Markus Gaugisch über Benchmark und den „letzten Schritt“

Handball EM 2022 EHF EURO - Markus Gaugisch - Bundestrainer - Deutschland - DHB - Copyright: Kenny Beele/DHB
Handball EM 2022 EHF EURO – Markus Gaugisch – Bundestrainer – Deutschland – DHB – Copyright: Kenny Beele/DHB

Handball EM 2022 EHF EURO Frauen Europameisterschaft: Deutschland. DHB. Im Gespräch mit Bundestrainer Markus Gaugisch.

SPORT4FINAL-Redakteur Frank Zepp sprach mit Deutschlands Bundestrainer Markus Gaugisch während des Vorbereitungs-Lehrgangs auf die Handball EHF EURO der Frauen in Slowenien, Nordmazedonien und Montenegro.

Die Sehnsucht nach dem Halbfinale oder nach Medaillen bei Deutschlands Handball-Nationalmannschaften der Frauen und Männern ist sehr hoch – BLICK-ZURÜCK.

Zu den deutschen Frauen: Das Halbfinale wurde letztmalig vor 14 Jahren bei der Handball EM 2008 (Platz 4) erreicht. Zuvor die letzte Medaille mit Bronze Handball WM 2007.

Die minimalste Entscheidung: Bei der Handball WM 2019 in Japan fehlte dem DHB-Frauen-Team bei der knappen Niederlage gegen Serbien in der Hauptrunde Sekunden vor Schluss nur ein Tor zum Remis und dem Semifinale. Zudem wurden im WM-Turnier in begeisternden Matches nicht nur Dänemark (Vorrunde) sondern auch der spätere Weltmeister Niederlande (Hauptrunde) bezwungen.

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29.10.2022SPORT4FINAL / Frank Zepp:

Handball EM 2022 EHF EURO Frauen Europameisterschaft: Markus Gaugisch über

Benchmark: „Wir wollen den guten eingeschlagenen Weg ausbauen. Wir haben das ganz oberste Regal noch nicht erreicht. Dafür brauchen wir noch Zeit. Wir können da aber hinkommen. Mehrere Spielerinnen haben das höchste Regal jede Woche in der Champions League und passen sich an. Das hat unsere Spielerinnen voran gebracht. Wir wollen dorthin. Das ist noch ein Weg. Es kommt in der Champions League bzw. diesem höchsten Regal auf jede einzelne Aktion an. Man darf nicht einmal einfach was so machen, weil man denkt, das ist jetzt gerade sinnvoll. Man muss planmäßig vorgehen und sich dessen bewusst sein sowie immer mit 100 Prozent in allen Bereichen dabei sein. Das erlebe ich auch in Bietigheim. Das sind Erfahrungen, die wir alle brauchen.“

Crunchtime + letzter Schritt: „Wir brauchen noch Zeit, um uns 100 Prozent zu finden und die Ideen umzusetzen. Ich glaube, wir müssen das Bewusstsein in engen Phasen schaffen, mental darauf zu vertrauen, wie die eigene Stärke aussieht. Was uns gut macht und eben diese Dinge dann durchzuziehen. Was sind unsere Stärken in der Abwehr? Deckung ist eine Grundlage, die wahnsinnig wichtig ist. Was sind unsere Aufgaben auf der jeweiligen Position? Was machen wir vorne, was eine hohe Erfolgswahrscheinlichkeit hat? Das müssen wir in den Matchplänen erarbeiten und dann durchziehen. Das ist ein Lernprozess. Ich hoffe, dass wir das hinkriegen und diesen letzten Schritt so schnell wie möglich gehen. Da fehlte nicht viel in den letzten Jahren. Aber der letzte Schritt ist eben der entscheidende, der dann in der Öffentlichkeit als Erfolg oder Misserfolg wahrgenommen wird. Ich hoffe, dass wir da die richtigen Lösungen finden.“

EHF EURO Ziel: „Wir wollen in der Hauptrunde Spiele erreichen, in denen es um was geht und die Mannschaft weiter bringt. Also, wo wir die Möglichkeit haben, in die letzte Phase nach Ljubljana (Finale, Halbfinale, Spiel um 5. Platz – d.R.) einzuziehen. Damit wir wachsen können. Wenn wir dorthin kommen, haben wir viele Schritte gut gemacht. Je weiter man bei der Europameisterschaft kommt, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, ein Olympia-Quali-Turnier zu erreichen.“

Xenia Smits: „Sie hat einen wahnsinnigen Entwicklungsschritt gemacht. In der Deckung gibt es in Europa nicht viele Spielerinnen, die ihre Qualitäten vorzuweisen haben. Im Angriffsspiel ist sie mit ihrer Dynamik, ihrer Eins-Eins-Qualität und dieser überragenden Athletik natürlich eine Spielerin, die wirklich in vielen Bereichen des Spiels internationales Top-Niveau erreicht. Zudem ist sie auch für die Mannschaft sehr wichtig, weil sie andere pusht und mit motiviert. Es ist super mit ihr zusammen zu arbeiten im Verein und natürlich auch in der Nationalmannschaft. Eine sehr, sehr wertvolle Spielerin.“

der letzte spielkulturelle Qualitäts-Schritt auf der Platte: „In den letzten Jahren haben Kleinigkeiten gefehlt. So letzte Schritte eben. Wir erleben alle im Sport, dass es auch vermeidbare Fehler gibt. Bspw., diese zwei Bälle müssen wir anders verarbeiten und stärker in der Struktur bleiben. Die beiden Tore, die wir hinten kassieren, hätten nicht sein müssen, wenn wir uns an den Plan halten. Auf diesem Niveau entscheiden wirklich die Kleinigkeiten, auch wenn dies natürlich immer etwas fürs Phrasenschwein ist. Es steckt sehr viel Wahrheit drin. Das Problem ist eben: Wenn ich wenige Spielerinnen habe, die über Erfahrungen auf höchstem Niveau verfügen, dann verlangt man etwas auf höchstem Niveau, was viele nicht im täglichen Dasein haben. Das kommt nicht von heute auf Morgen. Das ist Jedem bewusst. So langsam haben wir aber diese Spielerinnen, die das schon öfter mitgemacht haben und mit diesen Situationen umgehen. Ich hoffe, das dies A immer mehr werden und B, dass immer häufiger solche Situationen gespielt werden.“

Halbfinale: „Wir zerreißen uns für jedes einzelne Spiel. Die Spielerinnen zerreißen sich auch beim Fußballspiel ‚Alt gegen Jung‘. Es ist ein Attribut in der Mannschaft, einen unglaublichen Willen zu entwickeln. Ich glaube, wir müssen uns Ziele oder Träume setzen. Denen streben wir nach. Ein Halbfinale kann natürlich ein Ziel sein, das wir versuchen, unbedingt zu erreichen. Da spricht ja nichts dagegen. Aber wenn wir Schritt für Schritt vorgehen und wenn wir auch wissen, dass wir schon länger zusammen sind, ist es etwas anderes, wenn ein neuer Trainer hinzukommt. Da brauchst du Zeit. Die brauchen wir und deshalb ist es so, dass wir uns erstmal diese Möglichkeit erspielen müssen, um solche Träume zu verwirklichen. Das ist das Allererste. Ob das klappt, das hängt dann von Kleinigkeiten ab: Von Verletzungen, von der Tagesform, Auslosungen. Aber ich bin guter Dinge, die Spielerinnen zerreißen sich wirklich für alles.“

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