Baku 2015 Europaspiele: Erfolgshungrig – Volleyballer schreiben Geschichte

Baku 2015: Die deutschen Volleyball-Männer von Bundestrainer Vital Heynen siegten in beeindruckender Manier 3:1 (25-16, 25-18, 29-31, 25-21) gegen Bulgarien und landeten damit knapp neun Monate nach WM-Bronze in Polen den nächsten Medaillen-Coup. Auch nach zwei vergebenen Matchbällen im dritten Satz blieb die DVV-Auswahl ruhig und holte im Anschluss den nötigen Satz. Punktbeste Spieler waren Christian Fromm (21) und Jochen Schöps (16). Russland gewann nach einem 3:1 gegen Polen die Bronzemedaille.

Baku 2015 Europaspiele – Baku 2015 European Games

28.06.2015 – DVV-Verband / SPORT4Final / Frank Zepp:

Finale in der Crystal Hall von Baku! Die DVV-Männer wollten ihr tolles Turnier mit einem krönenden Ende versehen, warnten aber eindringlich vor den Bulgaren, die sich im Turnierverlauf mächtig gesteigert hatten und von ihrem Staatspräsidenten Rosen Plevneliev in der Halle Unterstützung erhielten: „So leicht wie in der Vorrunde wird es definitiv nicht!“, sagte Kapitän Jochen Schöps und gab damit die einhellige Meinung wieder.

Doch damit lag das deutsche Team zunächst völlig falsch! Die DVV-Auswahl dominierte die Begegnung von Beginn an, wirkte hoch konzentriert, machte mit dem Aufschlag viel Druck und erzielte damit Wirkung: Immer wieder boten sich Punktchancen, weil die Bulgaren nur hoch über die Außenpositionen spielen konnten. Dort packte die starke Block-Abwehr um Libero Ferdinand Tille zu, die Punktchancen wurden konsequent verwertet. Die Zuschauer, die sich ein spannendes Spiel erhofft hatten, wurden zunächst enttäuscht. Im dritten Satz änderte sich das Bild, die Bulgaren spielten nun im Aufschlag alles oder nichts und hatten damit Erfolg. Nach Abwehr von zwei Matchbällen nutzten sie ihren fünften Satzball zum Anschluss.

Die deutschen Spieler blieben trotz des unnötigen und bitteren Satzverlustes ihrer Linie ruhig und setzten wieder auf druckvolleres Aufschlagspiel. Mit Erfolg: Mitte des Satzes erspielte sich das Team den entscheidenden Vorsprung, danach gab es kein Halten mehr. Ausgelassen bejubelten sie in ihren goldenen Trikots die Goldmedaille, knapp neun Monate nach WM-Bronze in Polen ein erneuter grandioser Erfolg.

Stimmen zum Spiel:

Vital Heynen: „Das Wichtigste bei diesem Turnier in Baku war, dass unsere Spieler lernen, immer gewinnen zu können. Wir haben letztes Jahr nach 44 Jahren die erste Medaille bei einer WM gewonnen, und es gibt zwei Möglichkeiten: entweder dauert es wieder 40 Jahre oder man setzt diesen Prozess fort und holt wieder eine Medaille. Bei den European Games waren wir Favorit, aber du musst erst einmal Gold holen, darum ist das ein Bestätigen des Prozesses meiner Mannschaft. Mit einer Goldmedaille zu einer Abschlussfeier einzulaufen, das macht man nicht so oft. Ich hoffe, dass wir das noch irgendwann mal schaffen. Die WM-Bronze war viel wichtiger das war ein Durchbruch, Gold in Baku war eine Bestätigung. Christian Fromm und Jochen Schöps haben bei der WM nicht so viel gespielt, die waren hier sehr wichtig. Das heißt, wir haben eine große Gruppe an Spielern, die Medaillen holen können. Das muss Spielern und Trainer Mut geben, das große Ziel Olympia zu erreichen. Im dritten Satz haben wir zu viele Aufschlag- und Netzfehler gemacht, wir haben am Ende den Kopf verloren. Als wir im vierten Satz die vier Punkte vorne waren, war es vorbei.“

Christian Fromm: „Erleichtert zu 100%, zufrieden nicht ganz. Ich bin super happy und stolz, dass wir das Ding durchgezogen und verdient Gold gewonnen haben. Die Bulgaren haben nie aufgegeben, wir haben nicht mehr so clever gespielt, wir hatten es noch nicht im Kopf abgehakt. Vielleicht sind wir etwas müde geworden, aber im vierten Satz haben wir uns gleich wieder reingekämpft, das war der Schlüssel. Wir wollten Gold, wir haben alles investiert, alle inklusive Staff haben einen super Job gemacht.“

Denis Kaliberda: „Persönlich bin ich sehr zufrieden, dass ich jetzt meiner Mannschaft helfen konnte. Es ist schön für den deutschen Volleyball, wenn man die Klappe aufmacht und bestätigt wird. Wir haben verdient gewonnen. Man muss das auch einschätzen können: Wir waren hier die beste Mannschaft und haben gewonnen. Bei der EM wird es nicht das Gleiche sein, aber mit ein bisschen Glück schaffen wir noch eine Medaille. Ich bin relativ tot, mir reicht ein Bier, dann schlafe ich ein.“

Jochen Schöps: „Ein geiles Gefühl, dieses fette Ding um den Hals hängen zu haben. Es ist noch schöner, wenn man im Vorfeld sagt, man will die Goldmedaille gewinnen und man es wirklich schafft. Wir haben ein sehr gutes, stabiles Turnier gespielt. Dennoch haben wir immer noch Platz nach oben in vielen Elementen. Jetzt heißt es feiern und genießen, urlauben und dann bei der EM versuchen, wieder ein gutes Ergebnis zu erzielen. Die Bulgaren haben im dritten Satz super gespielt, wir haben zu viele Fehler gemacht und einfache Situationen nicht gut gelöst. Ich persönlich habe in den ersten drei Sätzen etwas glücklos agiert, im vierten Satz habe ich zum Glück etwas helfen können. Die ersten beiden Sätze waren zu leicht für uns, wichtig war, dass wir uns am Anfang des vierten Satzes wieder gefangen zu haben. Man muss sehen, wie sich die European Games in Zukunft präsentieren. Wir haben uns für diesen Sommer mit den European Games und der EM zwei Höhepunkte ausgesucht, von der Besetzung war das hier nicht das Optimum, nichtsdestotrotz haben wir es geschafft, in zwei Wochen acht gute Spiele gemacht zu haben. Darauf kann man schon stolz sein, vor allem bei Russen, Bulgaren und Franzosen, die hier waren, ist das etwas wert.“

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