Handball-Hochburg Leipzig: 1966 doppelter Europapokalsieg bei den Landesmeistern

Handball-Hochburg Leipzig: SC DHfK Leipzig und HC Leipzig 50 Jahre nach ihren legendären Erfolgen im Europapokal der Landesmeister.

Erinnern wir uns: Nach dem 7:6-Hinspiel-Sieg im ersten Finalspiel bei Titelverteidiger HG Kopenhagen erkämpften sich die Frauen des SC Leipzig am 16. April 1966 in heimischer Umgebung die höchste europäische Trophäe für Vereinsmannschaften: Sie wurden völlig verdient Sieger im Cup der Landesmeister!

Handball-Hochburg Leipzig: DHfK-Europacup-Sieger 1966 Wolf-Dietrich Neiling und die aktuellen Protagonisten Torhüter Jens Vortmann, Geschäftsführer Karsten Günther sowie Trainer Christian Prokop - Foto: SPORT4Final
Handball-Hochburg Leipzig: DHfK-Europacup-Sieger 1966 Wolf-Dietrich Neiling und die aktuellen Protagonisten des SC DHfK Leipzig mit Torhüter Jens Vortmann, Geschäftsführer Karsten Günther sowie Trainer Christian Prokop (v.l.) – Foto: SPORT4Final

Spätestens am 22. April 1966 avancierte Leipzig zur europäischen Handball-Hochburg! In Paris gewannen die Männer des SC DHfK Leipzig durch einen 16:14-Erfolg über Honved Budapest den Europapokal der Landesmeister.

19.04.2016 – SPORT4Final / Frank Zepp:Handball-Hochburg Leipzig

Mit einer 4:3-Führung gingen die Spielerinnen des SC Leipzig in die Pause und  [private]

„bauten den Vorsprung dann in der zweiten Halbzeit durch glänzende technische und taktische Leistungen bis auf 10:5 aus“. (Quelle: http://www.nd-archiv.de/ausgabe/1966-04-17) Zur Leipziger Erfolgsmannschaft gehörten die Spielerinnen Hannelore Zober, Christa Hülßner, Rita Zimmermann, Maria Rüdrich, Meisel, Müller, Coen, Bärbel Helbig, Herrmann, Bärbel Braun sowie Trainer Peter Kretzschmar (Vater von Handball-Idol Stefan Kretzschmar). (Quelle: http://www.sport-komplett.de/sport-komplett/sportarten/h/handball/hst/21.html) Die Torhüterin Hannelore Zober gehört für mich zu den legendären deutschen Handballspielerinnen als 10-fache DDR-Meisterin mit dem SC Leipzig, mit zwei Medaillen bei Olympischen Spielen sowie in den siebziger Jahren als dreifache Goldmedaillengewinnerin bei Weltmeisterschaften dekoriert.

Und nicht zu vergessen: Ihr Heimatverein SC Leipzig wiederholte im Jahr 1974 nach der Final-Niederlage 1967 mit einem 12:10-Erfolg gegen die damalige „Übermannschaft“ von Spartak Kiew den Sieg im Landesmeister-Europacup. (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Hannelore_Zober)

Noch einmal bitte den Blick zurück ins Jahr 1963. Der SC Leipzig entstand durch eine Verschmelzung der DDR-Sportclubs Rotation und Lokomotive Leipzig. Er stellt den sportlichen Entwicklungsbeginn, besser vielleicht noch die sportliche Quelle, für den HC Leipzig als deutschen Rekordmeister (21 Titel) im Handball der Frauen dar.

Spätestens am 22. April 1966 avancierte Leipzig zur europäischen Handball-Hochburg! In Paris gewannen die Männer des SC DHfK Leipzig durch einen 16:14-Erfolg über Honved Budapest den Europapokal der Landesmeister. In der damaligen Presse war zu lesen, dass sich Torwart Klaus Franke und Paul Tiedemann ein Sonderlob verdienten. Selbst der Schweizer Final-Schiedsrichter Bertschinger resümierte nach dem Abpfiff des dramatischen Finals, dass der SC DHfK „technisch und taktisch die bessere Mannschaft … war“. (Quelle: http://www.nd-archiv.de/ausgabe/1966-04-24) Die erfolgreiche DHfK-Mannschaft repräsentierten Klaus Franke, Peter Randt, Klaus Langhoff, Paul Tiedemann, Wolf-Dietrich Neiling, Hannes Eichhorn, Erwin Kalderasch, Otto Hölke, Wöhler und Schmitt (Quelle: Vgl. http://www.sport-komplett.de/sport-komplett/sportarten/h/handball/hst/22.html).

Den Trainer Paul Tiedemann habe ich bereits als „Beckenbauer des Handballs“ in meiner Folge 2 von „BLICK-Zurück“ als legendären deutschen Trainer gewürdigt. Aber er war zuvor auch einer der weltbesten Handballspieler seiner Zeit: Welt- und Vizeweltmeister im Feldhandball 1963 und 1966 sowie neben dem Europapokal-Erfolg 1966 noch 6-facher DDR-Meister im Hallenhandball. Auch sein langjähriger Weggefährte als Spieler und Trainer Klaus Langhoff war ebenso erfolgreich. Zusammen mit Paul Tiedemann trainierte er die DDR-Nationalmannschaft, die 1980 sensationell Olympiasieger in Moskau wurde.

Im Selbstverständnis des SC DHfK Leipzig begann im Jahr 2007 „eine neue Zeitrechnung für den Handball“. (Quelle: http://www.scdhfk-handball.de/verein/geschichte/) Mit Hilfe von Aufsichtsratsmitglied Stefan Kretzschmar schaffte der Traditionsverein sein Projekt „Erstliga-Handball der Männer in Leipzig“ im Jahr 2015 zu verwirklichen.

Handball-Hochburg Leipzig – seit 1966 eine deutsche Erfolgsgeschichte. Europacup-Erfolge bei Frauen und Männern nur eine Zukunftsvision? Für mich nicht. Ich glaube daran …  [/private]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert