Hansa Rostock verliert Matchzugriff und Spiel gegen Werder Bremen II

Woran liegt es eigentlich, dass der F.C. Hansa Rostock, wie schon in der Endphase (letzte vier Partien) der vergangenen Saison, gut begonnene Spiele noch mit einem Tor verliert? Zum Auftakt der neuen Spielzeit geht diese vermeidbare Serie mit der vermeidbaren 1:2-Heimniederlage gegen den SV Werder Bremen II weiter.

Das Fatale: Die Hansa-Kogge verliert nach guten ersten zwanzig Minuten den Spielfaden, geht mit einer per Foulelfmeter in der 41. Minute durch Christian Bickel erzielten 1:0-Führung in die Pause und verliert in der ersten Viertelstunde der zweiten Hälfte den Matchzugriff und die Führung innerhalb von vier Minuten durch die Bremer Florian Grillitsch (57.) und Ousman Manneh (61.). Eigentlich lag nach der Pausen-Führung der mentale Vorteil auf Hanseatenseite, aber die Hansa-Spieler zeigten vornehmlich in der zweiten Halbzeit nicht die Spiel- und Heimpräsenz, gepaart mit einer unbedingten Siegmoral. Das Siegergen und die Siegmentalität scheinen zeitweilig verloren gegangen zu sein. Im Detail auch zu bemängeln: Das Gegenpressing bei gegnerischem Ballbesitz wurde nur zu halbherzig angegangen.

Hansa Rostock verliert Matchzugriff und Spiel gegen Werder Bremen II - Foto: SPORT4Final
Hansa Rostock verliert Matchzugriff und Spiel gegen Werder Bremen II – Foto: SPORT4Final

25.07.2015 – SPORT4Final / Frank Zepp:

Aus dem Ostseestadion berichtet SPORT4Final-Redakteur Frank Zepp.

F.C. Hansa Rostock vs. SV Werder Bremen 1:2 (1:0) vor 15.600 Zuschauern

Bremens Trainer Alexander Nouri stellte sich selbst in der Pressekonferenz nach dem Spiel die Frage, wie sich die dritte Liga für Werder anfühlt. Für die „Art und Weise des Auftritts meiner Spieler habe ich großen Respekt. Ich bin sehr zufrieden, weil ich viele Dinge gesehen habe, die wir uns vornahmen.“ Hansa-Trainer Karsten Baumann bemerkte in seiner Spielanalyse, dass die „Balance zwischen Defensiv- und Offensivverhalten nicht gestimmt“ habe. Wir lassen uns vom Gegner vor dem zweiten Tor ausspielen und haben insgesamt zu viele Fehler gemacht. Wir waren in der Offensive nicht gallig genug gewesen und die abgewehrten Bälle waren unser Problem.“

Werders U23-Kicker waren aber auch spielkulturell einen Tick besser als der Gastgeber. Vornehmlich Marcel Hilßner, Martin Kobylanski und Julian von Haacke beherrschten das Passspiel auf engstem Raum. Auch im Antritt auf den ersten zehn Metern hatten einige Werder-Akteure mehr „Speed“ anzubieten. Vornehmlich über Hansas Rechtsverteidiger Markus Gröger liefen schnelle Gegenstöße.

Beim F.C. Hansa Rostock sollten in den kommenden Wochen neben mentaler Stärke-Besinnung die Spielstruktur verbessert werden. Kapitän Tobias Jänicke kann nicht den Antreiber im Mittelfeld und zusätzlich als hängender Stürmer die Tore erzielen. Ein „Strippenzieher“ in der spielgestaltenden Zone wäre möglicherweise die Lösung des „Strukturproblems“.

Nur über „ruhende“ Bälle, wie in der Schlussphase des Auftaktmatches, wird es in den verbleibenden 37 Spielen schwer werden, die nötigen Dreier einzufahren. Noch ist aber natürlich nach dem ersten Spieltag die Hansa-Kogge nicht verloren und Steigerungspotential vorhanden.

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