Handball-WM-Zwischenruf: Zu kurz gedacht, werte Experten und Herr Clarke

Natürlich definieren auch und gerade Erfolge sowie gute Platzierungen bei Olympia-, Welt- und Europameisterschaften den Stellenwert einer Sportart.

 

Natürlich ist spekulieren und prognostizieren der Medien, Kolumnisten von Sport1 und auch von Handball-Experten nicht „verboten“. Werbewirksam sind sie allemal und oft auch sehr lesenswert. Nur nach den Pleiten bei den letzten Großturnieren und der Nichtqualifikation für London 2012 ist es für mich an der Zeit, kleinere Brötchen zu backen und die Erwartungshaltung nicht völlig überzogen in Richtung Medaillenträume zu richten. Nach dem 11. Platz bei der Handball-WM 2011 in Schweden wäre das Erreichen des Achtelfinales in Spanien ein Erfolg. Ein viel wichtigerer Erfolg

[private]

wäre für mich die Erkenntnis, dass sich in Umbruchzeiten eine Mannschaft am Anfang einer spielkulturellen und erfolgsorientierten Entwicklung präsentiert, die in diesem Olympiazyklus zu einer homogenen Einheit künftiger Medaillenträume und Titel heran wächst. Analog unserer Damen-Auswahl!

Das Potential ist in Deutschland vorhanden – es muss „nur“ gefördert und entwickelt werden. In Spitzenteams der Bundesliga, im „Entwicklungs- und Durchsetzungswillen“ mit und gegen ausländische Stars. Von diesen Stars sollte auch gelernt werden. Wir brauchen die „Kieler und Berliner Teams“ mit höchsten Trainerstandards auf der Bank. Nicht die ständige Kritik an den deutschen Topvereinen sondern das Reichen der Hände für eine gedeihliche Zusammenarbeit muss das Ziel des DHB sein. Im Interesse des deutschen Handballs und der Entwicklung seiner Spieler und Talente. Und sollte dann in Spanien nur das Achtelfinale oder doch schon das Viertelfinale heraus springen – die Entwicklungsperspektive und der Trend nach oben in und mit der Mannschaft sind für mich super wichtig! Neben guten Platzierungen …

Noch ein Thema sei kurz angerissen: Bei Sport1 kritisiert heute der DHB-Vizepräsident für Jugend, Herr Clarke, die DHB-Spitze und sich selbst, dass einige Funktionäre nach dem WM-Titel 2007 vergessen hätten, „über den Tellerrand zu gucken und strategischer in die Zukunft zu blicken“. Clarke fordert einen überfälligen Umbruch im DHB-Präsidium (Quelle: Sport1.de). Interessiert sich Herr Clarke auch noch für die Weltmeisterschaft oder nur um die Schlagzeile? Was hat Herr Clarke selbst geleistet, um diesem Trend in den vergangenen Jahren entgegen zu wirken? Zeit für offene und ehrlich gemeinte Diskussionen und Auseinandersetzungen war seit 2007 genug vorhanden – Herr Clarke konnte wohl nicht mehr bis nach der Weltmeisterschaft auf seinen Auftritt warten. Meine Meinung: Beim DHB-Bundestag im September sich nicht zur Neuwahl stellen, Herr Clarke …

[/private]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert