniens Keeperinnnen Navarro fanden die Starspieler Milena Knezevic (0/7), Katarina Bulatovic (4/10) und Marija Jovanovic (2/7) ihre Meisterin. Nur Jovanka Radicevic und die zweite Torhüterin Marina Rajcic (7/11 gehalten) hielten Montenegros Titelverteidigungspläne am Kochen. Als die spanischen Spielerinnen in der Wurfeffizienz sowie im Wurfbild nachließen, kam Montenegro nochmals auf Tuchfühlung in der zweiten Halbzeit bei 17:18 (59.) heran. Aber Elisabeth Pinedo (5/7) machte 80 Sekunden vor Spielende mit dem 19. Treffer alles klar für das große Finale.
Norwegen scheint bei dieser 11. Handball-EURO 2014 das Maß aller Dinge zu werden. Im Teamplay sowie den Teamemotionen unerreichbar gestatteten sie den schwedischen Spielerinnen keine Führung im Match. Bis zum 18:17 (41.) hatten die Schwedinnen immer den ergebnismäßigen Kontakt. Dann machten die Norwegerinnen aber „ernst“ und sorgten über die Stationen 22:17 (46.) und 26:20 (52.) für die Match-Entscheidung. Beste norwegische Spielerin, „Dreh-und Angelpunkt“ in Abwehr und Angriff sowie als Einzige mit 60 Minuten Einsatzzeit war wieder einmal Heidi Löke (6/9). „Matchplayerin“ Nora Mörk (5/10) und Linn-Kristin Riegelhuth Koren (4/4) stachen ebenfalls aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung hervor. Bei Schweden ragte „Matchplayerin“ Isabelle Gullden (9/15) heraus. Vize-Europameister 2012 Norwegen geht aus unserer Sicht als leichter Favorit ins Endspiel am Sonntag gegen Spanien. Bereits in der Hauptrunde konnte Norwegen mit 29:26 Toren Spanien bezwingen.
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Halbfinale:
Montenegro vs. Spanien 18:19 (8:13)
Norwegen vs. Schweden 29:25 (13:11)
Platz 5: Ungarn vs. Frankreich 25:26 (13:16)
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