DOSB-Statement zur Wahl Pekings als Gastgeber der Winterspiele 2022

Zur Wahl von Peking zum Gastgeber der Winterspiele 2022 und zur Bewerbung Hamburgs um die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 sagte Alfons Hörmann, der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB):

05.08.2015 – PM DOSB / SportGeist / Zeppi:

„Erstmals seit 1999, als es um die Winterspiele 2006 ging, standen bei der heutigen Entschei-dung den IOC-Mitgliedern nur zwei Bewerber zur Auswahl. Die Gründe dafür sind vielfältig und liegen auch in der aktuell kritischen Sicht auf Großveranstaltungen und internationale Sport-organisationen in manchen Teilen der Welt. Umso wichtiger ist es, dass das IOC dies mit der Agenda 2020 aufgegriffen hat.

Nun wird Peking als erste Stadt in der Geschichte Olympias Gastgeber für Sommer- und Winter-spiele sein. Obwohl dieses Bewerbungsverfahren vor der IOC-Agenda 2020 gestartet worden ist, konnten wichtige Punkte noch nachverhandelt werden.

Das IOC hat bereits in seinem Evaluie-rungsbericht kritische Themen wie Menschenrechte, Pressefreiheit und Arbeitsrechte pro-aktiv angesprochen und sich schriftliche Zusagen von der Regierung zur Einhaltung der Olympischen Charta geben lassen. Wir begrüßen, dass der Host-City-Vertrag somit bereits erweitert wurde. Die konsequente Umsetzung wird wichtige Impulse setzen.

Die heute getroffene Entscheidung unterstreicht nochmals die Bedeutung der Agenda 2020. Die-se wird erstmals im Bewerbungsverfahren für den Ausrichter der Olympischen und Paralympi-schen Spiele 2024 volle Anwendung finden. Dies bietet die Chance, der globalen Verantwortung von Sportorganisationen einerseits und des Ausrichters der Spiele andererseits gerecht zu werden.

Wir werden gemeinsam mit der Stadt Hamburg der Weltfamilie des Sports ein Angebot machen, das die Wegmarken für eine nachhaltige und positive Stadtentwicklung setzt, aber auch die Risiken einer solchen Veranstaltung aktiv aufgreift.

Es geht darum, Chancen für alle sozialen Gruppen in Hamburg, aber auch für die Umwelt- , Lebens- und Arbeitsbedingungen national und international zu ergreifen und Debatten darüber, wie wir künftig leben wollen, anzustoßen.

Hamburg bietet dafür hervorragende Rahmenbedingungen, diese Ausgangssituation wollen wir im zweifelsohne schwierigen Rennen um den Zuschlag nutzen. Dafür ist die aktive Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger vor Ort in Hamburg ebenso von großer Bedeutung wie der Dialog mit der Zivilgesellschaft unseres Landes.

Hamburg als ‚Tor zur Welt‘ soll zum ‚Tor für die Welt‘ werden – nachhaltig, offen für alle und begeistert von der Idee der friedlichen Begegnung der Menschen bei Olympischen und Paralympischen Spielen.“

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