Handball WM 2021: Deutschland unterlag Ungarn

Handball WM 2021 Ägypten - DHB Team - Deutschland - Copyright: Sascha Klahn / DHB
Handball WM 2021 Ägypten – DHB Team – Deutschland – Copyright: Sascha Klahn / DHB

Handball WM 2021 Ägypten, 27. IHF Handball Weltmeisterschaft vom 13. bis 31. Januar 2021, Vorrunde, Gruppe A, 3. Spieltag

Deutschland unterlag das im Charakter bereits als Hauptrunden-Match deklarierte Spiel gegen Ungarn mit 28:29 (14:15) Toren. Damit nimmt die DHB-Auswahl 2:2 Punkte in die Hauptrunde mit und trifft im wahrscheinlich vorentscheidenden Spiel um den Einzug ins Viertelfinale der Handball Weltmeisterschaft am Donnerstag auf Europameister Spanien.

Deutschland agierte in den ersten 25 Minuten mit schwächerer Performance (10:15) und großen Problemen im Deckungsbereich. Mit einer Steigerung nach der Pause konnte das DHB-Team spielerische Ausgeglichenheit auf der Platte erreichen. Am Ende gewann Ungarn angesichts der etwas höheren spielkulturellen Leistungsfähigkeit sowie einiger individueller Klasseleistungen von Lekai, Banhidi und Mathe.

Men of the Match: Mate Lekai und Bence Banhidi (Ungarn)

Deutschlands Startformation: Wolff, Kühn, Weber (Firnhaber), Häfner, Schiller, Golla, Kastening

Handball WM 2021 Ägypten - Deutschland vs. Ungarn - Copyright: © IHF / Egypt 2021
Handball WM 2021 Ägypten – Deutschland vs. Ungarn – Copyright: © IHF / Egypt 2021

19.01.2021 – SPORT4FINAL / Frank Zepp:

Handball WM 2021 Ägypten: Eine intensive, kampfbetonte erste Halbzeit zwischen Deutschland und Ungarn. Nach ausgeglichenen zehn Minuten erhöhte Ungarn die Abwehrkompaktheit und Sicherheit. Für das DHB-Team wurde der Positionsangriff komplizierter und technische Fehler sowie Fehlwürfe schlichen sich ein. Auch im deutschen 6:0-Abwehrverbund offenbarten sich wegen passiver „Arbeitsweise“ Löcher, die die groß gewachsenen Rückraumspieler sowie Spielmacher Lekai gnadenlos ausnutzten.

Nach dem deutschen Torhüterwechsel von Wolff auf Bitter und nach der zweiten Zeitstrafe für Firnhaber kam durch Böhm im Innenblock mehr Stabilität hinein. Ungarn erhöhte zwar auf 10:15, Deutschland konterte aber durch mehr Engagement nach Auszeit von Gislason mit einem 4:0-Lauf. Der deutsche Angriff zeigte in der Crunchtime den nötigen Biss, der zuvor schmerzlich vermisst wurde. In einer mental gestärkten „Aufwind“-Spielphase und positiver Körpersprache ging das DHB-Team „nur“ mit einem Treffer Rückstand in die Pause. Ungarn hätte leistungsmäßig „gefühlt“ höher führen können. Die kroatischen Schiedsrichter agierten nicht immer glücklich mit ihrer „neutralen“ Linie bei zu vielen Zeitstrafen (ohne gelbe Karten) und mehr Begünstigung für Deutschland.

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Deutschland steigerte sich nach der Pause in allen Mannschaftsteilen. Die ungarischen Rückraum-Shooter, aber nicht Lekai, bekam die deutsche Deckung besser in den Griff. „Nur“ Kreisläufer Banhidi sorgte im Zusammenspiel mit Lekai für die größte Gefahr über die komplette Spielzeit. Im Angriff zeigte Weber eine Leistungssteigerung und Drux sorgte für die zusätzlichen 1:1-Überraschungsmomente. Einige klare freie Torchancen wurden vergeben oder Torhüter Mikler parierte die Bälle. Ein Match für Torhüter war es allemal nicht. Am Ende entschieden im Kampf-Thriller sowohl Glück als auch die etwas höhere spielkulturelle sowie individuelle Klasse einiger ungarischer Spieler (Lekai, Benhidi, Mathe, Mikler) die Begegnung im Charakter eines Hauptrunden-Spiels. Die kroatische Schiedsrichterleistung war nicht durchgängig auf hohem Niveau und manchmal einen Tick bzw. Pfiff freundlicher für die deutsche Mannschaft.

Stimmen (Quelle: ZDF):

Philipp Weber: „Es ist extrem bitter. Wir waren unglaulich kämpferisch in der zweiten Halbzeit wir haben dem Kreissläufer zu viel Raum gelassen. Wir stehen ganz gut dar. Wir können mit den Besten mithalten und das haben wir heute bewiesen.“

