Speerwurf-Weltmeisterin Katharina Molitor „will um den Volleyball-Titel mitspielen“

Speerwurf-Weltmeisterin Katharina Molitor „will um den Volleyball-Titel mitspielen“ - Foto: MOWY
Speerwurf-Weltmeisterin Katharina Molitor „will um den Volleyball-Titel mitspielen“ – Foto: Bayer 04 Leverkusen

Im Interview mit Katharina Molitor vor dem Saisonstart der 2. Volleyball-Bundesliga

Mit persönlicher Bestleistung warf Katharina Molitor im Speerwurf-Finale der Leichtathletik-WM in Peking den Speer zur Goldmedaille und feierte damit den größten Erfolg ihrer sportlichen Karriere. Seit ein paar Wochen ist die Ausnahmeathletin vom TSV Bayer 04 Leverkusen wieder in der Heimat. Dort begann am Wochenende die nächste Herausforderung, denn Molitor ist nicht nur eine herausragende Speerwerferin.

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Speerwurf-Weltmeisterin Katharina Molitor „will um den Volleyball-Titel mitspielen“ - Foto: MOWY
Katharina Molitor als Volleyballerin – Foto: MOWY

Die 31-Jährige Molitor schlägt für Leverkusen in der 2. Volleyball Bundesliga auf. Im Gespräch mit der VBL erzählt Molitor von ihrer Rückkehr aus Asien, der anstehenden Saison und dem Spagat zwischen zwei Sportarten.   

Liebe Frau Molitor, herzliche Glückwünsche von der Volleyball Bundesliga zum Goldwurf von Peking. Jetzt sind Sie schon einige Zeit zurück und der TSV Bayer 04 Leverkusen – nicht nur die Volleyballer und Leichtathleten – hat Sie herzlich empfangen. Wie fühlen Sie sich, zurück im Kreise des Vereins?

Katharina Molitor: Nach 16 Tagen Asien war ich froh, wieder zu Hause zu sein. Über den Empfang vom Verein, dort waren viele Vereinsmitglieder, Freunde und Familie dabei, habe ich mich sehr gefreut!

Ein Angriff im Volleyball, ein Wurf mit dem Speer – beides sind Dinge, die eine ausgefeilte Technik benötigen. Und beides gelingt nur perfekt, wenn die Technik auf den Punkt genau abgerufen werden kann. Wie schaffen Sie es, beide Bewegungsmuster zu verinnerlichen und im richtigen Moment abzurufen?

Katharina Molitor: Beim Speerwerfen widme ich dem Techniktraining schon recht viel Zeit. Mein Trainingsplan beinhaltet viele spezielle Übungen. Oft werden Teilstücke des gesamten Wurfs trainiert und perfektioniert. Am Ende versuche ich, diese Teilstücke dann möglichst gut im komplexen Wurfablauf umzusetzen. Beim Angriff sieht das leider etwas anders aus. Da ich einige Trainingsstunden fehle, bleibt für eine Perfektionierung der Volleyball-Technik leider wenig Zeit. Da liegt der Schwerpunkt im Training mehr beim Zusammenspiel. Ich besitze bestimmt nicht die beste Angriffstechnik, aber ich behaupte, dass ich einen effektiven Weg zu punkten gefunden habe, der hauptsächlich auf Athletik, Kraft und Schnelligkeit basiert.

Was nehmen Sie sich für die neue Zweitliga-Saison vor?

Katharina Molitor: Ich will immer eine möglichst gute Leistung abliefern. Damit hoffe ich natürlich, zu möglichst vielen Siegen beizutragen. Ich war zwar bis jetzt noch nicht oft beim Training, aber ich denke, dass wir wieder ein gutes Team haben und wir um den Titel mitspielen wollen.

Sicherlich sinken die eigenen Erwartungen im Bereich des Speerwerfens nach so einem Titel nicht. Finden Sie trotzdem noch die Kraft, sich auf die anstehende Bundesliga-Saison voll einzulassen?

Katharina Molitor: Nein, die Erwartungen im Speerwurf sinken sicherlich nicht. Das Ziel ist es, noch ein drittes Mal bei den Olympischen Spielen dabei zu sein – nächstes Jahr in Rio. Aber die Erfahrung aus den letzten Jahren zeigt, dass ich meistens trotzdem die Kraft habe, mit meiner Mannschaft Spiele zu gewinnen. Die Frage ist, was damit gemeint ist, sich ‚voll‘ auf die Saison einzulassen. Wie auch in den letzten Jahren liegt die Priorität beim Speerwerfen. Und somit kommt es auch hin und wieder vor, dass ich nicht am Training oder auch Spielen teilnehmen kann.

Und was bedeutet das für Sie?

Katharina Molitor: Ich bin einfach froh, eine Mannschaft gefunden zu haben, bei der mein Verein, der Trainer und vor allem die Spielerinnen die spezielle Situation so nehmen, wie sie ist. Wenn ich es mal nicht zum Training schaffe oder ständig später komme, ist das okay. Wenn ich im Trainingslager oder sogar im Urlaub bin und nicht am Spiel teilnehmen kann, ist auch das in Ordnung. Ich denke, ich kann auch einiges mit meiner Leistung – und ich hoffe auch menschlich – zurückgeben. Für diese Akzeptanz bin ich einfach dankbar.

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