Volleyball-Bundesliga Frauen: Dresdner SC und Schweriner SC in der Favoritenrolle

17.10.2014 – PM VoBL

Die 1. Volleyball-Bundesliga der Frauen startet in die neue Saison.

Das Eröffnungsspiel in Wiesbaden verspricht große Spannung. Denn der einheimische VC erwartet mit den Roten Raben Vilsbiburg den amtierenden DVV-Pokalsieger und Vizemeister. Beide Teams haben das Potenzial, in Liga eins oben mitzuspielen. Doch welche Mannschaften sind noch in der Lage, beim Kampf um die Meisterschaft ein Wörtchen mitzureden? Wir haben für Sie alle zwölf Erstligateams der Frauen unter die Lupe genommen.

Allianz MTV Stuttgart

Mit der letzten Saison konnte man in Stuttgart nicht zufrieden sein. Deshalb gibt es gleich neun neue Gesichter im Team. Besonders freut man sich dabei über die Rückkehr von Außenangreiferin Kim Renkema, die nicht nur als eine der Leistungsträgerinnen gilt, sondern auch beim Stuttgarter Publikum sehr beliebt ist. Auch Zuspielerin Mareike Hindriksen, ehemals Suhl, könnte ein großer Gewinn sein. Schließlich bringt sie viel Routine und Sicherheit mit aufs Feld. Renkema und Hindriksen gelten als Frohnaturen. Das sorgt für gute Stimmung im Team und auf dem Feld. Manager Bernhard Lobmüller ist bei den Zielen für die neue Saison trotz der guten Vorbereitung bescheiden. Er schrieb an die Kabinentür der SCHARRena: „Ich verlange von Euch lediglich, dass Ihr immer Ihr selbst seid und dass Euer Spiel den Fans gefallen muss!“

Dresdner SC - Teambild - Foto: http://www.volleyball-bundesliga.de
Titelverteidiger Dresdner SC – Teambild – Foto: hschulze/afb-media.de bzw. http://www.volleyball-bundesliga.de

Dresdner SC

Der Titelverteidiger hat sich auf für die Saison 2014/15 eine Menge vorgenommen. Um bestens gerüstet zu sein, wurden die bestehenden Strukturen im Management weiter professionalisiert. Darüber hinaus setzt man auf eine sehr junge Mannschaft (Altersschnitt unter 22). Zu den Neuverpflichtungen gehört Louisa Lippmann. Die 20-jährige Diagonalangreiferin gilt als großes deutsches Nachwuchstalent und stellte ihr Können zuletzt bei der Volleyball-WM in Italien unter Beweis. Große Veränderungen gibt es zudem auf der Position als Zuspielerin. Neben der 190-fachen niederländischen Nationalspielerin und WM-Teilnehmerin Laura Dijkema ist die Amerikanerin Molly Kreklow nach Dresden gekommen. Ebenfalls neu Team: Chloe Ferrari und Michelle Bartsch (beide USA). Zudem schaffte Außenangreiferin Steffi Kuhn den Sprung aus der DSC-Talentschmiede VCO in die 1. Bundesliga.

Köpenicker SC Berlin

Beim Köpenicker SC will man in diesem Jahr in die Playoffs. Wichtig dafür ist, dass man einige deutsche Spielerinnen der letzten Saison halten konnte, wie zum Beispiel Pia Riedel, Jessica Göpner und Ann-Marie Knauf. Kurz vor Saisonbeginn vermeldete das Team aus der Hauptstadt dann auch noch einen namhaften Neuzugang. Denn auch die erfahrene Nadja Schaus spielt zukünftig für den von Benedikt Frank trainierten Kader. Teammanager Sven Dröger: „Unter Beachtung der Rahmenbedingungen kann für unser Team nur die Teilnahme an den Playoffs als Saisonziel ausgegeben werden. Alles andere wäre vermessen. Das Ausscheiden in den Pre-Playoffs in den letzten beiden Saisons enttäuscht uns bis heute. Umso härter arbeiten wir daran, den Einzug in die Runde der letzten Acht in dieser Saison zu erreichen.“