Alfred Gislason: „Wir haben in der ersten Halbzeit überhaupt nicht in unser Spiel in der Abwehr gefunden. Ab der 20. Minute wurde die Abwehrleistung besser. Wir haben nie den ungarischen Kreisläufer in den Griff bekommen. Die Moral und die Leistung in der zweiten Halbzeit waren sehr gut. Auch im Angriff. Letztendlich waren es ein paar Entscheidungen am Spielende zu Gunsten für die Ungarn gewesen. Es war ein enges Spiel und schade, dass es nicht für uns gereicht hat. Es liegt auch an den Leuten, die den Kreisläufer frei spielen bei Ungarn. Unser Innenblock mit Golla und Böhm hat das super gemacht. Aber es war sehr arbeitsaufwendig. Sie haben ihn relativ oft frei gekriegt. In einem engen Spiel gewinnt dann die Mannschaft, die die wenigsten Chancen verwirft. Spanien, Polen und Brasilien in der Hauptrunde: Wir müssen uns erstmal erholen. Und dann weiter machen mit einem etwas besseren Innenblock in der Abwehr hin bekommen. Jetzt kommen Mannschaften mit Spanien, die Titelfavoriten sind. Die anderen Gegner haben bis jetzt auch ganz gut gespielt. Man muss an den Stärken und Schwächen arbeiten. Gegen Spanien einen besseren Innenblock stellen, weniger Fehler machen und mehr Effizienz im Angriff haben. Morgen reisen wir und dann kann ich nur vor dem Computer einen Feinschliff hinbekommen.“

Uwe Gensheimer: „Die spielen viel über den Kreisläufer. Es ist schwer, um den Kreisläufer herum zu kommen. Da muss man es mit spielerischer Klasse lösen. Vor der Pause war die Wurfquote nicht so gut. Es ist noch ziemlich schwer für eine Einschätzung über die Mannschaft, wo sie steht. Ich glaube, wir hätten die Ungarn knacken können.“

Sebastian Firnhaber: „Erstmal ist viel Enttäuschung da. Wir konnten nicht so kompakt stehen wie vorgenommen Am Ende fehlte der Zugriff in der Abwehr. Wir müssen dies mit mehr Kompaktheit ausgleichen. Der erste richtige Gradmesser war dies heute. Wir haben gesehen, was noch fehlt. Heute hat es zwischen mir und Golla nicht so gut geklappt.“

Statistik:

Vorrunde, Gruppe A, 3. Spieltag

Deutschland vs. Ungarn 28:29 (14:15)

Spielfilm: 0:1 (1. – Szita), 1:1 (2. – Schiller 7m ÜbZ), 1:2 (2. – Rosta UnZ), 2:2 (4. – Kastening ÜbZ), 2:3 (4. – Mathe), 3:3 (5. – Kühn), 4:3 (6. – Weber), 4:4 (7. – Mathe), 4:5 (10. – Banhidi UnZ), 5:5 (11. – Schiller TGS ÜbZ), 5:6 (12. – Balogh 7m 2ÜbZ), 5:7 (14. – Lekai TGS ÜbZ), 6:7 (14. – Schiller), 6:8 (15. – Banhidi), 6:9 (17. – Bodo), 6:10 (17. – Mathe TGS), Auszeit Deutschland (17.), 7:10 (18. – Kühn), 7:11 (18. – Banhidi), 8:11 (18. – Böhm), Bitter ins Tor (18.), 8:12 (19. – Mathe), 9:12 (21. – Weber ÜbZ), Firnhaber 2. Zeitstrafe (21.), Balogh 7m Pfosten (21.), 9:13 (22. – Ancsin), 10:13 (23. – Schiller 7m), 10:14 (24. – Ancsin), 10:15 (26. – Lekai), 11:15 (26. – Schiller 7m), 12:15 (28. – Kastening ÜbZ), Auszeit Ungarn (28.), 13:15 (30. – Kühn), 14:15 (30. – Böhm), 14:15 (HZ) – 15:15 (31. – Weber), 15:16 (31. – Szita), 15:17 (32. – Banhidi), 16:17 (33. – Schiller), Gensheimer ins Spiel (33.), 17:17 (34. – Häfner), 17:18 (35. – Lekai), 18:18 (36. – Golla), 18:19 (36. – Mathe 7m), 18:20 (38. – Szita), 19:20 (39. – Häfner), 19:21 (39. – Mathe), 20:21 (40. – Drux), 20:22 (40. – Banhidi), Kastening scheiterte zweimal hintereinander frei an Mikler (42.), 21:22 (46. – Drux), 22:22 (46. – Gensheimer TGS), 22:23 (47. – Bodo), 23:23 (48. – Schiller 7m), 24:23 (50. – Drux UnZ), 24:24 (51. – Banhidi ÜbZ), 25:24 (51. – Weber), 25:25 (52. – Mathe UnZ), 26:25 (52. – Weber ÜbZ), 26:26 (55. – Mathe 7m ÜbZ), 26:27 (57. – Banhidi ÜbZ), 27:27 (58. – Häfner ÜbZ), 27:28 (59. – Banhidi UnZ), Auszeit Deutschland (59.), 28:28 (59. – Groetzki ÜbZ), Auszeit Ungarn (60.), 28:29 (59:57 – Lekai), 28:29 (EST)

Men of the Match: Mate Lekai und Bence Banhidi (Ungarn)

Beste Torschützen: Schiller 7/9, Weber 5/6, Häfner 3/7, Kühn 3/7, Drux 3/3, Kastening 2/5 – Banhidi 8/8, Mathe 8/10, Lekai 4/8, Szita 3/4

Wurfeffizienz: 64:69 Prozent

Torhüter: 6:10 Paraden (17:26 Prozent)

Gegenstoß-Tore: 1:1

Strafminuten: 14:14

Schiedsrichter: GUBICA Matija und MILOSEVIC Boris (CRO)

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