Handball WM 2021 Ägypten: Andreas Wolff mit Kritik ohne Selbstkritik

Handball WM 2021 Ägypten - Deutschland - Andreas Wolff - Foto: Sascha Klahn / Linda Peloso
Handball WM 2021 Ägypten – Deutschland – Andreas Wolff – Foto: Sascha Klahn / Linda Peloso

Handball WM 2021 Ägypten27. IHF Handball Weltmeisterschaft vom 13. bis 31. Januar 2021.

Andreas Wolff im WM-Special von #1team1podcast über Absagen, Bundestrainer, Erfolgsaussichten.

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07.01.2021 – PM RNL / SPORT4FINAL / Frank Zepp:

Handball WM 2021 Ägypten: Premiere bei #1team1podcast – der Handball-Podcast der Rhein-Neckar Löwen: Mit Andreas Wolff begrüßt Moderator Kevin Gerwin in Folge 28 erstmals einen Gast, der weder in Löwen-Diensten stand noch aktuell steht. Anlass für die Spezial-Ausgabe ist die bevorstehende Handball-Weltmeisterschaft in Ägypten. Zusammen mit dem Europameister von 2016 sprechen wir über das Turnier, die Gegner, den neuen Bundestrainer, die eigenen Ambitionen – und nicht zuletzt über die, die nicht mit ins Land der Pharaonen fahren.

Dass Andi Wolff ein Freund offener Worte ist, ist hinlänglich bekannt. Und so äußerst sich der Mann, den Bundestrainer Alfred Gislason zur Nummer „1A“ im deutschen Tor bei der WM erkoren hat, sehr deutlich über die mit Gesundheitsbedenken und familiären Situationen begründeten Absagen seiner Teamkollegen. „Das sehe ich natürlich sehr, sehr kritisch“, sagte Wolff. Zwar könne er verstehen, dass man in diesen Zeiten besorgt sei um seine Gesundheit und die Familie. „Dass sie die WM fahren lassen, obwohl sie permanent in der Champions League aktiv waren und auch dort Corona aufgetreten ist“, das wiederum verwundere ihn dann doch.

Nachfolgend eine Auswahl der besten Zitate:

Andreas Wolff über…

…seine Vorfreude auf die WM: „Ich freue mich riesig. Ich hatte im Dezember ein einziges Spiel und habe einfach generell Bock auf Handballspielen. Das gepaart mit der Möglichkeit, für die Nationalmannschaft zu spielen, ist so, wie ich mich damals als Kind auf Weihnachten gefreut habe.“

…zu den Corona-Maßnahmen bei der WM: „Ich möchte da gar nicht so viel drüber nachdenken und nehme es so, wie wir es bekommen. Da ist es mir auch egal, ob die Zuschauerauslastung bei 0 oder 30 Prozent liegt. Mit Zuschauern wäre es vielleicht ein guter Start wieder hin zu mehr Normalität.“

…seine WM-Teilnahme: „Für mich stand fest: Wenn ich gesund bin und der Bundestrainer mich nominiert, dann fahre ich zur WM. Da gab es keinen Zweifel, keine Sekunde der Überlegung. Für mich ist es eine große Ehre, für die Nationalmannschaft zu spielen, und da nehme ich jedes Spiel mit, das ich kriegen kann. Ich habe als Kind davon geträumt, mein Leben lang dafür gearbeitet – und tue das auch heute noch. Das ist nichts, das ich einfach so weg werfe.“

…die Absagen einiger Teamkollegen aus der Nationalmannschaft: „Das sehe ich natürlich sehr, sehr kritisch. Ich kann verstehen, dass Spieler in der heutigen Zeit besorgt sind um ihre Gesundheit, und dass es für Familienväter etwas Schweres ist, ihre Kinder zurückzulassen. Dass sie dieses Jahr das Turnier fahren lassen, nachdem sie selbst permanent in der Champions League aktiv waren, stört mich. Und was mich noch mehr daran stört, ist, dass ihre Mannschaftskameraden aus anderen Ländern offenbar kein Problem damit haben, ihre Familien zurück zu lassen und zur WM zu fahren.“

…Auftaktgegner Uruguay: „Die Südamerikaner glänzen für gewöhnlich mit einem überragenden Wurfrepertoire. Grundsätzlich darfst du keine Mannschaft in ihren Flow kommen lassen. Das sieht man ja auch an den Argentiniern und Brasilianern. Wenn die einen ihrer Tage haben, wird es unheimlich schwer, sie zu besiegen. Wenn sie ihre Lust auf das Spiel entwickeln, sind das Spieler, die mit ihrer individuellen Qualität auch taktisch ganz andere Höhen erreichen. Da müssen wir von Anfang an zeigen, dass wir zurecht die Favoritenrolle haben.“

…die möglichen Gegner im weiteren Turnierverlauf: „Ich zeichne mir dieses Jahr überhaupt keinen möglichen Weg auf. Wenn du das machst, fällst du in der Regel auf die Schnauze. Das wollen wir natürlich vermeiden.“

…über seine Favoriten auf den WM-Titel: „Titelverteidiger Dänemark, Europameister Spanien, Frankreich muss man immer dazu zählen, Norwegen spielt gerade sehr stark. Im erweiterten Kreis sehe ich Kroatien, Deutschland, Ungarn – das sollten die Mannschaften sein.“

…über die deutschen Erfolgsaussichten: „Es wird darauf ankommen, dass wir erfahrenen Spieler gerade am Anfang die Richtung vorgeben und die Mannschaft auf das Turnier einstellen, ihr vermitteln, dass wir trotz der unerwarteten Änderungen eine gute Mannschaft sind – und das auch so fühlen. Wir wollen unser Maximum abrufen und ein gutes Turnier für Deutschland spielen. Das Potenzial ist bei jedem einzelnen da. Wenn man die Parallelen zieht zu 2016, ist es vielleicht auch gar nicht schlecht, dass ein paar Routiniers nicht dabei sind.“

…über Bundestrainer Alfred Gislason: „Alfred ist ein Trainer, der gerade in der Vorbereitung auf den Gegner glänzt und die eigene Mannschaft mit taktischen Konzepten ideal versorgt. Gerade jetzt, wo ihm die komplette Abwehr weg gebrochen ist, steckt er nicht den Kopf in den Sand, sondern haut Konzepte raus und hat direkt Lösungsstrategien parat. Das ist ja schon unfair für ihn, dass er sein erstes Turnier mit einer dezimierten Mannschaft angehen muss. Aber ich denke, dass es wenige Trainer auf der Welt gibt, denen ich es so zutrauen würde wie Alfred, das zu händeln.“

…über die Konstellation im WM-Tor mit ihm, Jogi Bitter und Silvio Heinevetter: „Wir gehen zum Anfang des Lehrgangs in den Keller – ohne Waffen – und schauen, wer lebend raus kommt (lacht). Nein. Wir sind alle erwachsen und haben in unterschiedlichsten Konstellationen zusammen gespielt. Natürlich will jeder auf dem Feld stehen, doch letztlich geht es darum, dass du, egal in welcher Position, das Beste für dich und deine Kameraden gibst. In diesem Moment gibt es kein Ego. Natürlich wird derjenige, der nicht spielt, sauer sein. Aber wir werden alle drei das Beste geben. Und ich mache mir bei keinem Gedanken, dass das Nicht-Spielen bei einem von uns schlecht verträglich für das Team sein könnte.“

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