BLICK-Zurück: HC Leipzig gegen Wolgograd im legendären Champions-League-Match – Viertelfinale hauchdünn verpasst

 

 

17.10.2014 – SPORT4Final:

Der HC Leipzig war bereits zwei Mal Sieger im Europacup der Landesmeister 1966 und 1974.

Nach der Umbenennung in die Champions League und Reform des Wettbewerbs 1994 stand der deutsche Rekordmeister in dieser Königsklasse im Frühjahr 2000 kurz vor seinem größten Erfolg: Dem Einzug in das Viertelfinale der Champions League! In einer „Todesgruppe“ zusammen mit AKVA Wolgograd (RUS), Buducnost Podgorica (MNE) und Elda Prestigio (ESP) ging es um die ersten beiden Plätze. Doch blicken wir zurück auf legendäre Matches gegen Wolgograd und Podgorica sowie einem äußerst knappen Ausscheiden des HC Leipzig kurz vor dem Viertelfinale der Champions League.

Handball-Hochburg Leipzig: Doppelter Europapokalsieg 1966 bei den Landesmeistern

[private] HC_Leipzig

Zur damaligen Zeit wurde in der „Königsklasse“ eine Vorrunde mit vier Gruppen zu je vier Teams gespielt. Bei Punktgleichheit entschieden die Duelle untereinander über die Platzierung. Eine Hauptrunde gab es noch nicht und die beiden Gruppenbesten zogen in das Viertelfinale ein. Bis zum Endspiel wurden die Sieger durch Hin- und Rückspiel ermittelt.

In der Vorrundengruppe spielten mit Leipzig, Wolgograd und Podgorica drei europäische Topteams. Nur als chancenloser „Punktelieferant“ ging der spanische Meister ins Rennen. Elda Prestigio erkämpfte sich im Heimspiel gegen den HC Leipzig einen einzigen Punkt beim 23:23-Remis. Die Leipziger führten schon zur Halbzeit 12:10, kurz vor Schluss 23:20 und konnten in der Schlussminute einen Siebenmeter nicht verwandeln. Durch diesen Punktverlust musste der HC Leipzig im letzten Match bei AKVA Wolgograd unentschieden spielen, um Gruppenzweiter zu werden. Dies gelang bei der 19:28-Niederlage in Russland nicht. Noch viel tragischer: Hätte der HC Leipzig in Spanien gewonnen, wäre eine 7-Tore-Niederlage in Wolgograd trotzdem noch für das Champions-League-Viertelfinale ausreichend gewesen. Da bei Punktgleichheit zwischen den drei Topteams die Tordifferenz zu Gunsten von Podgorica und Leipzig entschieden hätte.

Zur legendären Mannschaft des HC Leipzig gehörten damals u.a. Torhüterin Michaela Schanze, Rechtsaußen Carola Ciszewski, Kreisläuferin Sandra Degenhardt, Linksaußen Reda Urbonaviciene sowie im Rückraum Grit Jurack, Nikola Pietzsch und Ingrida Radzeviciute.

Am 30. Januar 2000 fegte diese europäische Spitzenmannschaft vom HC Leipzig das Team aus Wolgograd mit 27:21 Toren von der Platte in der enthusiastisch tobenden „Ernst-Grube-Halle“. Bereits zur Halbzeit stand es 17:13 für Leipzig in einem der besten Spiele, die der Berichterstatter je vom HC Leipzig live gesehen hat. Gleiches galt eine Woche später am 6. Februar 2000 im Match gegen Buducnost Podgorica. Da Leipzig das Hinspiel mit 29:32 abgeben musste, war unbedingt ein Sieg mit vier Toren „Pflicht“, um im direkten Vergleich die Nase vorn zu haben. Die Leipziger 14:13-Halbzeitführung kehrte sich Mitte der zweiten Hälfte durch eine weitere spielerische Steigerung der Gäste in einen 23:24-Rückstand gegen den HC Leipzig um. Der „Endspurt“ in der „Ernst-Grube-Hölle“ war dann phänomenal: Der HC Leipzig drehte nochmals das Spiel und gewann mit 29:25 Toren. Alle Signale standen Richtung Viertelfinale in der Champions League.  

Aber es standen noch die beiden Auswärtsspiele in Spanien und Russland auf dem Plan. Mental bedeutete das Remis bei Elda Prestigio bereits das Aus in der Königsklasse. Denn in Russland hatte der HC Leipzig zuvor noch nie gewinnen können. Außerdem spielte bei Wolgograd die halbe russische Nationalmannschaft mit einer willensstarken Heimsouveränität. Das Leipziger Unterfangen ging mit der 9-Tore-Niederlage richtig „in die Hose“ und der deutsche Meister musste sich mit dem dritten Gruppenplatz hinter Sieger Podgorica und Wolgograd begnügen.

Ohne Umschweife und ohne Leipziger „Handballbrille“: Der HC Leipzig scheiterte letztendlich an zwei großen europäischen Mannschaften, die später im Halbfinale standen und auch nur knapp am Finaleinzug – Podgorica mit zwei Toren am späteren Sieger Hypo Niederösterreich und Wolgograd am Finalisten Skopje mit nur einem Tor – scheiterten. Anno 2000 gehörte das legendäre Team des HC Leipzig zur europäischen Spitzenklasse. Ohne Wenn und Aber!

[/private]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert