Handball-EM 2012: Nachlese

Der geneigte Kolumnen-Leser möge mir folgenden Abstecher verzeihen: Bei der gestrigen Wahl zu Deutschlands Sportlern des Jahres 2012 kamen alle Sieger aus den olympischen Kernsportarten Leichtathletik, Rudern und Biathlon.

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Selbst der Männer-Handball-Krösus THW Kiel mit dem Triple-Gewinn belegte bei den Teams nur den fünften Platz mit knapp der Hälfte der Siegerstimmen. Für die Olympischen Spiele in London qualifizierten sich sowohl die Handball-Damen- als auch die Herren-Nationalmannschaft nicht. Im Handball-Land Deutschland besteht Nachhole-Bedarf bei Leistung, Zuschauergunst und Medieninteresse (Damen). Auch die deutschen Handballer stehen bei der Weltmeisterschaft im Januar 2013 in Spanien sehr unter Zugzwang. Der SportGeist-Kolumnist wird hierüber live aus Barcelona berichten …

Unsere Damen-Handballerinnen haben derweil bei der Europameisterschaft in Serbien ihr Gesellenstück vollbracht. Berg- und Talfahrt in der Vorrunde – Leistungssteigerung, erkennbare Entwicklungslinie und gute Abschlussplatzierung nach der Hauptrunde. Kurs und „Zeitplanung“ für den Sprung in die erweiterte Weltspitze stimmen. Die Reife- und Medaillenprüfung sollte in diesem Olympiazyklus abgelegt werden!

Leitbild und Vergleichsmaßstab kann nur das Leistungsniveau aus dem Finale zwischen Montenegro und Norwegen sein. In weiten Teilen des Endspiels wurde der derzeitige moderne Erfolgshandball zelebriert: Starkes Abwehrbollwerk, schnelles Umkehrspiel sowie ein dynamischer Positionsangriff in Breite und Tiefe des Raumes bei Tempowechseln und technischen Wurfqualitäten. Für mich unstrittig: Unser Sieg und die Leistung gegen den Europameister Montenegro kann noch nicht der Maßstab für uns sein. Wir müssen und werden in den nächsten Jahren weiter zulegen, um Finalspiele auf höchstem Niveau zu gewinnen. Ich werde weiter am Ball bleiben. Glückwunsch noch einmal an die Damen für einen guten siebenten Platz in Europa.

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