05.09.2013 – PM:
Die deutschen Volleyballerinnen sind bereit für das „Projekt Gold“ bei der Heim-Europameisterschaft. Am Donnerstag trainierte das deutsche Team noch einmal für zwei Stunden im GERRY WEBER STADION in Halle/Westfalen, danach gab Bundestrainer Giovanni Guidetti in der Abschlusskonferenz vor dem Auftaktspiel der Volleyball-EM am Freitag gegen Spanien (17 Uhr/live in Sport1) noch einmal die Zielrichtung aus. „Wir haben in den letzten Jahren Bronze beim Grand Prix gewonnen und Silber bei der EM – natürlich fehlt da Gold. Die Mädels haben fünf, sechs Jahre keinen Urlaub gehabt, kein Geld im Nationalteam verdient: Sie verdienen einen großen Erfolg in diesem Jahr im eigenen Land.“
Um noch einmal die richtige Stimmung aufzubauen, hatte sich der Coach mit den Spielerinnen am Mittwochabend den Film „Projekt Gold“ angeschaut. Der Streifen zeichnet den Weg der deutschen Handball-Nationalmannschaft zu WM-Gold 2007 im eigenen Land nach. „Das war ein gutes Beispiel für uns, wir wollen das Gleiche schaffen. Wir sind bereit und haben eine große Chance, ein gutes Turnier zu spielen.“ Es müsse gelingen, den Druck, im eigenen Land zu spielen, in Spaß umzuwandeln. Die Spielerinnen müssten es genießen, dass sie von vielen Tausend deutschen Fans bei der Heim-EM unterstützt würden.
Für das EM-Auftaktspiel gegen Spanien werden etwa 7000 Zuschauer erwartet. Alle Spielerinnen stehen in bester Kondition zur Verfügung, es gibt keinerlei verletzungsbedingte Ausfälle. Guidetti verriet auf der Pressekonferenz bereits, dass Corinna Ssuschke-Voigt, Christiane Fürst, Kathleen Weiß, Margareta Kozuch, Maren Brinker, Heike Beier und Lenka Dürr als Libero in der Startformation stehen werden. Denise Hanke, Jennifer Geerties, Lisa Thomsen, Saskia Hippe und Anja Brandt sitzen zunächst auf der Bank. Lisa Izquierdo und Jana-Franziska Poll stehen nicht im Zwölferkader für das Auftaktspiel.
Die Trainer der Konkurrenten in der Gruppe A erklärten Deutschland in der Auftakt-Pressekonferenz durchweg zu Mitfavoriten auf den Titel. Der holländische Coach Gido Vermeulen kann sich gut vorstellen, „dass es wie vor zwei Jahren ein EM-Finale Deutschland gegen Serbien“ geben könnte. Der türkische Trainer Massimo Barbolini sieht „sieben Anwärter auf den Titel“, darunter natürlich Gastgeber Deutschland. Zum möglicherweise entscheidenden Duell gegen den EM-Mitfavoriten Türkei kommt es am Sonntag (18 Uhr/live in Sport1). Dann wird Guidetti auch auf seine künftige Ehefrau Bahar Toksoy treffen.
Die Liebe zur türkischen Nationalspielerin wird während der EM allerdings auf Eis gelegt. „Es gibt kein Abendessen, kein Candle-Light-Dinner“, so Guidetti. Mit seiner Frau zusammenfinden will er sich am liebsten erst wieder nach dem Finale in Berlin am 15. September, fünf Tage vor der geplanten Hochzeit in Istanbul und dem Tag nach dem Finale in Berlin. „Am 14. will ich mit meinen Mädels feiern“, sagte Guidetti: „Natürlich wollen wir im eigenen Land nicht andere gewinnen sehen.“