Handball-WM-Test: Deutschland bezwingt Tschechien – Hoffnung und Kritikpunkte

09.01.2015 – SPORT4Final:

Handball-WM-Test:

Deutschland vs. Tschechien 32:24 (14:16) vor 6.000 Zuschauern in Stuttgart

Es berichtet SPORT4Final-Redakteur Frank Zepp.

Bundestrainer Dagur Sigurdsson sprach nach dem Spiel vor laufenden Sport1-Kameras davon, dass „wir auf einem guten Weg sind, stabiler zu werden.“ Natürlich gab ihm die zweite Halbzeit mit dem 18:8-Ergebnis recht. Das deutsche Team stabilisierte sich in der Abwehr, trug die Angriffe sowohl im Gegenstoß als auch Positionsspiel temporeicher vor und erhöhte die Quote bei der Chancenverwertung. Der Ball lief gut durch die Reihen und ein „Einspielen“ des Teams wurde möglich.

Aber es war nicht alles perfekt und der Abbau der Leistungsfähigkeit des tschechischen Teams mehr als offensichtlich. Trat unser Testspielgegner in Hälfte eins als Team auf und erzielt gerade über die Außen oder den Kreis wichtige „Abwehr-Analyse-Tore“ für Deutschland, so riss der tschechische Spielfaden nach der Pause ab dem 16:18 (34.) vollends. Tschechien machte es den deutschen Spielern sehr leicht, eine fast „perfekte Halbzeit“ zu spielen.

Handball-WM-Test: Deutschland bezwingt Tschechien – Hoffnung und Kritikpunkte - Foto: DHB/Sascha Klahn
Handball-WM-Test: Deutschland bezwingt Tschechien – Hoffnung und Kritikpunkte – Steffen Weinhold – Foto: DHB/Sascha Klahn

Stichwort Maßstabsdenken: Polen als Auftaktgegner der Handball-WM in Katar ist da eine andere Leistungskategorie. Zudem kommt der psychologisch Effekt der beiden verlorenen WM-Play-off-Spiele gegen unseren Nachbarn hinzu. Deutschland sollte gewarnt sein.

So kann man nur Bob Hanning, DHB-Vizepräsident Leistungssport, recht geben, der schon in der Halbzeitpause vor besagten Kameras analysierte, dass das Rückzugsverhalten Mitte der ersten Hälfte sowie einige andere Dinge auch kritisch anzusprechen sind.

Nach gutem Beginn verlor das deutsche Team seinen Rhythmus in der ersten Halbzeit, teilweise auch die Konzentration bei der Chancenverwertung. Tschechien drehte einen 9:12-Rückstand (20.) in eine 16:14-Halbzeitführung. Solche Phasen darf sich das DHB-Team in der schweren WM-Vorrundengruppe mit Dänemark, Polen, Russland, Argentinien und Saudi Arabien nicht leisten.

Auffällig aber auch das gute Spielverständnis der Rückraumreihe mit Steffen Weinhold als „heimlichen Spiellenker“, Martin Strobel und Paul Drux. Einen Rückraum-Shooter, der aus 10 Metern die Bälle versenkt, haben wir zwar nicht im Team, aber Treffer können ja auch durch schnelles Teamspiel aus dem Nahbereich erzielt werden.

Deutschland absolviert am Sonnabend den zweiten Test-Vergleich gegen Tschechien.

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