LiveDabei: RB Leipzig vs. Preußen Münster 2:2

Pavel Dotchev: „Meine Mannschaft habe ich nicht als Spitzenmannschaft gesehen. Ich habe Leipzig als Spitzenmannschaft gesehen.“

In der Gluthitze sahen 9.700 Zuschauer ein sehr gutes Spiel zweier Topteams der dritten Liga mit Leipziger Vorteilen bei Torchancen – – – – Zwei krasse Leipziger Abwehrfehler führen zum Remis und doppeltem Punktverlust – – – – Münster verdient sich Punktgewinn durch Kampfgeist und spielerisches Aufbegehren nach zweimaligem Rückstand – – – – SPORT4Final-Interviews – – – – Verabschiedung von Stefan Kutschke

 

Im Spitzenspiel der dritten Liga zwischen RB Leipzig und Preußen Münster sahen 9.700 Zuschauer bei Gluthitze ein sehr gutes Spiel zweier Topteams, dass 2:2-Unentschieden endete.     [private]

Leipzig im 4:3:1:2-System mit der besseren Spielanlage und klaren Vorteilen (10:5) bei Torchancen. Der Gastgeber war auch mit der zweimaligen Führung bei hochsommerlichen Temperaturen taktisch im Vorteil, weil es unter diesen extremen Bedingungen des „Sporttreibens“ noch schwieriger ist, einem Rückstand ständig hinter her zu laufen. Die Hausherren mit Raketenstart zur Führung in der 6. Minute durch Frahn, weitere qualitativ gute Chancen zum vielleicht schon vorentscheidenden 2:0 hatten die Leipziger Stürmer Poulsen und Frahn mehrfach durch Kopf und Fuß. Münsters Ballbesitz-Strategie sah optisch gar nicht schlecht aus, aber nur insgesamt 3 Torchancen waren insgesamt zu wenig. Und dann kurz vor der Pause ein ca. 30 Meter-Solo (oder Slalomlauf?) des Münsteraners Siegert durch die Leipziger Abwehr ohne Tackling oder taktischem Foulversuch – das 1:1-Halbzeitergebnis stand fest.

 Nach der Pause ein ähnliches Bild mit einem guten Start und Chancenvorteilen der Gastgeber. Stürmer Kammlott wurde für den spielstrategisch nicht überzeugenden Rockenbach da Silva eingewechselt und bereitete in der 61. Minute mit seinem Eindringen in den Strafraum sowie Pass in den Rücken der Gäste-Abwehr die 2:1-Führung durch Schulz vor. Bei den Leipzigern fehlte in diesem Match ein Spielmacher, der das eigene Spiel auch mal beruhigen konnte und mehr Sicherheit im Kurzpass sowie Ballhalten ausstrahlte. Gerade auch, weil in der letzten halben Stunde bei diesen äußeren Bedingungen der Kräfteverschleiß immens zunahm. Nicht nur aus dieser Sicht sondern auch wiederum aus einem Fehler im Defensivbereich bei RB Leipzig, als die Gäste munter per Doppelpass im Leipziger Strafraum kombinieren durften, fiel in der 79. Minute der Ausgleich durch den eingewechselten Krohne. Ligamitfavorit Münster verdiente sich aber das Remis durch nie erlahmenden Kampfgeist sowie dem spielerischen Aufbegehren nach zweimaligem Rückstand. Auch dies zeichnet eine Topmannschaft aus, die trotz vorhandener spielerischer Defizite und weniger Torchancen einen Punkt erkämpfen konnte. Leipzigs Team war auch im zweiten Drittligaspiel offensiv super stark, musste aber nun erkennen, dass unnötige Punktverluste durch Unaufmerksamkeiten oder taktische Fehlleistungen im Abwehrbereich sehr schmerzlich sein können. Insofern sind Lern- und Verbesserungsbedarf angezeigt und am besten umsetzbar in der 1. Pokalrunde gegen den Bundesligisten Augsburg am 2. August …      

 

SPORTGEIST-Interviews mit …

Stefan Kühne (Preußen Münster):

Punktgewinn oder Punktverluste für Münster?

