Thüringer HC vergibt selbst „Heim-Matchball“ Skopje

08.03.2014 – SPORT4Final:

Der Thüringer HC sorgt höchst selbst, nicht die Schiedsrichter (!), für die Dramaturgie der Handballfeste in der Champions League in der heimischen Nordhäuser Wiedigsburghalle: Beim 24:24-Remis gegen den mazedonischen Meister Vardar Skopje wurde der erste „Matchball“ für das Erreichen des Final Four in Budapest vergeben. Verliert Midtjylland morgen in Sävehof, sind der Thüringer HC und Skopje in Budapest dabei. Sollte Sävehof am Sonntag nicht gegen den dänischen Meister Midtjylland gewinnen, haben außer Sävehof noch alle drei anderen Teams Chancen für das Champions League Final Four. Der Thüringer HC darf dann allerdings kommende Woche auswärts in Midtjylland nicht verlieren.

Thüringer HC im Champions-League-Heimspiel gegen Györi Audi ETO KC - Foto: SPORT4Final
Thüringer HC im Champions-League-Heimspiel gegen Györi Audi ETO KC – Foto: SPORT4Final

Im Klartext: Der Thüringer HC war für den verlorenen Punkt gegen Skopje und dem nun (wahrscheinlich) folgenden Endspiel gegen Midtjylland um das „Budapest-Ticket“ selbst verantwortlich. Skopje spielte nach der Niederlage in Midtjylland nicht wie eine „Übermannschaft“ (Győr). In den ersten zwanzig Minuten sorgten Einzelaktionen und Siebenmeter von Welthandballerin Andrea Lekic sowie das „Spiel in der kleinen Gruppe“ für einen beruhigenden 5:12-Vorsprung. Mit löchriger Abwehr incl. Innenblock stand der deutsche Meister nicht mit dem notwendigen internationalen Defensiv-Niveau auf der Platte.

Die folgende kulttypische und sensationelle Aufholjagd des Thüringer HC bis zur ersten und einzigen Spielführung beim 17:16 (37.) kostete viel Kraft und Konzentration, die in der Schlussphase der Begegnung bei mindestens vier vergebenen hundertprozentigen Torchancen und in der Spielübersicht fehlten. Zudem ließ Skopje auch durch eine Steigerung auf der Torhüterposition nach Einwechslung von Amandine Leynaud keine zweite THC-Führung mehr zu. Quintessenz: Der Thüringer HC vergab die große „Budapest-Chance“ durch eigene Abwehrfehler und Angriffsschwächen gegen einen gutklassigen, aber nicht übermächtigen Gegner, der am Ende den gewonnenen Punkt wie einen Sieg für Budapest feierte.

Noch mal Klartext: Die Schiedsrichterleistung nicht durch die THC- sondern neutrale Brille betrachtet. Für SPORT4Final bot das lettische Schiedsrichtergespann eine, gemessen am internationalen Maßstab, gute bis sehr gute Leistung (Zur Erinnerung: Auswärtsspiel in Baia Mare). Der Spielfluss incl. des Vorteilsgedankens wurde auf beiden Seiten gewährleistet. Knifflige Entscheidungen hielten sich am Ende die Waage und benachteiligten keine Mannschaft. Auch mahnende Worte vor Strafmaßnahmen gehörten zum Repertoire der Referees. Insofern waren die Schiedsrichter auch Teil eines gelungenen Handballfestes in Nordhausen!   

Thüringer HC mit Remis gegen Vardar Skopje

Thüringer HC mit erstem „Matchball“ gegen Skopje

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