BR Volleys-Manager Kaweh Niroomand über das Erfolgsrezept dreier Titel

BR Volleys: DVV-Pokal, CEV-Cup und Deutsche Meisterschaft – gleich drei Titel haben die Berlin Recycling Volleys in diesem Jahr in die Hauptstadt geholt.

Am 16. Oktober könnte in der Mercedes-Benz Arena in Berlin mit dem Volleyball Supercup 2016 ein weiterer folgen. Dazu müsste der „ewige Rivale“ VfB Friedrichshafen aus dem Weg geräumt werden. Doch was ist das Erfolgsgeheimnis der Hauptstadt-Volleyballer? Wodurch zeichnet sich das Team aus? Manager Kaweh Niroomand spricht im Interview über das Erfolgsrezept der BR Volleys.

BR Volleys-Manager Kaweh Niroomand über das Erfolgsrezept dreier Titel - Foto: Volleyball-Bundesliga (VBL)
BR Volleys-Manager Kaweh Niroomand über das Erfolgsrezept dreier Titel – Foto: Volleyball-Bundesliga (VBL)

21.07.2016 – PM Volleyball-Bundesliga / SPORT4FINAL / Frank Zepp:

Herr Niroomand, in der abgelaufenen Saison haben die BR Volleys drei Titel geholt. War das die stärkste Mannschaft, die Berlin jemals hatte?

Kaweh Niroomand: Ja, das kann man tatsächlich so sagen. Unser wichtigstes Ziel war es, die Meisterschale zurück nach Berlin zu holen, entsprechend haben wir die Mannschaft vor der Saison verstärkt. Der Gewinn des Pokals nach mehr als 15 Jahren und der Triumph im Europacup krönten ein unglaubliches Spieljahr, das in dieser Form kaum wiederholbar sein wird.

Einige Leistungsträger sind gegangen, andere sind hinzugekommen. Auf welche Neuverpflichtung sind Sie vor der Spielzeit 2016/17 besonders stolz?

Niroomand: Wir haben auch in diesem Sommer viel Wert darauf gelegt, das Grundgerüst der Mannschaft zusammenzuhalten und punktuell mit geeigneten Spielern zu ergänzen. Dabei kann und möchte ich keinen der Neuzugänge hervorheben. Viel wichtiger ist, dass die neuen und alten Spieler zu einer Einheit zusammenwachsen und wie in den letzten Jahren als Kollektiv funktionieren.

Worauf achten Sie besonders, wenn Sie einen Spieler nach Berlin holen?

Niroomand: Wir wollen hier keine ‚Volleyball-Touristen‘, sondern Spieler, die sich mit dem Verein und unserem Projekt identifizieren können. Dabei achten wir nicht nur auf spielerische Qualitäten, sondern auch auf die soziale Kompetenz unserer Athleten. Schließlich soll das Team auf und neben dem Spielfeld die Werte und Ideale der BR Volleys verkörpern.

Bei erfolgreichen Teams kristallisieren sich häufig Führungsspieler heraus. Wen sehen Sie da in der neuen Saison besonders in der Verantwortung?

Niroomand: Robert Kromm als Kapitän und Paul Carroll als Leistungsträger waren in den letzten Jahren solche Führungsspieler und werden dies sicherlich auch in Zukunft sein. Aber auch Spieler wie Sebastian Kühner und Felix Fischer, die schon lange unser Trikot tragen, sind sehr wichtig. Sie tragen dazu bei, neue Spieler in das Team zu integrieren und mit unserer Vereinsphilosophie vertraut zu machen.

Ihr stärkster Konkurrent der letzten Jahre, der VfB Friedrichshafen, versucht zukünftig wieder verstärkt auf deutsche Spieler zu setzen. Kann das Konzept aufgehen?

Niroomand: Grundsätzlich ist diese Strategie zu begrüßen und Vital Heynen hat bereits als Bundestrainer unter Beweis gestellt, dass er sehr gut und erfolgreich mit jungen Spielern arbeiten kann. Es ist absolut positiv, wenn wieder mehr starke deutsche Spieler in der Bundesliga aktiv sind, anstatt ins Ausland zu wechseln. Um dies zu erreichen, müssen wir allerdings attraktive Rahmenbedingungen für diese Talente schaffen. Insbesondere was die finanziellen Möglichkeiten betrifft, können wir mit anderen europäischen Top-Ligen – wie in Polen, Italien, Russland und der Türkei – leider noch nicht mithalten. Trotzdem sind auch wir stolz, dass mit Kromm, Fischer, Kühner und Schott gleich vier Spieler mit Berliner Wurzeln in unseren Reihen stehen.

Ein anderes und neues Konzept heißt Volleyball Supercup in der Mercedes-Benz Arena. Wohl kaum jemand kennt die Sportmetropole Berlin so gut wie Sie. Glauben Sie, dass Berlin ein guter Standort für dieses Projekt ist?

Niroomand: Berlin ist sportbegeistert und bietet für diesen Event hervorragende Voraussetzungen. Aber auch hier sind solche Großveranstaltungen kein Selbstläufer. Die Konkurrenz auf dem Sport-, Kultur- und Unterhaltungsmarkt ist enorm. Umso wichtiger ist es, dass das Gesamtpaket aus akribischer Planung, kreativer Vermarktung, attraktivem Eventprogramm und sportlicher Qualität stimmt. Dabei setze ich nicht zuletzt auf ProSiebenSat.1 als Mitveranstalter des Supercups und neuem Vermarktungspartner der Volleyball Bundesliga, der seine Kompetenzen und Erfahrungen auf diesem Gebiet sicherlich erfolgreich einbringen wird.

Der Supercup findet in der Mercedes-Benz Arena statt. Sie selbst bestreiten Ihre Heimspiele mit den BR Volleys in der Max-Schmeling-Halle. Wird der Supercup trotzdem ein Heimspiel für die BR Volleys?

Niroomand: Ich hoffe natürlich, dass am 16. Oktober viele Berlinerinnen und Berliner den Weg in die Mercedes-Benz Arena finden werden. Unser Hauptstadt-Publikum hat in der Vergangenheit oft genug bewiesen, dass es nicht nur begeisterungsfähig, sondern auch fair ist und gute Leistungen honoriert. Sportlich hat unsere Mannschaft jedoch die gleichen Voraussetzungen wie alle anderen Teilnehmer. Denn auch unser Team hat bisher noch nie in dieser Arena gespielt und wird sich genauso wie die Friedrichshafener, Dresdnerinnen und Stuttgarterinnen erst an die äußeren Bedingungen und die spezielle Atmosphäre gewöhnen müssen.

Wie groß ist Ihre Vorfreude auf die neue Saison?

Niroomand: Natürlich fiebere ich der neuen Spielzeit entgegen. Ich freue mich auf unser Team, unsere Fans und ganz besonders auf die Stimmung bei unseren Heimspielen im Volleyballtempel.

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