Ladies in Black Aachen

In Aachen wird man nach dem Kauf des neuen Kamerasystems alle Heimspiele auch als Livestream sehen können. Außerdem wird es im „Hexenkessel Neuköllner Straße“ ein Rollbandensystem geben, um attraktiver für Sponsoren zu sein. Die Ladies gehen mit sechs Neuverpflichtungen in die Saison. Marija Pucarevic (Zuspielerin) ist aus Suhler Zeiten schon in der Bundesliga bekannt. Auf der Außenposition setzt das Team mit den neuen Spielerinnen Dora Grozer und Srna Markovic, beide 18 Jahre, voll auf die Jugend. Auch von den Mittelblockerinnen Simona Kosova und Ivona Svobodnikova verspricht man sich eine Menge. Maja Burazer bringt auf der Diagonalposition internationale Erfahrung mit ein. Sportdirektor Reinhard Strauch: „Nach der für uns sensationellen Platzierung der letzten Saison, stehen die Zeichen auf Konsolidierung, auf Verbesserung des Umfeldes, auf Schaffung von Grundlagen für einen langfristigen Erfolg.“ Dennoch will man auch in dieser Saison die Playoffs erreichen.

Rote Raben Vilsbiburg

Mit Jan de Brandt wurde in Vilsbiburg ein erfahrener Coach verpflichtet. Weiterhin an Bord – jetzt wieder als Co-Trainer: Vera Bondar und Jonas Kronseder, die letzte Saison sensationelle Arbeit geleistet haben. In der Saison 2014/15 will man ganz oben mitspielen. Dazu sollen die Neuzugänge Keylla Fabrino Ramos, Rebecka Lazic, Silvana Olivera, Nikol Sajdova, Edina Dobi und Quirine Oosterveld beitragen. Aber ebenso wichtig sind vom „alten“ Personal Liana Mesa Luaces als Most Valuable Playerin der Vorsaison und Nationalspielerin Lena Stigrot. Gleiches gilt für Anna Pogany, Linda Helterhoff und Celin Stöhr. Die Roten Raben definieren sich sehr bewusst über den Teamgedanken. Und der hat ja bekanntlich auch schon in der Vergangenheit häufig dazu geführt, dass der ein oder andere Titel an die Mannschaft aus Niederbayern ging.

SC Potsdam

Große strukturelle Veränderungen im Vergleich zur Vorsaison gibt es beim SC Potsdam nicht. Doch das war auch nicht nötig, da bereits zuvor sehr professionell gearbeitet wurde. Stattdessen wurde das Team mit Bedacht verstärkt. Die neue Zuspielerin Giulia Carraro gilt mit ihren 20 Jahren als talentierte Zuspielerin. Ivonee Montano überzeugt mit Schlag- und Sprungkraft – und das mit erst 19 Jahren. Michala Kvapilova glänzt ebenfalls mit Sprungkraft sowie variabler Spielweise. Seomara Sainz (Außenangriff) soll in der Annahme eine Verstärkung werden. Das Saisonziel lautet wie in der vorherigen Spielzeit: direkter Einzug in die Playoffs. „Wenn wir in der neuen Saison vom Verletzungspech verschont bleiben, dann können wir wieder für eine Überraschung in der Liga sorgen“, so Eugen Benzel, Teammanager der Potsdamerinnen.

Schweriner SC

Vor der neuen Saison waren die Spielerinnen vom Volleyball-Bundesligisten aus Mecklenburg-Vorpommern allgegenwärtig: Durch eine riesige Plakataktion in Schwerin, Wismar und Rostock rückte man die neue Mannschaft ins rechte Licht. Und die hat es in sich. Denn mit Yvon Beliën, Diana Nenova, der deutschen Nationalspielerin Jennifer Geerties, Laura Weihenmaier und Stefanie Golla konnte man sehr starke Neuzugänge vermelden. „Wir möchten wieder angreifen. Unsere großen Ziele sind das Pokalfinale in Halle/Westfalen und natürlich auch das Meisterschaftsfinale. Unsere Mannschaft ist stark besetzt, aber auch die anderen Teams haben sehr gute Neuverpflichtungen zu vermelden. Wir sind optimistisch, in einer starken Liga wieder ganz vorne zu stehen“, so die Devise von Johannes-M. Wienecke, dem Präsidenten des Schweriner SC.

USC Münster

Der USC Münster erstrahlt in neuem Glanz. Mit Jörg Adler hat man einen neuen Präsidenten. Mit Mariano Pala gibt es zudem einen neuen Geschäftsführer. Und dazu gibt es erstmals zwei Videowände in der Sporthalle Berg Fidel. Beim Team setzt man auf Kontinuität. Allerdings wurden Irina Kemmsies (Vertrag bis 2016), Wiebke Silge (2015) und Julia Schaefer (2016) erstmals mit Profiverträgen ausgestattet. Alle waren 2013/14 zunächst für die 2. Bundesliga vorgesehen, etablierten sich aber nach wenigen Spielen in der 1. Bundesliga. Zudem kehrt Sina Fuchs nach langer Verletzung ins Team zurück. Als Saisonziel ist das Erreichen der Playoffs ausgegeben. „Wenn das geschafft ist, schauen wir weiter, was möglich ist“, so der Mannschaftsverantwortliche Lutz Hackmann.

