CNN Winning Post: Rennbahn Berlin-Hoppegarten

CNN Winning Post: Die aktuelle August Episode der CNN-Serie „Winning Post“ steht ganz im Zeichen der deutschen Hauptstadt Berlin. Moderatorin Aly Vance begibt sich auf Spurensuche rund um die Rennbahn Hoppegarten im Wandel der deutschen Geschichte.

CNN Winning Post: Rennbahn Berlin-Hoppegarten - Foto: CNN International "Winning Post"
CNN Winning Post: Rennbahn Berlin-Hoppegarten – Foto: CNN International „Winning Post“

24.08.2016 – CNN / SPORT4FINAL / Frank Zepp:

CNN Winning Post: Ungefähr 20 Kilometer außerhalb Berlins treffen auf der Galopprennbahn Hoppegarten Tradition, Stolz und sportliche Erfolge aufeinander. Bereits seit 1868 zogen die dort ausgetragenen Rennen Zuschauer in ihren Bann und bis heute ist die Rennbahn eine der größten europaweit.

Doch die historischen Veränderungen sind auch nicht spurlos an der Rennbahn vorbei gezogen. Vor 1945 erlebte der Hoppegarten seine goldenen Tage. Der Betrieb der Bahn lag in den Händen des Union-Klub, ein Zusammenschluss enthusiastischer und wohlhabender Pferdesportliebhaber. An den Renntagen lockte die Galopprennbahn so zahlreiche gut betuchte Zuschauer an.

Jedoch hinterließ der zweite Weltkrieg und die Nachkriegszeit seine Spuren. Unter der sowjetischen Besatzungsmacht orientierte sich der Großteil im Pferdesport gen Westen. Pferde, Gestüte und Rennbahnen sind in die französische, britische oder amerikanische Besatzungszone abgewandert.

Artur Boehlke - CNN Winning Post: Rennbahn Berlin-Hoppegarten - Foto: CNN International "Winning Post"
Artur Boehlke – CNN Winning Post: Rennbahn Berlin-Hoppegarten – Foto: CNN International „Winning Post“

Artur Boehlke war schon 1948 als Bote auf der Rennbahn beschäftigt und wurde später zum Geschäftsführer: „Zehntausende Menschen waren hier, auch nach dem Krieg. Man wollte sich vergnügen, man brauchte Abwechslung. Damals gab es die Bundesliga noch nicht. Mittlerweile ist alles etwas anders. Früher galt der Galopprennsport als richtige Freizeitunterhaltung. Da war der Hoppegarten in Berlin noch eine richtige Abwechslung.“

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In Zeiten der DDR wurde der Hoppegarten in VEB Vollblutrennbahnen umbenannt. „Zu DDR-Zeiten war Hoppegarten das Zentrum des Galopprennsports. Hier waren über 20 Trainer angesiedelt. Es war alles staatlich gelenkt und wurde auch ausschließlich staatlich finanziert. Natürlich fehlte der internationale Vergleich und in der Zucht wurde zu wenig Material ausgetauscht. Das sind dann wiederum Nachteile gewesen. Jedoch ging es den Menschen im Galopprennsport in der DDR verhältnismäßig gut“, so der Trainer Uwe Stech, der noch heute von der besonderen Aura der Rennbahn fasziniert ist.

CNN Winning Post: Rennbahn Berlin-Hoppegarten - Foto: CNN International "Winning Post"
CNN Winning Post: Rennbahn Berlin-Hoppegarten – Foto: CNN International „Winning Post“

Nach dem Fall der Berliner Mauer kam es zu einer davor nie dagewesenen Begegnung im Hoppegarten. Am 31. März 1990 wurde ein deutsch-deutscher Renntag ausgetragen. „Dieser Tag, das war etwas ganz Besonderes und ist bis heute nicht wiederholbar. Die Euphorie der Menschen war unbeschreiblich. Viele ältere Menschen, die in Hoppegarten gelernt hatten, kamen zusammen und sahen die Anlage erstmalig wieder“, erinnert sich Uwe Stech an diesen einzigartigen Tag im Frühling des Jahres der Wiedervereinigung. Auch wenn die Bedeutung für den Pferdesport im Land immens war, reichte das Rennen nicht aus, um den Hoppegarten finanziell zu festigen.

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„In der DDR wurde die Anlage jährlich mit 13,5 Millionen Ostmark subventioniert und plötzlich war das Geld weg“, beschreibt Artur Boehlke die damalige Misere. Um die Bahnen und die Anlage halbwegs in Schuss zu halten, entschied sich der damalige Geschäftsführer für den Verkauf der Rennpferde. Doch auch dieser Schritt konnte den finanziellen Druck nicht langfristig minimieren. Schlussendlich wurde die Rennbahnanlage privatisiert.

Winning Post-Moderatorin Aly Vance und Gerhard Schoeningh - CNN Winning Post: Rennbahn Berlin-Hoppegarten - Foto: CNN International "Winning Post"
Winning Post-Moderatorin Aly Vance und Gerhard Schoeningh – CNN Winning Post: Rennbahn Berlin-Hoppegarten – Foto: CNN International „Winning Post“

Gerhard Schöningh hat mit seinem Einstieg 2008 ein neues Kapitel aufgeschlagen: „Pferdesport ist meine Leidenschaft, war aber bisher dahin nicht mehr als ein Hobby für mich. 2006 hatte ich etwas Geld und eine Menge Zeit übrig. Ein Freund erzählte mir, dass der Hoppegarten privatisiert werden solle, was ich persönlich sehr interessant fand. Die ehemalige Nummer-Eins-Rennbahn des Landes in der sich neu erfindenden Hauptstadt des Landes mit einer Anlage, die relativ gut instand gehalten wurde – und ich überlegte, ob man den Hoppegarten zu altem Glanz zurückführen könne.“

Seit seinem Einstieg hat sich zwar einiges getan, aber es gibt auch noch viel zu tun. Einen wichtigen Erfolg feierte Schöningh, als 2011 „Der Große Preis von Berlin“ nach langer Unterbrechung wieder im Hoppegarten stattfand.

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