RB Leipzig mit „erbettelter“ Niederlage gegen FC St. Pauli vor ausverkauftem Haus

RasenBallsport Leipzig vs. FC St. Pauli - Willi Orban (RB Leipzig) und Lennart Thy (St. Pauli) - Foto: GEPA pictures/Roger Petzsche
RasenBallsport Leipzig vs. FC St. Pauli – Willi Orban (RB Leipzig) und Lennart Thy (St. Pauli) – Foto: GEPA pictures/Roger Petzsche

Spitzenspiel in der zweiten Bundesliga und erstmals eine ausverkaufte Red Bull Arena (41.795 Zuschauer) und dann das:

Leipzigs RasenBallsportler können ihre Team- und Spielqualität nur eine halbe Stunde abrufen oder auf den Platz bringen, vergeben gute bis sehr gute Chancen (Emil Forsberg in 22. Minute an den Pfosten) und geben den Matchzugriff aus der Hand. Die St. Paulianer sagen brav danke und erzielen das spielentscheidende Tor durch Lennart Thy mit einem 18 Meter-Schuss in der 44. Minute zur besten psychologischen Spielzeit. 

Aus der Red Bull Arena berichtet SPORT4Final-Redakteur Frank Zepp. 

23.08.2015 – SPORT4Final / Frank Zepp:

RB Leipzig hatte nur noch in der zweiten Hälfte durch Davie Selke (51.) die große Ausgleichs- und Spielwendemöglichkeit, aber der Topstürmer schob freistehend (Pass von Poulsen) aus 12 Metern links am Tor vorbei und blieb im ganzen Spiel seine Klasse schuldig. Die Gäste nahmen RB Leipzigs nachlassende Konzentration sowie Spiel- und Passgenauigkeit an und hätten selbst zum vorentscheidenden zweiten Tor (58. + 94.) einnetzen können. Am Ende siegte der FC St. Pauli glücklich oder verdient, aber zumindest nach Toren, die RB Leipzig an diesem Tag nicht imstande war, zu schießen. Denn die alte Fußball-Weisheit stoßen auch die RasenBallsportler nicht um: Wer seine Chancen nicht nutzt, wird am Ende den Platz als Verlierer verlassen. Was heute wieder bewiesen wurde, denn so ist Fußball …

Randnotiz: Boulevardblätter könnten noch behaupten, was sich gut verkaufen lässt: Kult oder Tradition schlägt Kommerz oder reiche Kapitalgesellschaften im Fußball. Nur die Tore und die Vielfalt des Ballsports wird dabei schlicht und einfach „vergessen“ … 

Die Stimmen zum Spiel „sammelte“ der Berichterstatter ein: 

Daniel Buballa (FC St. Pauli):

„Mit Glück und aller Leidenschaft haben wir es geschafft, die Null zu halten. Und dann kamen wir immer besser ins Spiel. Wir haben das Tor zu einem Super-Zeitpunkt vor der Halbzeit gemacht. Wenn Leipzig zuvor das Tor nicht macht, dann wird es irgendwann bestraft. Wir waren ähnlich effizient wie letzte Woche. Um Punkte in der zweiten Liga zu machen, heißt es hinten die Null und vorne Effizienz. Das haben wir super umgesetzt.“

Yussuf Poulsen (RB Leipzig):

„Der letzte Pass und der letzte Abschluss haben einfach nicht gepasst. Man kann nicht jede Chance reinmachen. Davie Selke ärgert sich auch. Wir müssen weiter arbeiten, wenn wir gegen solch tiefstehende Gegner spielen. Wir haben aber die Qualität dazu. Es braucht eben noch ein wenig Zeit.“

Fabio Coltorti (RB Leipzig):

„St. Pauli hat kompakt gestanden und die Räume waren eng. Dass die Euphorie in Leipzig da ist, das wissen wir. Wir haben hohe Ziel und wollen viel Punkte sammeln, damit wir möglichst oben in der Tabelle stehen.“

Tim Sebastian (RB Leipzig):

„In den ersten dreißig Minuten hatte ich ein richtig gutes Gefühl auf dem Platz, dass da nichts passieren konnte. Danach ist es etwas abhandengekommen. Wir waren nicht mehr so griffig, nicht mehr so bissig in den Zweikämpfen. Die Paulianer hatten dann plötzlich mehr Ballbesitz und haben es gut ausgespielt. Irgendwie hatte man das Gefühl, dass das Spiel kippt, so ab der 30. Minute. Das Tor vor der Halbzeit war dann die logische Folge. Das Gegentor lässt sich sicherlich verteidigen. In der zweiten Halbzeit war es dann zum Schluss die Brechstange, wo wir alles versucht haben. Es ist schon ärgerlich, weil heute deutlich mehr möglich gewesen wäre.“

Ewald Lienen (Trainer FC St. Pauli):

„Die ersten zwanzig Minuten haben wir alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Die zweite Hälfte der ersten Halbzeit gehörte zu den besten Phasen, die wir in dieser Saison hatten. Auswärts haben wir uns gegen eine sehr gute Mannschaft Chancen erspielt – das hat mir gut gefallen.“

Ralf Rangnick (Trainer RB Leipzig):

„Ganz starke halbe Stunde, wir hatten genug Möglichkeiten aber kein Tor gemacht. Danach haben wir nicht immer die richtigen Mittel angewendet. Zum Schluss haben wir alles riskiert, hatten alles Offensive auf dem Platz. Aber so richtig strukturiert so das Ganze die letzten 15 Minuten auch nicht mehr aus.“

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