Handball-EM: „Spanisches Wunder“ und Polens „Erlösung“

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11.12.2014 – EHF / SPORT4Final:

Handball-EM 2014: Gruppe A – Audi Arena Győr

SPORT4Final-Redakteur Frank Zepp berichtet live vom Final-Wochenende der Handball-EM aus Budapest.

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Handball-EM 2014: Gruppe A mit Gastgeber Ungarn

Handball-EM 2014: Spanien, Ungarn und Polen in der Hauptrunde

Handball-EM 2014: Match zwischen Ungarn und Russland - Zsuzsanna Tomori (HUN) - Foto: Uros Hocevar / EHF Media
Handball-EM 2014: Match zwischen Ungarn und Russland – Zsuzsanna Tomori (HUN) – Foto: Uros Hocevar / EHF Media

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Russland vs. Polen  26:29 (11:13)

In einem „Wechselbad-der-Gefühle-Spiel“ gewann Polen als das mannschaftlich geschlossene Team gegenüber Russland das letzte Gruppenticket für die Hauptrunde. Russland führte in der ersten Hälfte mit 3 Toren (6:3 – 12.), um dann mit 11:13 in die Halbzeit zu gehen. Ähnliches Bild nach der Pause: Russland mit 24:22 (51.) und guter Matchführung in Front, um fünf Minuten später bei 24:26 (56.) das Match aus der Hand gegeben zu haben. Überragend in der zweiten Hälfte Alina Wojtas mit insgesamt 8 Toren (davon die letzten 3 Treffer) sowie die polnische „Matchplayerin“ Karolina Kudlacz mit 9 Toren (82 %). Die polnische Torhüterin Izabela Prudzienica überragte mit 28 Prozent gehaltener Bälle die russischen Torhüterinnen mit nur 17 Prozent. Auf russischer Seite überzeugten Anna Punko (7 Tore – alles Strafwürfe ohne Fehlwurf) und die rechte Rückraumspielerin Irina Bliznova (7 Treffer – 78 %). „Matchplayerin“ wurde aber Jana Uskova.

Stimmen zum Spiel:

Izabela Prudzienica (POL):

„Wir haben immer an uns geglaubt und das ist genug. Das gesamte Team war wirklich gut und der Angriff hat sehr gut funktioniert. Wenn dies geschieht, ist alles ganz einfach.“ 

Monika Stachowska (POL – rote Karte):

„Ich sagte nach dem letzten Spiel, dass dies das Spiel unseres Lebens wird, und das war es auch. Wir haben gekämpft und wir taten alles, was möglich ist. Sie können sich vorstellen, wie glücklich wir jetzt sind … Die Schiedsrichter taten ihre Arbeit, aber … Nun, es spielt jetzt keine Rolle. Es ist nicht der Moment, um darüber zu sprechen … Dank, Dank und vielen Dank an alle polnischen Fans und auch so vielen Dank an die Ungarn. Sie waren der 8. Spieler heute. Das war so wichtig, um das Spiel zu gewinnen.“

Ungarn vs. Spanien  26:27 (13:13)

Beide Teams waren vor dem Spiel schon für die Hauptrunde qualifiziert, so dass die Punkte aus diesem Match wichtig waren. Es war ein „Augenhöhe-“ oder „Spitz-auf-Knopf-Spiel“ zweier gleichwertiger Teams. Beide Mannschaften gingen jeweils in beiden Halbzeiten in Führung. Spanien stellte in der zweiten Hälfte die Abwehr auf 5:1 mit Barbosa auf der Spitze entscheidend um. In der Crunch-Time führte Ungarn 21:18 (43.) und 25:23 (53.) nach zwischenzeitlichem Rückstand bei 22:23 (49.). Spanien ging in der 59. Minute durch Marta Mangue mit 27:26 in Führung. Dann Auszeit Ungarn und eine Strafzeit für Spaniens Elisabeth Pinedo 66 Sekunden vor Spielende. Die ungarische „Matchplayerin“ Zsuzsanna Tomori (6 Tore – 46 %) wurde mit dem Offensivfoul und Ballbesitz  Spaniens 45 Sekunden vor dem Ende zur tragischen „Figur“ des Matches. Gruppensieger Spanien, „Matchplayerin Carmen Martin 10 Tore bei 100 %, spielte die Zeit in Unterzahl geschickt herunter und geht mit 4 Punkten vor Ungarn 2 sowie Polen mit 0 Zählern in die Hauptrunde.

Stimmen zum Spiel:

Krisztina Triscsuk (HUN):

„Wir hatten mehr technische Fehler in der zweiten Hälfte. Aber ich bin stolz auf das Team, weil wir wirklich Teamarbeit zeigten. Vielleicht haben wir begonnen, als wir einen Drei-Tore-Vorsprung hatten, zu früh zu feiern. Aber Handball ist so schnell, es ist nie genug, um die Führung in zwei Minuten zu behalten.“ 

Zsuzsanna Tomori (HUN):

„Es war ein wichtiges Spiel gegen Spanien. Die EURO ist aber noch nicht abgeschlossen, wir haben noch drei Spieltage vor uns. So müssen wir nicht das Gefühl des Ärgerns über das Ergebnis haben. Mit Blick auf das Ergebnis zwischen Norwegen und Dänemark haben wir immer noch Hoffnung.“ 

Carmen Martin (ESP):

„Ich bin glücklich. Heute erhielt ich eine Menge Bälle mit viel Platz und das gab mir mehr Möglichkeiten, verschiedene Möglichkeiten, um zu werfen. Wenn das Team funktioniert wie heute, alles ist einfach … Ich beobachtete die Torhüter von den anderen Teams. Ich versuche ruhig zu bleiben und nicht nervös zu werden, vor allem vor den Torhütern, die groß sind … All diese Teams sind schwierig. In dieser Phase der EURO ist es unmöglich, gegen eine schwache Mannschaft zu spielen.“ 

Alexandrina Cabral Barbosa (ESP):

„Das war unser Wunsch, unser Traum. Wir wussten vor dem Start, dass dies wirklich schwer ist, aber gegen Russland spielten wir sehr gut, mit einer sehr guten Verteidigung heute gegen Ungarn aber auch. Wir sind sehr zufrieden … Wir hatten den Wunsch, zu gewinnen, denn im letzten Jahr besiegte Ungarn uns (in der Weltmeisterschaft) und heute war es eine Rache für uns. Es ist nicht schön, das zu sagen, aber das ist die Realität. Im vergangenen Jahr hatten wir eine Menge Fehler gemacht, und heute vermieden wir sie.“ 

Jorge Duenas (ESP-Trainer):

„Es war unser Traum, in die Hauptrunde mit vier Punkten aus einer Gruppe zu gehen, die wirklich schwierig war. Ich werde meinen Spielerinnen sagen, jetzt müssen wir die gute Arbeit beibehalten und Schritt für Schritt ausbauen.“

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