HC Leipzig gewinnt mit „neuem Gesicht“ gegen Győri Audi ETO KC

28.08.2014 – SPORT4Final:

HC Leipzig vs. Győri Audi ETO KC  26:23  (13:12)  vor 1.000 Zuschauern in der Arena Leipzig

Spielfilm: 

6:6 (12.); 9:6 (18.); 9:10 (26.); 13:12 (HZ)

13:14 (32.); 18:16 (39.); 23:19 (50.); 24:22 (57.); 26:23 (Endstand) 

HC Leipzig gewinnt „mit neuem Gesicht“ gegen Győri Audi ETO KC - Foto: SPORT4Final
HC Leipzig gewinnt „mit neuem Gesicht“ gegen Győri Audi ETO KC – Foto: SPORT4Final

Journalistische Träume:

„Sein“ Saisoneröffnungsspiel gewann der HC Leipzig gegen Europas Doppel-Champion Győri Audi ETO KC überraschend sicher mit 26:23 Toren. Dieses Highlight-Match, welches im Gesamtpaket des Transfers von Susann Müller vom deutschen Rekordmeister zum ungarischen Serienmeister vereinbart wurde, könnte es in der beginnenden Champions-League-Saison frühestens im Viertelfinale wieder geben. Wenn der HC Leipzig das Qualifikationsturnier im September in der Messestadt gewinnt sowie die Vorrunden- und Hauptrundengruppe in der Champions League übersteht …   

Győrs „Niederlagenserie“:

Verlor Győr in der vergangenen Saison nur ein Ligaspiel gegen Budapest (17:20), gewann das Team in der erfolgreichen „Königsklasse“ einschließlich Finale 12 Spiele bei 2 Remis, so sieht der Start in die diesjährige Spielzeit durchwachsener aus: Bei der Handball-Fiesta in eigener Halle mit zwei Niederlagen gegen die europäischen Topmannschaften Skopje (24:29) und Larvik (24:30) folgte nun in Leipzig der dritte Spielverlust in Folge in der Vorbereitungszeit! Am Sonntag kommt es nun in Veszprém zum „scharfen Saisonstart“ gegen Budapest um den ungarischen Supercup in einer Doppelveranstaltung mit den Männern (Veszprém gegen Szeged). Auch im deutschen Handball wäre dies überlegenswert, weil ein Supercup bei den Frauen bislang nicht ausgespielt wird. 

Győrs „Startschwierigkeiten“:  

Am Spieltag ging es für Győr gegen 3:30 Uhr auf den Weg über Wien, München mit dem Flieger nach Leipzig, um am Vormittag noch in der Arena Leipzig zu trainieren. Diese Strapazen merkte man den Spielerinnen aus Győr während des Spiels an. Zudem verletzte sich Weltklassekreisspielerin und ehemalige Welthandballerin Heidi Löke bei der Handball-Fiesta am Auge und kam nicht nach Leipzig. Die zweite Spielmacherin hinter Anita Görbicz, Aniko Kovacsics, saß in der Halle mit einer Knieverletzung.

Győrs Team im „Umbruch“:

Der zweifache Champions-League-Gewinner verpflichtete im Sommer neben Susann Müller fünf weitere neue Spielerinnen. Die weltbeste Torhüterin der letzten fünf Jahre Katrine Lunde Haraldsen sieht Mutterfreuden entgegen. Was die letzten Spiele und der Leipzig-Auftritt bestätigten: Cheftrainer Ambros Martin hat noch einiges an Arbeit zu bewältigen, um den selbst gewählten „Neuaufbau“ zu einem homogenen Team erfolgreich zu schaffen. 

Leipzig im Team stärker und kompakter:

Győrs Weltklassespielerinnen mit WM-Torschützenkönigin Susann Müller, Anita Görbicz (obwohl dreimal vom Strafpunkt gescheitert) und Weltmeisterin sowie WM-MVP Eduarda Amorim zeigten trotz vieler technischer und Abspielfehler sowie Fehlwürfe ihre individuellen Fähigkeiten: Aber der HC Leipzig hielt individuell in Abwehr und Angriff bei schnellem Tempogegenstoß- und Umschaltspiel (Rückzugsverhalten) sowie in der mannschaftlichen Geschlossenheit dagegen. Der Gastgeber wirkte teamkompakter neben individuellen Glanzleistungen von Maura Visser, Saskia Lang, Luisa Schulze sowie der „Flügelzange mit 7 Toren“ Alexandra Mazzucco (3) und Neuzugang Helena Hertlein (4). 

Leipzigs „neues Gesicht“:

Tempohandball nach Leipziger Lesart scheint nach dem ersten Spieleindruck vor allen Dingen mit erfolgreicher Abwehrarbeit und zwei flexiblen, schnellfüßigen Deckungssystemen (6:0 und 3:2:1) einher zu gehen. Dabei agierte Anne Müller auf der vorgezogenen Position mit einer super Leistung. 

Leipzigs „Torhüter-Wiedergeburt“: Katja Schülke

Sollte Anne Hubinger im rechten Rückraum in dieser Spielzeit wieder zur extrem guten Form der Saison 2012/2013 zurück finden und mit ihren Toren Susann Müller in „Vergessenheit“ geraten lassen, dürfte die höhere Qualität auf der Torhüterposition entscheidend das „neue Leipziger Gesicht“ prägen. Auch wenn es Katja Schülke abstreitet („bin noch lange nicht bei 100 Prozent“), so glauben wir mal den Worten des Co-Bundestrainers Maik Nowak: „Katja war heute schon bei 110 Prozent.“ Sie gewann nicht nur das Torhüterinnenduell, sondern wehrte insgesamt 16 Bälle (darunter 3 Siebenmeter) in großartiger Manier ab! Es geht bei ihr eben wieder in Richtung Weltklasse.   

Susann Müller im SPORT4Final-Interview: „Der HC Leipzig hat sich gut verkauft.“

Quintessenz:

Der HC Leipzig scheint für einen optimalen Saisonstart – Buxtehude auswärts und Göppingen sowie Trier daheim – gerüstet. Am 20. und 21. September könnte das Qualifikationsturnier für die Gruppenphase der Champions League richtungsweisend für den deutschen Rekordmeister werden …

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