DOSB beschließt Fragenkatalog für Olympiabewerbung

27.05.2014 – PM DOSB:

Informationsgespräche: Berlin und Hamburg mit großem Interesse  

Der DOSB macht bei den Planungen einer künftigen deutschen Olympiabewerbung den nächsten Schritt. Die Dachorganisation des deutschen Sports hat den beiden Interessenten Berlin und Hamburg einen Fragenkatalog vorgelegt, mit dessen Hilfe die Rahmenbedingungen in den beiden Metropolen eruiert werden sollen. Der Katalog besteht aus 13 Fragen und wurde vom Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) auf seiner 68. Sitzung in Frankfurt/Main verabschiedet.

DOSB-Logo
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„Wir haben in den vergangenen Wochen wie angekündigt mit den politisch Verantwortlichen und den Präsidenten der Landessportbünde von Berlin und Hamburg Informationsgespräche geführt. Dabei haben beide Städte ihr großes Interesse an einer Olympiabewerbung unterstrichen“, sagt DOSB-Präsident Alfons Hörmann: „In beiden Gesprächen wurde auch deutlich, dass ein innerdeutsches Ausscheidungsverfahren nach dem Vorbild der Olympiabewerbung 2012 von keinem Beteiligten als sinnvoll erachtet wird. Vom DOSB wird erwartet, dass er sich frühzeitig festlegt, mit welcher Stadt Deutschland ins Rennen geht.“ Dabei seien zwei zentrale Fragen leitend, so Hörmann weiter: „Welche Rahmenbedingungen herrschen in den beiden Städten und wie sind die internationalen Erfolgsaussichten?“

Berlin und Hamburg sind nun gebeten, den Fragenkatalog bis Ende August 2014 zu beantworten, um so ein Bild über die innerstädtischen Rahmenbedingungen zu zeichnen. Zwischenzeitlich wird das DOSB-Präsidium auf nationaler und internationaler Ebene Gespräche führen, um sich ein Bild davon zu machen, ob eine Bewerbung bereits für 2024 sinnvoll erscheint oder erst 2028 angestrebt werden sollte. Dazu gilt es, die Frage nach der internationalen Konkurrenzsituation zu evaluieren und zugleich zu klären, ob eine parallele Bewerbung um die Olympischen Spiele 2024 und die Fußball-EM 2024 durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) möglich ist. Auch der weitere Fortgang des Agenda-2020-Prozesses des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) ist zu beobachten.

Sollte eine Entscheidung für eine Bewerbung 2024 fallen, müsste das DOSB-Präsidium im Herbst (Sitzung am 11. September oder am 28. Oktober) anhand der vorgelegten Antworten auf den Fragenkatalog in Abstimmung mit den Fraktionen des DOSB (Spitzenverbände, Landessportbünde und Verbände mit besonderen Aufgaben) entscheiden, welcher Vorschlag der Mitgliederversammlung am 6. Dezember 2014 in Dresden zur Entscheidung vorgelegt werden soll, damit der dann auszuwählenden Stadt genügend Zeit zur Vorbereitung der Bewerbung bleibt. Diese müsste im Herbst 2015 beim IOC verbindlich angekündigt werden. Das Mini-Bid-Book wäre voraussichtlich im Frühjahr 2016 einzureichen.

Der vom DOSB-Präsidium beschlossene Fragenkatalog für Berlin und Hamburg, um dessen Beantwortung bis 31. August 2014 gebeten wird:

  • Warum will Ihre Stadt die Olympischen und Paralympischen Spiele ausrichten? Wie sollen die Bürger/innen in Ihrer Stadt und ganz Deutschland davon profitieren? Und was wäre gegebenenfalls der Gewinn der Spiele für die Olympische Bewegung und den Sport in Deutschland? 
  • Wie passt das olympische Programm (u. a. etwa 35 Wettkampfstätten und 30 Trainingsstätten) in die nachhaltige und unabhängig von den Spielen geplante langfristige Entwicklung Ihrer Stadt? 
  • Wo würden Sie das olympische (und paralympische) Dorf mit der notwendigen Kapazität planen? 
  • Geben Sie uns bitte einen Überblick über die Anordnung der olympischen Sportstätten in Ihrer Stadt. Wo könnten Sie auf bestehende Anlagen zurückgreifen, wo müssten neue gebaut werden, und mit welcher Größenordnung eines Investitionsbudgets rechnen Sie? 
  • Gibt es Sportarten, deren Wettbewerbe nicht in Ihrer Stadt durchgeführt werden können (z. B. die Segelwettbewerbe)? Wenn ja, was wäre Ihre bevorzugte Option für diese Wettbewerbe? 
  • Der DOSB hat sich in besonderer Weise der Nachhaltigkeit verpflichtet. Wie würden Sie eine vernünftige und das Stadtleben bereichernde Nachnutzung der olympischen Anlagen sicher-stellen? 
  • Eine gesicherte Finanzierung der Bewerbung von Anfang an ist eine notwendige Voraussetzung für deren Erfolg. Mit welchen Kosten rechnen Sie, und welches Finanzierungskonzept streben Sie für die Bewerbung an? 
  • Wie stehen Parlament und Regierung einer möglichen Bewerbung ihrer Stadt gegenüber? 
  • Eine Olympiabewerbung braucht die Unterstützung und Akzeptanz der Mehrheit der Menschen. Wie steht die Bevölkerung Ihrer Stadt zu einer möglichen Bewerbung? In welcher Weise würden Sie sich der Zustimmung einer Mehrheit der Bevölkerung in Ihrer Stadt und in ganz Deutschland versichern? 
  • Das IOC verlangt garantierte Hotelkapazitäten von mindestens 42.000 Zimmern, um die an der Durchführung von und Berichterstattung über Olympische Spiele Beteiligten unterzubringen. Wie können Sie diese Anforderungen in Ihrer Stadt gewährleisten? 
  • Wie sieht in Grundzügen Ihr Transportkonzept für die Olympischen und Paralympischen Spiele aus? 
  • Mit der Durchführung Olympischer Spiele ist zwingend die anschließende Durchführung der Paralympics verbunden. Wie würden Sie dieser Anforderung gerecht werden? 
  • Eine Bewerbung ist oft nicht im ersten Anlauf erfolgreich. Wären sie im Fall eines Scheiterns der Bewerbung grundsätzlich bereit und interessiert an einem weiteren Bewerbungsverfahren?

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