SC DHfK Leipzig mit dramatischem Endspurt zu 32:32-Remis gegen Hamm-Westfalen

18.10.2013 – SPORT4Final:

Aus der Arena Leipzig berichtet SPORT4Final-Redakteur Frank Zepp.

In einer stark umkämpften und nur in wenigen Phasen auch gutklassigen Begegnung der 2. Handball-Bundesliga trennten sich die Tabellennachbarn SC DHfK Leipzig und ASV Hamm-Westfalen vor 1.700 Zuschauern 32:32-Unentschieden. Beide Teams liegen weiterhin mit 9:7 Punkten im Mittelfeld des Klassements. Beste Torschützen waren für Leipzig Weber mit sieben und Struck für Hamm-Westfalen mit acht Treffern.

Philipp Weber - Foto: Elmar Keil
Philipp Weber – Foto: Elmar Keil

Der Gastgeber verspielte eine 4-Tore-Führung in der 48. Minute (26:22) und musste die Gäste mit einem 3:10-Lauf bis 60 Sekunden vor Schluss davon ziehen lassen. Doch mit einer Abwehrumstellung um „Wirbelwind“ und „Unruhestifter“ Streitenberger auf der Spitze konnte Leipzig innerhalb der letzten Minute, genauer gesagt eine Sekunde vor Abpfiff nach Torhüterparade Tovas durch Gerlich im Tempogegenstoß, das Remis erkämpfen und einen Punkt retten.

Spielverlauf:

6:2 (8.), 8:8 (17.), 12:10 (23.), 12:13 (26.), 15:15 (Halbzeit)

19:19 (37.), 26:22 (48.), 27:27 (53.), 27:30 (56.), 29:32 (59.) 32:32 (Endstand)

Alen Milosevic - Foto: Elmar Keil
Alen Milosevic – Foto: Elmar Keil

Zur Spielanalyse, dem Interview mit Leipzigs Trainer Prokop und der Spielbewertung des Gäste-Trainers Rothenpieler:

Zu allererst ein Lob an beide Trainer: Wie sie taktisch auf sich ändernde Spielsituationen mit dementsprechenden Abwehrumstellungen während des Spiels mehrfach reagierten, war schon meisterlich. Weniger gutklassig konnte sich das „Sündenregister“ an technischen Fehlern (15) sowie klaren Fehlwürfen (6) auf Leipziger Seite ansehen.

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Auf der Torhüterposition hatte Hamm-Westfalen nur ein leichtes Übergewicht (11:10), wobei darunter zwei gehaltene Siebenmeter waren. Allein sieben Tempogegenstoß-Tore reichten Leipzig nicht zum Sieg angesichts der Fehler und schlechten Chancenverwertung von weit unter 50 Prozent.  

Der SC DHfK Leipzig kam nach einer 6:2-Führung mit der Abwehrumstellung auf 5:1 durch Hamm nicht zurecht. Im Angriff riss der Spielfaden und es entstand ein zähflüssiges, kampfbetontes Spiel. Hamm-Westfalen wirkte gegen Ende der ersten Hälfte kombinations- sowie passsicherer und ging mit 12:13 erstmals in Führung. Sekunden vor der Halbzeit erzielte Wiegers (5 Tore) vom Kreis den 15:15-Pausenstand.

Leipzig konnte im gesamten Spielverlauf nicht die Kreise des besten Rückraumspieler, den halbrechten Struck, entscheidend einengen. Dieser wurde gut freigespielt oder freigesperrt und erzielte mit seinem präzisen Wurf ein ums andere Tor. Aber der Gastgeber sah nach einer konzentrierten, guten Phase mit engagierter, aggressiver 6:0-Deckungsarbeit beim 26:22 wie der sichere Sieger aus. Bis Hamm wieder auf 6:0-Abwehr umstellte, Leipzig viele Fehler machte, unvorbereitete Würfe nahm und völlig den Zugriff auf das Spiel verlor.

Aus Leipziger Sicht „entschädigte“ die letzte Minute mit drei Toren nach gnadenlos offensiver Abwehr und Streitenberger als „Wirbelwind“ und „Unruhestifter“ auf der Spitze die Zuschauer und eigene Mannschaft. Von schon fast sicher geglaubten zwei Punkten, die verloren schienen, wurde ein Punkt nach Torhüterparade Tovas durch Gerlich im Tempogegenstoß gerettet.

SPORT4Final-Interview mit Christian Prokop:

Ein gewonnener Punkt?

“Hundertprozentig. Nachdem wir mit drei Toren kurz vor Schluss hinten lagen und wir auch von der Torhüterposition nicht die Unterstützung bekamen wie Hamm sie bekommen hat. Aber eine entscheidende Parade ist dann am Schluss sehr viel wert. Und mit dem schnellen Umschalten von Philipp auf Matze ist es ein gerechter Punkt bei diesen zwei Mannschaften auf Augenhöhe.“

Bei diesen vielen technischen Fehlern und Fehlwürfen?

„Wir haben heute kein gutes Angriffsspiel hingelegt. Sie waren sehr gut auf uns eingestellt. Vor allem variabel mit der 5:1-Deckung nach unserem super Start von 6:2. Da lassen wir sie zu schnell rankommen. Dann knacken wir sie langsam und er stellt wieder auf 6:0 um, was uns liegt, und wir haben wieder Probleme aus dem Rückraum. Das ist heut so, dass wir mit einer Angriffseffektivität von geschätzten 40 Prozent auskommen mussten und damit den Punkt noch holen, ist schon gut. Es sind alles umkämpfte, enge Spiele.“

Den idealen Rückraum haben Sie heute nicht gefunden?

„Nicht von der Konstanz. Aber phasenweise konnten wir schon neue Impulse setzen.“

Kay Rothenpieler (ASV Hamm): „Wir haben ein Spiel auf Augenhöhe gesehen, waren weniger gut gestartet, hatten die Deckung umgestellt und lagen schließlich vorn. Wir haben gekämpft und Leipzig praktisch am Boden, doch dann passierten uns wieder so leichte Fehler. Schade. Da machen wir einen Entwicklungsprozess durch. Vor dem Spiel wären wir sicherlich mit einem Punkt in Sachsen zufrieden gewesen. Andererseits lagen wir drei Tore vorn…“

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