Handball-EM 2014: Frankreichs „Dream Team“ deklassiert Dänemark in einem denkwürdigen Finale

26.01.2014 – SPORT4Final:

Handball-EM 2014 Dänemark: Finale

Dänemark vs. Frankreich  32:41  (16:23) vor 14.000 Zuschauern in Herning 

Bei der Handball-EM 2014 in Dänemark ist im Finale etwas Unglaubliches, Unfassbares für die Handballwelt geschehen: Die als annähernd gleichstark eingeschätzten Top-Favoriten auf den Titel des Europameisters lagen in der Spielqualität und im psychologischen „Final-Stress-Test“ um Welten auseinander. Olympiasieger Frankreich deklassierte den Titelverteidiger und freundlichen Gastgeber mit sage und schreibe 41:32 Toren.

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Und was viel schlimmer für Dänemark ist – die Misserfolgsgeschichte wiederholte sich in noch drastischerer Form als im vergangenen Jahr im Weltmeisterschaftsfinale von Barcelona gegen Spanien bei der 19:35-Niederlage. Vor heimischem Publikum der 14.000 Fans, im eigenen Handball- und Höllentempel spielten die dänischen Spielernerven nicht mit! Frankreichs fast fehlerlose Demonstration modernen Handballspielens war der Gastgeber der Europameisterschaft nicht gewachsen. Gratulation an die „Equipe Tricolore“ für ein außergewöhnlich gutes Zelebrieren „unseres“ Handballs.

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Eigentlich was das Finale der Handball-EM 201 bereits beim 4:11 nach 14 Minuten durch Daniel Narcisse entschieden. Denn bis zu diesem Zeitpunkt gewann Thierry Omeyer das so wichtige Torhüterduell gegen Niklas Landin eindeutig. Dieser wurde ausgewechselt, weil er keinen Ball zu fassen bekam und Omeyer bis dahin sechs von zehn Bällen entschärfen konnte. Der beste Torhüter des letzten Jahrzehnts entnervte seinen jungen Kollegen in der Anfangsviertelstunde des Endspiels, von dem sich Landin (4 von 26 Bällen) nie mehr in der restlichen Spielzeit erholen sollte. Da auch Frankreichs erste „Sieben“ Zauberhandball zeigte und nur Dänemarks Topspieler Mikkel Hansen als „Alleinunterhalter“ dagegen halten konnte, war das Finale praktisch mit der ersten französischen Zehn-Tore-Führung beim 18:8 (23.) durch Luc Abalo entschieden. Dänemark lies zarte Hoffnung mit der Resultatsverkürzung bis zur Halbzeit auf 16:23 aufkommen.

Dänemarks war aber auch in der zweiten Hälfte der französischen Spielweise nicht gewachsen. Der „Zwei-Mann-Angriff“ Dänemarks mit Hansen und Lindberg konnte allein das gut abgestimmte Abwehrbollwerk Frankreichs nicht auseinander nehmen. Einige dänische Spieler standen neben sich, schienen völlig außer Form zu sein und Trainer Ulrik Wilbek veränderte am taktischen Konzept zu wenig, um noch einmal ernsthaft Frankreich in Gefahr zu bringen. Mikkel Hansen war zwar im linken Rückraum torgefährlich (9 Tore bei 11 Versuchen), aber an der Spielgestaltung und dänischen Matchlenkung wurde er zudem durch die offensive französische Deckung gegen ihn weiter eingeschränkt. Nikola Karabatic übertraf als „geistiger Vater“ des französischen „Spiels vom anderen Stern“ Mikkel Hansen um Längen und sorgte neben der psychologischen Komponente und dem Torhüterduell für den dritten großen Unterschied zwischen beiden Mannschaften an diesem denkwürdigen Abend.

Frankreichs „Schaulaufen“ begann nach 50 Minuten beim 35:25 durch Narcisse. Frankreichs Erfolgstrainer Claude Onesta gab allen Spielern in den verbleibenden Minuten kürzere Einsatzzeiten. Das Match war entschieden und der dritte Europameistertitel für Frankreich in trockenen Tüchern. Erfolgreichster Torschütze des Spiels war mit 10 Toren Michael Guigou vor Mikkel Hansen, der als bester dänischer Spieler geehrt wurde. Für Frankreich erhielt Daniel Narcisse diese Auszeichnung.   

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