Handball-Supercup 2013: Sieg für Deutschland, Lichtblicke und weitere Baustellen

03.11.2013 – SPORT4Final:

Am Finaltag des Handball-Supercups 2013 gewann die deutsche Handballnationalmannschaft der Männer in einem stets spannenden und umkämpften „Endspiel“ der beiden verlustpunktfreien Teams gegen Polen mit 24:23 (11:11) vor der wiederum enttäuschenden Zuschauerkulisse von 4.000 Fans. Polen musste in diesem Finale auf 7 Stammkräfte aus den verschiedenen Gründen verzichten. Gleiches galt für das schwedische Team, das im Spiel um den dritten Platz mit 40:29 gegen Ägypten gewann.

Foto: DHB/picture-alliance
Foto: DHB/picture-alliance

Die Mannschaft von Bundestrainer Heuberger konnte mit drei Siegen psychologisch positive Impulse „auftanken“. Lichtblicke des stark ramponierten Images der deutschen Handballer nach Olympia- und EM-Aus waren partiell erkennbar – weitere Baustellen verheißen ein gehöriges Stück Arbeit, um nicht nur die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2015 in Katar zu schaffen, sondern auch langfristig erfolgreichen Handball mit guten Platzierungen bei Großereignissen spielen zu können.

 

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Im Finalspiel gegen Polen ragten beide Torhüter Lichtlein und Heinevetter heraus. Mehrfach freie   Bälle haltend, Heinevetter mit spektakulärer Doppelparade in der 49. Minute bei 18:18, waren sie laut Bundestrainer Heuberger „der beste Mannschaftsteil“. Aber auch das gesamte Abwehrverhalten stimmte den Bundestrainer optimistisch. Ein zweites Abwehrsystem sieht er als unbedingt notwendig für die weitere Entwicklung der „Potential aufweisenden Truppe“ an. Auch die gute Moral sowie die drei Siege auf der Habenseite waren für den Bundestrainer gute Anzeichen. Beim Tempospiel und Gegenstoßverhalten sowie Überzahlspiel waren Defizite sichtbar.

Natürlich sollte man das „Maßstabdenken“ bei allen Bewertungen der Leistung der deutschen Mannschaft nicht außer Acht lassen. Denn der Handball-Supercup 2013 stellte von der Besetzung nicht das höchste internationale Niveau dar. Bessere „B-Mannschaften“ von Polen und Schweden und eine im grundlegenden Neuaufbau befindliche ägyptische Mannschaft sollten nicht überschätzt werden. Denn in den Playoff-Spielen um die Weltmeisterschaftsteilnahme 2015 wartet auf das deutsche Team ein wesentlich stärkerer europäischer Gegner, der nach der Europameisterschaft 2014 im Januar in Dänemark zugelost wird. Insofern sollte weiteres Steigerungspotential unbedingt gehoben werden.

Schwerpunkt mit gravierendem Nachholbedarf in den kommenden Monaten stellt das Angriffsverhalten dar. Im Positionsangriff tut sich die Mannschaft schon seit Jahren gegen 6:0-Abwehrformationen sehr schwer. Ein Spielmacher aller höchsten internationalen Niveaus ist derzeit im deutschen Lager nicht erkennbar. Der Flensburger Weinhold von Rückraum rechts oder als Spielgestalter auf der Mitte zeigt sich momentan als spielintelligenteste Lösung. Probleme im Angriff auf den halben Rückraumpositionen mit großen Shooterqualitäten existieren auch schon mehrere Jahre. Insofern bleibt dem deutschen Männer-Handball mit Bundestrainer Heuberger noch viel Arbeit auf dem Weg zu guter alter Stärke mit Spitzenplätzen bei Großturnieren. Der fünfte Platz bei der Weltmeisterschaft in Spanien zu Beginn des Jahres war ein guter Anfang. Nunmehr sind Kontinuität, Stabilität und Teamentwicklung gefragt. Packen wir’s an.  

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