„Am 2. Spieltag ist es noch zu früh, dies zu sagen. Wir sind erst mal froh, dass wir den Punkt geholt haben. Wir sind zweimal in Rückstand geraten bei diesem Wetter gegen eine sehr gute Mannschaft. Es ist natürlich schwer, aber wir haben heute auch nicht unser bestes Spiel abgeliefert. Wir können noch viel besser spielen. Trotzdem aber Hut ab vor der Mannschaft, die hat Moral bewiesen. Wenn man zweimal zurück kommt gegen eine solch starke Mannschaft, dann ist es am Ende auch verdient. Beide Mannschaften werden auf jeden Fall oben dabei sein.“

 Niklas Hoheneder (RB Leipzig):

 Wie sehen Sie die beiden Gegentore?

„Das Erste war glücklich. Der wollte, glaube ich, abspielen und schießt einen Verteidiger von uns ans Bein und kommt dann irgendwie durch. Tja, Glück, aber kann man besser verteidigen. Das Zweite, ja, da müssen wir auch energischer rangehen. Im Sechszehner dürfen die nicht so leicht durchkommen. Das Glück, dass wir wahrscheinlich in Halle hatten, haben wir heute nicht gehabt. Die Nachlässigkeiten sind bestraft worden. Aber ansonsten haben wir heute ein gutes Spiel gemacht.“

Zwei Punkte verloren oder einen Punkt gewonnen?

„Aus meiner Sicht haben wir zwei Punkte verloren. Wir waren einfach die bessere Mannschaft, haben Münster immer wieder hinten reingedrückt, haben immer wieder auf Druck gespielt und deshalb glaube ich, dass wir als Sieger vom Platz hätten gehen müssen.“

 Pavel Dotchev (Trainer Preußen Münster):

 Münster heute eine Spitzenmannschaft?

„Meine Mannschaft habe ich nicht als Spitzenmannschaft gesehen. Ich habe Leipzig als Spitzenmannschaft gesehen. Aber meine Mannschaft hat trotzdem Moral gezeigt und über den Kampf sind wir wieder zurückgekommen.“

Nach dem 0:1 waren taktische Umstellungen erforderlich?

„Ja, aber was soll ich jetzt sagen. Ich habe versucht, immer von außen Einfluss zu nehmen, um es besser in den Griff zu bekommen. Es war sehr schwer.“

Steigen Sie beide am Ende auf?

„Da habe ich nichts dagegen. Ich komme gerne hierher. Tolles Stadion, tolle Stadt – was will man mehr. Leipzig ist auf jeden Fall eine Adresse, wo ich gerne hier bin.“

Richten Sie künftig Ihre Mannschaft offensiver aus?

„Einzig offensiv. Aber ich versuche nicht nach dem Gegner zu gucken. Aber während des Spiels versuche ich, bestimmte Sachen zu korrigieren. Ich fange immer mit klassischer 4-4-2 an. Dann gucke ich ein wenig, was gut oder nicht gut läuft und dann korrigiere ich das während des Spiels. Aber ich bin nicht so mit hinten mauern. Wir haben auch heute versucht, nach vorn zu spielen.“

Die Trainer in der Pressekonferenz:

 Pavel Dotchev:

„Ich denke schon, dass ich mit diesem Punkt sehr zufrieden sein kann auf Grund der Entwicklung dieses Spiels … Nach unserem Rückstand hat Leipzig sofort die Pässe in die Tiefe auf ihre schnellen Stürmer gespielt und es war jedes Mal gefährlich … Wir haben nicht die Spielweise durchgesetzt, die wir immer bevorzugen … Aber das liegt auch am sehr gut organisierten Gegner … Für uns ist der Punkt absolut in Ordnung … Kompliment an meinen Kollegen. Ich habe mehrere Gegner gehabt, aber einen solchen haben wir schon seit langem nicht mehr gehabt.“

 Alexander Zorniger:

„Es war für die Bedingungen ein sehr, sehr gutes Spiel. Wir sind perfekt ins Spiel gekommen, abgesehen mal von der sensationellen Spieleröffnung … Es ist schade, dass wir aus unseren klaren Torchancen nicht mehr im Ergebnis daraus gezogen haben. Denn dann hätten wir das Spiel wahrscheinlich heute gewonnen … Wir haben einem Topfavoriten der Liga einen großen Fight geliefert … Wir mussten heute lernen, dass Passivität im Spiel gegen den Ball Punkte kosten können …    

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