DHB-Pokal Final4: VfL Oldenburg besiegt Thüringer HC im Siebenmeterwerfen

DHB-Pokal: Thüringer HC - Foto: Thüringer HC
DHB-Pokal: Thüringer HC – Foto: Thüringer HC

 

15.05.2015 – THC / SPORT4Final / Frank Zepp:

DHB-Pokal Final4: Halbfinale

In einem DHB-Pokal-Krimi über 60 Minuten und im anschließenden Siebenmeterwerfen besiegte der VfL Oldenburg den Thüringer HC mit 28:27 (24:24, 7:9) und zog damit ins DHB-Pokal-Finale gegen den Buxtehuder SV ein. Zwölf Mal zeigte die Tafel in den zweiten 30 Minuten ein Remis. Die Abwehrreihen und auffallend starke Torhüterinnen prägten die Partie. Die meisten Treffer im Spiel erzielte Angie Geschke (VfL, 9/5) und Katrin Engel (THC, 6/5). So steht der Thüringer HC am Samstag im Spiel um Platz 3 auf die Spreefüxxe Berlin.

Das erste Tor der Partie gehörte dem VfL Oldenburg. Katrin Engel konnte im nächsten Angriff per Strafwurf ausgleichen. Der Thüringer HC kam im Angriff schleppend in die Partie und konnte wenig Akzente setzen. Oldenburg nutzte seine Chancen besser und führte nach 14 Minuten mit 4:2. Dem Thüringer HC war bis dahin immer noch kein Feldtreffer gelungen. Die Mannschaft konnte sich das ein oder andere Mal bei der gut aufgelegten Jana Krause bedanken. Das Spiel insgesamt war das komplette Gegenteil vom Ligaspiel. Die Abwehrreihen dominierten, im Angriff ging bei beiden Teams nicht viel. Trainer Herbert Müller wechselte kräftig durch und brachte Franziska Mietzner, Iveta Luzumova und Julija Snopova auf die Platte. Die Rückraumspielerinnen brachten Schwung in das Angriffsspiel. Vier Tore in Folge brachten den Deutschen Meister in Führung. Der VfL ließ sich nicht abschütteln. Mehr als zwei Tore Führung konnten sich die Thüringerinnen nicht erspielen. Im Angriff lief es jedoch ein wenig besser. Frau des Spiels blieb aber Torhüterin Jana Krause. Mit dem Halbzeitpfiff bekam Oldenburg einen Strafwurf zugesprochen, diesen parierte Krause und der Thüringer HC ging mit einer 9:7 Führung in die Kabinen.

Oldenburg kam besser aus der Pause. Innerhalb von drei Minuten konnten sie den 10:10 Ausgleich erzielen und kurze Zeit später sogar mit 13:12 in Führung gehen. Der Thüringer HC haderte mit seiner Chancenverwertung. Größte Möglichkeiten wurden nicht genutzt. Verbissen kämpften die Thüringerinnen um den Anschluss. Kapitänin Kerstin Wohlbold peitschte ihr Team nach vorn – auf dem Feld und von der Bank aus. Beim 17:17 war der Ausgleich geschafft. Die letzte Viertelstunde wurde ein echter Handballkrimi. Der Thüringer HC konnte in Führung gehen, doch der VfL schaffte immer wieder den Ausgleich. Nadja Nadgornaja brachte ihre Mannschaft mit einem Hammer aus dem Rückraum mit 24:23 in Front (57:44 Minute). Eine Minute und 33 Sekunden vor dem Ende erhielt Meike Schmelzer die einzige Zeitstrafe des ganzen DHB-Pokal-Spiels. Oldenburg konnte den 24:24 Ausgleich erzielen – die Entscheidung musste jetzt im Siebenmeterwerfen fallen.

Katrin Engel war als erstes an der Reihe und verwandelte sicher. Julia Wenzl tat es ihr im Gegenzug gleich. Iveta Luzumova scheiterte an der starken Tess Wester. Meike Schirmer nutzte den Vorteil und brachte Oldenburg in Front. Zwei Paraden von Jana Krause und der Thüringer HC konnte das Siebenmeterwerfen drehen. Franziska Mietzner hätte alles klar machen könnte, verwarf aber ihren Strafwurf. Angie Geschke traf im Gegenzug und beide Mannschaften mussten zu einem sechsten Duell antreten. Julia Wenzl legte für die Oldenburger vor. Danick Snelder ging für ihre Mannschaft an die Linie und scheiterte an Julia Renner. Damit steht Oldenburg nach einem Krimi mit einem 28:27-Sieg im Finale des DHB-Pokals gegen den Buxtehuder SV. 

Stimmen zum DHB-Pokal-Spiel:

Herbert Müller (Thüringer HC): „Glückwunsch nach Oldenburg zum Einzug ins Finale. Es war definitiv keine Kraftfrage heute. Strafwürfe sind schon in der ganzen Saison unser Problem. Heute war es verkehrte Welt auf dem Handballfeld. 9:7 Halbzeit – Die Abwehr war heute super. Die Zeitstrafe vor dem Ende war ärgerlich. Das Siebenmeterwerfen hat dann Oldenburg verdient gewonnen.“

Leszek Krowicki (VfL Oldenburg): „Wir wollten zeigen, dass wir Erfurt ärgern können. Wir haben gehofft, dass das große Team heute auch mal nicht perfekt spielt. Gleichzeitig muss ich meiner Mannschaft ein Riesenkompliment machen. Die kämpferische Einstellung war beeindruckend. Ich bin so stolz auf meine Mädels. Wir genießen das jetzt noch ein paar Minuten und dann werden wir an einem Plan gegen Buxtehude arbeiten.“

Statistik – DHB-Pokal-Halbfinale:

Thüringer HC: Jana Krause, Dinah Eckerle; Nadja Nadgornaja (5/1), Franziska Mietzner (3/1), Martine Smeets, Meike Schmelzer (2), Danick Snelder (2/1), Iveta Luzumova (2/1), Katrin Engel (6/5), Marieke Blase, Julija Snopova (1), Lydia Jakubisova (4), Svenja Huber, Kerstin Wohlbold (2)

VfL Oldenburg: Julia Renner, Tess Wester; Kira Schnack, Annika Meyer (1), Thalke Deters (1), Kim Birke (2), Caroline Müller (6), Julia Wenzl (5/2), Sabrina Neuendorf, Kjersti Salberg, Maike Schirmer (3/1), Jenny Behrend, Angie Geschke (9/5), Cara Hartstock (1), Alina Otto

Strafwürfe: 14/9 – 12/8

Zeitstrafen: 1 – 0

Zuschauer: 2.850

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