VC Wiesbaden

Der VC Wiesbaden hat eine neue Heimat. Zukünftig trägt das Team die Heimspiele in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit, mitten im Herzen von Wiesbaden, aus – ein echter Meilenstein! Darüber hinaus ist Nationalspielerin Jennifer Pettke in die hessische Landeshauptstadt gekommen. Außerdem verstärken Annalena Mach und Elena Steinemann das Team. Beide spielen zum ersten Mal in der Bundesliga. Ebenfalls neu: Zuspielerin Iveta Halbichova. Aus der vergangenen Saison gelten Außenangreiferin Pauliina Vilponen und Libera Izabela Sliwa als bekannte Gesichter in der Bundesliga. Nicole Fetting, Sportdirektorin & Teammanagerin in Wiesbaden: „Wie in den letzten Jahren konzentrieren wir uns erst einmal auf den direkten Einzug in die Playoffs. Damit sind wir in der Vergangenheit gut gefahren.“

VCO Berlin

Mit Jörg Papenheim gibt es beim VCO Berlin erstmals einen hauptamtlichen Manager. Mit Geschäftsstellenleiter Martin Loose und einer Praktikantin arbeiten aktuell drei hauptberufliche Kräfte für den VCO. Obwohl die Bundesstützpunktmannschaft äußerst jung ist, sicherte man sich in der Vorsaison die Meisterschaft in der 2. Liga Nord. Entsprechend motiviert und mit drei neuen Spielerinnen – Kimberly Drewniok, Victoria Bura und Lene Scheuschner – verstärkt, könnte das von Juniorinnen-Nationaltrainer Jens Tietböhl gecoachte Team eine gute Rolle in der 1. Volleyball Bundesliga spielen. „Die Liga ist sehr stark, doch wir treten mit tollen Spielerinnen an“, so Jörg Papenheim. „Wir haben einige Volleyballerinnen im Team, die zukünftig für die A-Nationalmannschaft spielen werden.“

VT Aurubis Hamburg

In der TV Fischbek Sportmarketing GmbH gibt es seit dieser Saison neben Horst Lüders noch Volker Stuhrmann als zweiten, gleichberechtigten geschäftsführenden Gesellschafter. Innerhalb von VT Aurubis Hamburg bekleiden beide nun die Posten des Präsidenten (Horst Lüders) und Vizepräsidenten (Volker Stuhrmann). Darüber hinaus wurde der Förderverein „Volleyball-Team Hamburg“ gegründet. Mit Alexis Olgard, Kylin Munoz, Lucielle Charuk, Anna Hoja, Jennifer Lundquist, Veronika Kettenbach, Sara Shaw, Saana Koljonen und Natalia Cukseeva gibt es eine Fülle von Neuzugängen. Lediglich Nina Braack ist – neben den aufgerückten Nachwuchsspielerinnen Laura Mathias und Anisa Sarac – dem Team aus Hamburg treu geblieben. Zusammen mit Trainer Dirk Sauermann will man eine deutlich bessere Saison als im Vorjahr spielen.

VolleyStars Thüringen

Hurra, wir leben noch – so könnte man die aktuelle Situation in Suhl wohl am besten beschreiben. Nach dem wirtschaftlichen Neustart hat es Sebastian Leipold, Trainer und Geschäftsführer der VolleyStars Management und Marketing GmbH, mit großem Engagement und vielen Helfern geschafft, den Traditionsstandort Suhl auf der Bundesliga-Landkarte zu erhalten. „Wir haben einige neue Spielerinnen, aber für mich ist es wichtiger, die alten zu nennen, die trotz der Situation in Suhl geblieben sind. Das sind die Spielerinnen, mit denen nicht immer fair umgegangen wurde, was die offene Kommunikation angeht. Deshalb sind Claudia Steger, Nikola Nemcova und Christina Speer wertvoller als jeder Neuzugang“, so Leipold. Klares Ziel sind der Klassenerhalt und die Schaffung gesunder und starker wirtschaftlicher Strukturen. Da der Kader der VolleyStars Thüringen recht klein ist, scheint dies eine realistische Einschätzung zu sein.

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