DHB: Handball-Finals in Magdeburg – Zäsur im Handball

14.05.2014 – SPORT4Final:

DHB: Pressegespräch mit Präsident Bernhard Bauer, den Nationalspielern Anja Althaus und Michael Haaß sowie den beiden „Teamchefs“ der Nationalmannschaften Heine Jensen und Martin Heuberger sowie Sportminister Holger Stahlknecht

Aus Magdeburg berichtet SPORT4Final-Redakteur Frank Zepp.

Für den Deutschen Handballbund (DHB) ist der 14. Juni 2014 in Magdeburg der „Tag der Entscheidungen“. Was auch im Pressegespräch zudem spürbar war: Die Aufbruchsstimmung und die Einheit des deutschen Handballs, die ja bekanntlich aus DHB-Frauen- und Männerhandball besteht. Dieser Gedanke schien zuweilen in den letzten 1,5 Dekaden mit der „goldenen Generation“ im Männerbereich untergegangen zu sein. Da wurde schon mal im erfolgreichen Dekadenjahr 2007 neben dem WM-Titel der „Brand-Sieben“ der Bronzeplatz der Frauen in Paris „vergessen“. Aber Fakt ist heute auch: Eine Doppelveranstaltung des DHB mit der Presse und ein finales Sport-Double am 14. Juni 2014 in der Magdeburger Getec-Arena sind Neuland, ein Novum mit einem gewaltigen Schritt nach vorn. Nicht nur in der Außendarstellung sondern auch für die sportliche und mediale Weiterentwicklung der Sportart Handball.

DHB: Pressegespräch am 14. Mai 2014 in Magdeburg - (v.l.) Heine Jensen, Anja Althaus, Bernhard Bauer, Holger Stahlknecht, Martin Heuberger, Michael Haaß - Foto: SPORT4Final
DHB: Pressegespräch am 14. Mai 2014 in Magdeburg – (v.l.) Heine Jensen, Anja Althaus, Bernhard Bauer, Holger Stahlknecht, Martin Heuberger, Michael Haaß – Foto: SPORT4Final

Entscheidungen haben mitunter fast immer mit Zäsuren in der „Welt“-Geschichte des Handballs zu tun. Betrachtet man die Entwicklung der Frauen-Nationalmannschaft seit 2011 und ihr sportliches sowie sympathisches Auftreten bei der letztjährigen Weltmeisterschaft in Serbien scheint für die letzten beiden EM-Qualifikationsspiele gegen Mazedonien die Favoritenrolle klar verteilt. Auch tabellarisch, denn aus beiden Spielen benötigt das Jensen-Team einen Sieg, um sich gemeinsam mit Russland für die Europameisterschaft in Ungarn und Kroatien im Dezember 2014 zu qualifizieren. Denkbar auch für die deutschen Frauen, dass sie bereits im Hinspiel in Skopje das EM-Ticket buchen. Dann ginge es in Magdeburg „nur“ noch um den Sieg und den damit verbundenen Gruppensieg vor Russland, was wiederum einen besseren Topf für die Auslosung der EM-Gruppen bedeuten würde.  

Deutlich wurde auch im Pressegespräch, dass sich der „Tag der Entscheidungen“ auf das Heuberger-Team fokussiert. Bricht man eine Lanze für den Männerhandball, muss unbedingt neben gescheiterten Olympia- und EM-Qualifikationen der fünfte Weltmeisterschaftsrang in Spanien 2013 in Erinnerung gerufen werden. Da MannschaftsBallsport immer Ergebnissport (Andreas Thiel) und an den Ergebnissen nun mal der Entwicklungsstand ablesbar ist, bedeutet der sportliche Wettstreit gegen den EM-Sechsten von 2014, Polen, die Herausforderung und Zäsur im Männerhandball schlechthin. Mindestens ein Sieg in beiden Matches muss her, dann entscheiden Tordifferenz und zwei Mal die Tagesform über die deutsche WM-Teilnahme 2015 in Katar. Dabei kann die spürbare teamorientierte Aufwärtsentwicklung der letzten Monate im deutschen Team hoffentlich die letzten „Siegkörner“ freisetzen. Über einen Doppelsieg am „Entscheidungstag“ würde keiner meckern. Sicher auch ein Novum oder gar Zäsur?

DHB: Pressegespräch am 14. Mai 2014 in Magdeburg - (v.l.) Anja Althaus, Heine Jensen, Martin Heuberger, Michael Haaß - Foto: SPORT4Final
DHB: Pressegespräch am 14. Mai 2014 in Magdeburg – (v.l.) Anja Althaus, Heine Jensen, Martin Heuberger, Michael Haaß – Foto: SPORT4Final

Doch lassen wir nun die Protagonisten auszugsweise zu Wort kommen:

Bernhard Bauer: „Am Abend möchten wir sagen, dass wir öfter nach Magdeburg gehen, weil man dort gewinnt!“

Martin Heuberger: „Die Breite des Kaders ermöglicht uns, positionsspezifisch zu agieren. Was die Gegneranalyse angeht, sind wir bestens vorbereitet.“

Michael Haaß: „Ich bin überzeugt von der sehr geilen Stimmung hier.“

Holger Stahlknecht (Sportminister Sachsen-Anhalt): „Am 14. Juni wird ganz Handball-Deutschland auf uns schauen. Sachsen-Anhalt und ganz speziell Magdeburg sind mit dem Handball seit Jahrzehnten untrennbar verbunden.“

Heine Jensen: „Wir wollen alles daran setzen, um schon in Mazedonien zu gewinnen. Wir wollen noch besser als bei der Weltmeisterschaft im letzten Jahr spielen.“

Anja Althaus: „In Skopje wird uns ein Hexenkessel erwarten … Für die Männer habe ich keine Tipps auf Lager, auch wenn wir momentan etwas erfolgreicher sind. Ich mache mir um die Männer aber keine Sorgen.“

Martin Heuberger: „Die möglichen Erfolgsgefühle unserer Vereinsmannschaften im Final4 der Champions League und im EHF-Cup werden positive Gedanken auslösen, die uns noch stärker machen.“

Bernhard Bauer: „Ich bin auch Realist und habe die Spieler und Spielerinnen sowie Trainer oft gesehen. Ich bin überzeugt, dass wir am Ende das bessere Ende für uns haben werden. Sollten wir aber doch verlieren, wird keine Katastrophen- oder Weltuntergangsstimmung eintreten. Wir werden den Umbruch und die Entwicklung der (Männer)-Mannschaft mit der Perspektive 2020 weiter verfolgen.“

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