DHB-Präsident Andreas Michelmann im SPORT4FINAL-Interview: „Handball Frauen WM in Deutschland hat großen Stellenwert für uns“

Andreas Michelmann übernahm die IHF-WM-Fahne für die Männer-WM 2019 in Deutschland und Dänemark - DHB-Präsident Andreas Michelmann im SPORT4FINAL-Interview: „Handball Frauen WM in Deutschland hat großen Stellenwert für uns“ - Foto: France Handball
Andreas Michelmann übernahm die IHF-WM-Fahne für die Männer-WM 2019 in Deutschland und Dänemark – DHB-Präsident Andreas Michelmann im SPORT4FINAL-Interview: „Handball Frauen WM in Deutschland hat großen Stellenwert für uns“ – Foto: France Handball

DHB-Präsident Andreas Michelmann zog im SPORT4FINAL-Interview mit Redakteur Frank Zepp Bilanz der Ergebnisse der DHB-Nationalmannschaften von Frauen und Männern bei den europäischen und Welt-Titelkämpfen der beiden letzten Monate.

Dies geschah vor der endgültigen Entscheidung in der Frage nach dem neuen Bundestrainer der „bad boys“ Nationalmannschaft und dem All Star Game 2017 in Leipzig sowie vor dem Hintergrund der Handball-Weltmeisterschaft der Frauen im Dezember 2017 in Deutschland.

Dabei sollte nicht vergessen werden, dass DHB-Zielstellung bei Olympia 2020 in Tokio nicht nur Olympia-Gold bei den Männern sondern auch eine Medaille bei den deutschen „Ladies“ ist. 

02.02.2017 – SPORT4FINAL / Frank Zepp:

SPORT4FINAL-Redakteur Frank Zepp live aus der AccorHotels Arena Paris
SPORT4FINAL-Redakteur Frank Zepp live aus der AccorHotels Arena Paris

Herr DHB-Präsident, werfen Sie bitte einen Blick zurück – die Einordnung der Ergebnisse der DHB-Nationalmannschaften bei der Männer-WM 2017 in Frankreich und der Frauen-EURO 2016 in Schweden: 

Andreas Michelmann: „Bei den Männern haben wir eine klare Zielstellung: Olympiasieg 2020 in Tokio. Über den EM-Titel und Olympia-Bronze 2016 sind wir sehr froh. Die Pariser WM-Niederlage im Achtelfinale ist ein Rückschlag, von dem wir sagen, dass er mal kommen kann. Jetzt haben wir ihn und das Gute ist immer noch daran, dass er auf dem Weg passiert ist und dafür sorgen wird, dass wir daraus die notwendigen Konsequenzen ziehen.  

Bei den Frauen geht es darum, das Final-Wochenende im Dezember 2017 in Hamburg zu erreichen. Deshalb haben wir auch den Trainer-Wechsel vorgenommen. Die Fortschritte waren in Schweden bei der EURO ganz klar zu erkennen. In den Spielen und auch gerade beim Sieg gegen den späteren Vize-Weltmeister Niederlande haben die Ladies bewiesen, dass sie durchaus mit der Weltspitze mithalten können. Die Mannschaft muss sich noch weiter entwickeln. Aber das Ziel mit dem Halbfinale von Hamburg ist durchaus realistisch.“ 

Geht die kontinuierliche Entwicklung bei den Männern mit neuem Bundestrainer weiter? 

Andreas Michelmann: „Ja, die Mannschaft ist in sich gefestigt und weiß was sie will. Mit den notwendigen Erkenntnissen aus Frankreich ist die Mannschaft weiter auf einem guten Weg.“ 

Zum Entwicklungsweg bei den Frauen? 

Andreas Michelmann: „Der Entwicklungssprung im letzten Jahr war groß und es ist deutlich die Struktur und das Zusammenwirken aller zu erkennen. Oder anders ausgedrückt: Das Ganze ist stärker als seine einzelnen Teile. Jetzt geht es mit Michael Biegler an die Fein-Justierung. Es gibt einen klaren Plan für die Vorbereitung auf die Heim-WM im Dezember.“ 

Was fehlt für den letzten „Sprung aufs Treppchen“ bei den Frauen? Was muss im Umfeld noch passieren? 

Andreas Michelmann: „Das organisatorische Umfeld ist auf jeden Fall organisiert. Was noch hilfreich wäre ist die große Unterstützung des Publikums bei der Heim-WM. Wir brauchen in jedem Spiel ein Heimspiel im besten Sinne. Die ganze Handball-Familie kann die Mannschaft mit allen Kräften unterstützen.“ 

DHB-Präsident Andreas Michelmann - Foto: DHB/Sascha Klahn
DHB-Präsident Andreas Michelmann – Foto: DHB/Sascha Klahn

Sind die Frauen im DHB-Präsidium gedanklich so präsent, dass wir mal nicht nur an die Männer denken und die Ladies uneingeschränkt pushen? 

Andreas Michelmann: „Das ist so. Da können Sie ganz sicher sein. Die Frauen-WM hat einen sehr großen Stellenwert für uns!“ 

Zum möglichen TV-Blackout bei der Frauen-WM in Deutschland oder gibt es Hoffnung auf Live-Fernsehbilder: 

Andreas Michelmann: „Es war sehr gut, dass sich der IHF-Präsident in Rouen dieser Diskussion gestellt hat und wir die Positionen ausgetauscht haben. Es wird noch mal ein Gesprächsangebot zwischen der IHF, beIN Sports sowie ARD und ZDF geben. Gleichzeitig meinte Dr. Moustafa, dass sich ARD und ZDF um die TV-Senderechte ab 2018 bewerben sollen.“ 

Hat die Situation beim finanziell angeschlagenen HC Leipzig Auswirkungen auf die weitere Vorbereitung oder sogar die Weltmeisterschaft mit der Vorrunde in Leipzig? 

Andreas Michelmann: „Nein. Da sind ja die Aufgaben klar verteilt. Wir hoffen aber, dass sich die Situation um die Leipziger Frauen wieder verbessern wird. Ich stecke aber zu wenig in der Thematik, um mich da weiter äußern zu können.“ 

Sieht der mittelfristige Ausblick im Männer- und Frauen-Handball in Deutschland sehr positiv aus? 

Andreas Michelmann: „So ist es. Wir werden die künftigen Entscheidungen so fällen, dass wir bei beiden Teams sehr erfolgreich sein können.“ 

Vielen Dank für das Interview, Herr Michelmann und weiterhin viel Erfolg.

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