Christian Prokop: „Ich habe die Europameisterschaft komplett analysiert.“

Handball All Star Game 2018 - Deutschland - bad boys - Christian Prokop - Arena Leipzig am 2. Februar 2018 - Foto: SPORT4FINAL
Handball All Star Game 2018 – Deutschland – bad boys – Christian Prokop – Arena Leipzig am 2. Februar 2018 – Foto: SPORT4FINAL

Handball All Star Game 2018: Spaß-Handball in DHB-Krisenzeiten. Das Show- und Spektakel-Match zwischen der deutschen Handball-Nationalmannschaft von Bundestrainer Christian Prokop und einer Weltauswahl der Handball Bundesliga endete mit 39:43 (22:21) Toren.

Die 7.000 Zuschauer in der Arena Leipzig bereiteten dem früheren Chefcoach des SC DHfK Leipzig, Christian Prokop, einen herzlichen Empfang und gemeinsam mit den bad boys einen stimmungsvollen Abend.

Vielleicht ein Neuanfang, vielleicht eine Kehrtwende im medialen Druck- und Entlassungs-Wahn der deutschen Leitmedien? Christian Prokop, der bei der heutigen DHB-Präsidiumssitzung mit Co-Trainer Alexander Haase anwesend war,  machte in der Zwischenzeit, in der er teilweise „unmenschlich“ (Prokop) behandelt wurde, seine Hausaufgaben mit Eigen-Fehler-Analyse. Nun sind der DHB und die Liga am Zug.

Christian Prokop: „Ich habe die Europameisterschaft komplett analysiert und dazu Stellung bezogen. Aber das ist ein interner Prozess. Ich habe für die Zukunft ein gutes Gefühl. Aber mehr kann ich nicht einschätzen.“

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02.02.2018 – SPORT4FINAL / Frank Zepp:

Handball All Star Game 2018: SPORT4FINAL-Redakteur Frank Zepp berichtet live aus der Arena Leipzig und sprach mit folgenden Persönlichkeiten:

Andreas Michelmann (DHB-Präsident): „Bei der Analyse der Europameisterschaft sind wir dabei, sorgfältig abzuwägen, was an dieser oder jenen Stelle passiert oder nicht passiert ist. Danach werden wir eine Entscheidung in Sachen des Bundestrainers Christian Prokop treffen.“

Bob Hanning (DHB-Vizepräsident): „Du brauchst mich nicht zu fragen. Ich sage nichts. Jetzt sind die anderen dran.“

Andreas Thiel: „Das EM-Ergebnis ist nicht das erhoffte Ergebnis. Spanien hat extrem effektiv und mit extrem geringer Fehlerquote gespielt sowie erfahren genug war, uns in Schach zu halten. Da kann das schon mal passieren. Ich hoffe, dass sich Deutschland bei der Heim-WM für das Halbfinale qualifiziert.“

Axel Kromer (DHB-Vorstand Sport): „Es gibt derzeit nichts zu sagen. Wir sind mitten in der Analyse. Das ist nun mal so.“

Uwe Schwenker (Präsident Handball Bundesliga): „Prokop war beim DHB-Präsidium dabei. Man muss ja mit allen Beteiligten sprechen. Wir haben auch eine Fürsorge-Pflicht gegenüber Christian Prokop. Wir haben uns vor einem Jahr klar für ihn entschieden. Er hat auch in Leipzig hervorragende Arbeit geleistet. Man hat auch eine klare Handschrift und eine absolute Entwicklung gesehen. Sportfach werde ich ihn nie in Frage stellen. Wenn es mal atmosphärische Stimmungen gibt, dann ist es etwas anderes. Dann muss man daraus lernen und schauen, inwieweit man da zueinander findet. Aber das ist alles noch zu früh, um das abschließend beurteilen zu können. Wir haben jetzt gerade mit den Gesprächen angefangen. Ich würde ihn als Person nie und auch keinen Trainer diskreditieren wollen. Aber manchmal passt es nicht zusammen. Damit will ich nicht sagen, dass ich dies schon so festgestellt habe. Aber man muss es in der Analyse herausarbeiten.“

Julius Kühn: „Er ist unbestritten ein guter Trainer. Seine Qualitäten dürfen wir auf keinen Fall abstreiten. Es gab schon persönliche Gespräche mit ihm und wird es weiter geben. Das Verhältnis ist etwas angespannt. Aber ich glaube, es wird sich wieder beruhigen. Jeder Mensch darf Fehler machen. Von daher ist alles im grünen Bereich. Das Tischtuch ist meiner Meinung nach nicht zerschnitten.“

Rune Dahmke: „Es muss alles auf den Tisch und gründlich analysiert werden. Auch die Frage des Trainers. Wir haben unsere Punkte vorgebracht, was wir verbesserungswürdig finden. Aber es ist letztendlich nicht unsere Entscheidung. Die DHB- und HBL-Schienen stehen im direkten ständigen Kontakt. Es bestehen noch Möglichkeiten, mit ihm weiter zu arbeiten. Aber es ist keine individuelle Frage. Da müssen wir alle mit hinter stehen. Da müssen das Konzept und das Allgemeine passen. Das ist dann aber auch zum Glück nicht unsere Entscheidung. Egal wer der Trainer ist, es muss immer eine gewisse Hierarchie herrschen. Nur so funktioniert es. Egal wer an der Seite steht.“

Christian Prokop (Bundestrainer): „Die letzte Zeit war nicht so toll. Heute wollten wir uns zusammen als Mannschaft den Fans stellen. Wir waren alle nach der EM-Leistung enttäuscht, weil wir uns das anders vorgestellt hatten. Wir hatten andere Ziele. Hier in Leipzig wurden wir warmherzig empfangen. Die Zuschauer sind trotz der vielen Tricks auf ihre Kosten gekommen. Ich habe die Europameisterschaft komplett analysiert und dazu Stellung bezogen. Aber das ist ein interner Prozess. Ich habe für die Zukunft ein gutes Gefühl. Aber mehr kann ich nicht einschätzen. Da sollte man dem DHB auch Zeit geben. Es bringt nur etwas, wenn man auch voll dahinter steht.“

Finn Lemke: „Wir sind gerade in der Analyse-Phase und müssen daraus die richtigen Schlüsse ziehen. Aber da muss noch ein bisschen Zeit ins Land gehen. Es war nicht alles schlecht. Da muss man gucken, was ist gut und was ist schlecht gelaufen. An welchen Stellschrauben muss für die Heim-WM gedreht werden.“

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