Sotchi 2014: Sport frei gegen mediales Anti-Sotchi-Klima

07.02.2014: SPORT4Final – Kommentar

Sotchi 2014 Olympic Winter Games:

Russlands Präsident Putin eröffnete am Freitag um 19:25 Uhr die XXII. Olympischen Winterspiele in Sotchi. Endlich kann das olympische Sportfest mit den 2.900 Sportlern aus 89 Nationen im Sinne der olympischen Ideale beginnen. Der faire sportliche Wettstreit steht nun mehr im Vordergrund. Hoffentlich auch in den Medien, die in der vorolympischen Zeit primär ein „Anti-Sotchi-Klima“ anstatt knisternde Vorfreude auf ein olympisches Winterspektakel schufen.

Sotchi am Eröffnungstag 7. Februar 2014 der Olympischen Winterspiele - Foto: Sochi 2014 Olympic Winter Games
Sotchi 2014: Am Eröffnungstag 7. Februar 2014 der Olympischen Winterspiele – Foto: Sochi 2014 Olympic Winter Games

Um es klar zu sagen: Aufgabe der Medien ist es nun mal, als „vierte Kraft im Lande“ Kritik zu üben, Missstände aufzudecken sowie pluralistische und diametrale Denkanstöße zu geben. Nur sollte dies ausgewogen sein und der Sport dabei nicht zu kurz kommen. Wochenlange, gar monatelange politische Diskussionen über die Sicherheit der Sotchi-Spiele, sogar die mediale Degradierung Olympias zu „Putin-Spielen“ oder die Fragen des olympischen Gigantismus, der Umweltzerstörung sowie des politischen Dauerthemas mit dem russischen Anti-Homosexuellen-Gesetz waren einfach kontraproduktiv und des olympischen, völkerverständigen Gedankens unwürdig. Erstmaligen olympischen Winterspielen im Russland des Vladimir Putin gehört es auch anständigerweise gegenüber, ihnen eine sportlich-faire Chance zu geben. Medial wie politisch.

Auch die führenden deutschen Politiker glänzten in Wort und Tat mit ihrem „Anti-Sotchi-Reisekurs“. Die gewollte politische Ohrfeige samt Kritik an Putins Politik ist auch als sportliche-unfaire und respektlose Attacke gegen die deutschen und internationalen Olympioniken anzusehen. Die deutschen Olympiahoffnungen nicht einmal in Sotchi zu besuchen, aber nacholympisch im Erfolgsfall mit Ehrungen zu versehen, auch dies ist eher Doppelmoral mit wenig Feininstinkt. Völkerverständigung und gesellschaftliches Miteinander im vereinten Europa der olympischen Welt sieht anders aus, zumal viele Präsidenten und Regierungschefs der teilnehmenden Nationen bei der Eröffnungsfeier anwesend waren. Unsere Olympiakämpfer haben mehr Achtung der deutschen Spitzenpolitiker verdient. Das kann auch im Sommer ein Besuch des Fußball-WM-Finales in Brasilien bei deutscher Beteiligung nicht wieder gut- und wettmachen, Frau Merkel!    

Da bleiben mir die Worte des deutschen IOC-Präsidenten Thomas Bach in seiner mutig-offensiven Ansprache während der Eröffnungsfeier in Sotchi in den Ohren. Bei und über Olympia müsse ein „friedlicher Dialog unterschiedlicher Meinungen“ möglich sein, der „nicht auf dem Rücken der Athleten ausgetragen“ wird. Dem ist m.E. uneingeschränkt zu zustimmen!  

Stimmungsvolle Eröffnungsfeier mit Geschichte und Kultur Russlands und technologisch-visuellen Effekten

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