Volleyball Pokal Finale: BR Volleys besiegen Bühl

Volleyball Pokal Finale: Die Berlin Recycling Volleys haben ihren „Pokalfluch“ gebrochen und nach 16 Jahren wieder den DVV-Pokal gewonnen.

Volleyball Pokal Finale: BR Volleys besiegen Bühl - Foto: Conny Kurth, www.kurth-media.de
Volleyball Pokal Finale: BR Volleys besiegen Bühl – Foto: Conny Kurth, www.kurth-media.de

Vor 12.000 Zuschauer in der SAP Arena Mannheim siegte der Favorit 3:0 (25:18, 25:12, 25:17) gegen den TV Ingersoll Bühl.

Damit holten sich die Hauptstädter nach 1994, 1996 und 2000 zum vierten Mal den Pokal.

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29.02.2016 – PM Volleyball Bundesliga / SPORT4Final / Frank Zepp:

Bühl stand das erste Mal im DVV-Pokal-Finale, enttäuschte nicht, konnte die Berliner aber auch nicht richtig gefährden. Punktbeste Spieler waren bei Berlin Paul Carroll (17) und Robert Kromm (15) sowie Paul Buchegger (10) bei Bühl.

Die Berliner schrien nach dem Sieg ihre Freude heraus und bildeten ein Jubel-Knäuel. Der Druck, den der Tabellenführer der Volleyball Bundesliga hatte, war immens. „Der Pokalsieg bedeutet uns und mir sehr viel, es ist der erste Pokalsieg in meiner Karriere. Nach der langen Durststrecke werden wir heute einiges trinken“, meinte Kapitän Robert Kromm hinterher.

Der Auftakt in das Finale verlief jedoch völlig ausgeglichen. Die Berliner gingen hohes Risiko im Aufschlag, aber die Bühler um Libero David Molnar parierten prächtig und punkteten immer wieder mit harten Angriffen. Ein Block von Berlins Zuspieler Tsimafei Zhukouski und ein Angriff von Robert Kromm sorgten für die ersten Breaks und brachten den Favoriten mit drei Punkten in Front (17:14). Danach spielte fast nur noch Berlin. Bühl vermochte es nicht mehr, den Rückstand aufzuholen und gegen zu halten. Vor allem der australische Diagonalspieler Paul Carroll lief auf Berliner Seite „heiß“, punktete nach Belieben und versenkte auch den ersten Satzball erfolgreich.

Die Bühler versuchten im zweiten Satz ihre gefürchteten Schnellangreifer Nehemiah Mote und Magloire Nzeza vermehrt einzusetzen, doch die Abstimmung mit Zuspieler Graham Mc Ilvaine funktionierte noch nicht perfekt. Der Favorit punktete dagegen konstant aus der eigenen Annahme heraus und lag bei der ersten technischen Auszeit bereits wieder in Führung (8:6). Als Frankreichs Europameister Nicolas Le Geoff im Block gegen Nzeza zupackte und Kromm einen langen Ballwechsel erfolgreich abschloss, hieß es bereits 12:8. Die Berliner spielten auch in der Folge ihre technische und körperliche Überlegenheit aus und bauten den Vorsprung kontinuierlich aus (17:11). Bühls Trainer Ruben Wolochin wechselte in der Folge munter durch, der Spiel-Rhythmus der Berliner konnte jedoch nicht unterbrochen werden. Ein Bühler Fehler war es, der für die souveräne 2:0-Satzführung sorgte. „Berlin hatte sich gut auf uns eingestellt, wir konnten weit weniger als gewohnt unsere starken Mittelangreifer einsetzen. Damit haben sie uns den Zahn gezogen“, sagte Bühls Kapitän David Sossenheimer nach der Partie.

Mehr Risiko im Aufschlag, mehr Bälle über die Mitte. Das schien die Marschroute der Bühler im dritten Durchgang zu sein, die zweimal spektakulär über den Kongolosen Nzeza punkteten. Die Berliner zeigten sich aber unbeeindruckt und gingen nach einem Doppelblock wieder mit zwei Punkten Führung in die technische Auszeit (8:6). Aus einer sicheren Annahme um die US-Boys Erik Shoji und Paul Lotman agierte das deutsche Top-Team weiter wie aus einem Guss und setzte den Außenseiter somit immer mehr unter Druck (15:12). Aber alle Maßnahmen nutzten nichts, nach zwei Schnellangriffen von Felix Fischer fehlten den Berlinern nur noch drei Punkte zum Pokalsieg (22:16). Letztlich war es Carroll, der danach zum wertvollsten Spieler gewählt wurde, der den zweiten Matchball verwandelte und für einen Jubeltanz auf Berliner Seite sorgte.

Auch die Verantwortlichen des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) und der Volleyball Bundesliga (VBL) zeigten sich begeistert von der Premiere in Mannheim. „Das Fazit fällt sehr positiv aus. Wir haben einen neuen Zuschauerrekord aufgestellt, waren fünf Stunden live im TV und haben mit den Möglichkeiten der SAP Arena das Niveau der Veranstaltung auf ein neues Level gehoben“, sagte DVV-Präsident Thomas Krohne. Und Michael Evers, VBL-Präsident, schloss an: „Das war schon fast zu perfekt für die Premiere und hat mich an die Volleyball-WM 2014 in Polen erinnert.“ Polen gilt als das Land mit der größten Volleyball-Begeisterung weltweit – ein größeres Kompliment kann man kaum aussprechen.

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