Handball WM 2021: Deutschlands nächste „goldene Generation“ ?

Handball WM 2021 Ägypten - DHB Team - Deutschland - Copyright: Sascha Klahn / DHB
Handball WM 2021 Ägypten – DHB Team – Deutschland – Copyright: Sascha Klahn / DHB

Handball WM 2021 Ägypten, 27. IHF Handball Weltmeisterschaft vom 13. bis 31. Januar 2021:

Eine erste Analyse der Qualität der aktuellen Handball Weltmeisterschaft und der Performance der stärksten Nationen, zu denen leider Deutschland (noch) nicht gehört, zwingt meine Gedanken zur Gretchenfrage an den Deutschen Handballbund:

Wann entwickelt sich im deutschen Männer-Handball die nächste „goldene Generation“?

Ein Kommentar von SPORT4FINAL-Redakteur Frank Zepp.

25.01.2021 – SPORT4FINAL / Frank Zepp:

Handball WM 2021 ÄgyptenDamit ich nicht falsch verstanden werde: Ich meine nicht unrealistische, nur herbei geredete Hoffnungen und Wünsche der DHB-Verantwortlichen Andreas Michelmann, Bob Hanning oder Axel Kromer im allgemeinen Schlussfolgerungs-Kontext: Wir sind auf sehr gutem Weg und die Entwicklung ist positiv. Leider sprechen die nüchternen Ergebnisse der letzten Jahre eine eindeutig andere Sprache!

DHB-Präsident Michelmann sprach 2020 vom herannahenden Jahrzehnt des deutschen Handballs. Wohl gemerkt bei Frauen und Männern, weil große Events ihre Schatten in Deutschland vorauswerfen: Die Handball EHF EURO der Männer 2024, die gemeinsame Handball WM der Frauen mit den Niederlanden 2025 sowie als Gastgeber der IHF Männer Weltmeisterschaft 2027. Hinzu kommt noch die Ausrichtung der U21-Weltmeisterschaft 2023 in Deutschland.

In Summe ist das eine riesige Chance für unsere Sportart, den Wachstumskurs der vergangenen Jahre fortzusetzen“, sagte Andreas Michelmann. „Von 2023 bis 2027 richten wir in Deutschland nahezu kontinuierlich Handball-Großveranstaltungen aus. Das sind großartige Gelegenheiten, Handball zu zelebrieren, Stars aufzubauen und unsere Sportart fest in der Gesellschaft zu verankern. Wir alle miteinander können auf diesem Fundament die gerade begonnenen 20er-Jahre zum Jahrzehnt des Handballs machen.“

Was ich meine ist die erfolgreiche, konstante Entwicklung zweier deutscher Handball-Nationalmannschaften, die jährlich um das Halbfinale sowie Medaillen bei den Großveranstaltungen kämpfen. Hierzu bedarf es „goldener Generationen“, wie wir es aus der Ära von Hall of Fame Mitglied Heiner Brand als Bundestrainer der Männer kannten. Oder auch bei den Frauen unter Bundestrainer Lothar Doering, selbst Olympiasieger 1980 mit der DDR in Moskau, der die DHB-Frauen 1993 zum WM-Titel sowie ein Jahr später zu EM-Silber führte.

Blick-Zurück

Seit dem Gewinn des Weltmeister-Titels 2007 in Deutschland, dem „Wintermärchen“, wurde nur bei der Heim-WM 2019 ein Halbfinale (am Ende Vierter), erreicht. Hinzu kamen zwei fünfte Plätze (2009 unter Heiner Brand und 2013 mit Martin Heuberger), ein siebenter Rang 2015 (unter Dagur Sigurdsson), ein neunter Platz 2017 (Sigurdsson), ein 11. Rang unter Heiner Brand 2011 bei seinem letzten Turnier als Bundestrainer. In Ägypten wird ein Platz zwischen 9 und 12 in den Geschichtsbüchern vermerkt werden.

Nur das Erfolgsjahr 2016 mit dem Gold-Gewinn bei der Europameisterschaft in Krakow sowie die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro mit Bundestrainer Sigurdsson sorgten für die absoluten Highlights im deutschen Männer-Handball in den letzten 14 Jahren. Schon 2017 bei der Handball WM in Frankreich und vor allem der neunte Platz bei der Europameisterschaft 2018 in Kroatien waren vom Auftreten der Mannschaft und der Qualität des Teams höchst unbefriedigend. Der 5. Platz bei der EHF EURO 2020 kostete Christian Prokop das Amt des Bundestrainers. Also seit 2016, Ausnahme 2019, ist wieder nicht mehr das Prädikat „Weltspitze“ für eine Männer-Nationalmannschaft zu konstatieren.

Goldene Generation“ unter Alfred Gislason ?

Gelingt es nun Bundestrainer Alfred Gislason nach dem unbefriedigenden Abschneiden bei der Handball WM 2021 in Ägypten in den Folgejahren eine erfolgreiche DHB-Auswahl aufzubauen? Was muss sich dafür ändern?

Zuerst müssen die Maßstäbe im Männerbereich auf realistische Basis justiert werden. Teilweise unrealistische Urteile zum aktuellen Entwicklungsprozess in Ägypten müssen den tatsächlichen Ergebnissen angepasst werden. Lobhudelei und Schönfärberei helfen auf dem Weg nach oben in Europa und der Welt nicht.

Konstanz, Kontinuität und höchste Team-Qualität muss eine Mannschaft zeigen, um zu den Weltbesten, auch Benchmark genannt, im Vergleichsmaßstab, über viele Jahre zu gehören. Siehe Frankreich. Oder Deutschland! Die erste „goldene Generation“ zwischen 2002 und 2007 bewies ihre kontinuierliche Klasse mit Erfolgen: 2002 EM-Zweiter, 2003 WM-Zweiter, 2004 Europameister und Olympia-Silber sowie Weltmeister 2007.

Zweitens sollte Bundestrainer Alfred Gislason seinen Kader für die künftigen Jahre überdenken. Kriterien könnten sein: Leistungsbereitschaft und Erfolgswille, Talent und Qualität, Anspruchsdenken und Umsetzung in Bundesliga sowie Champions League, „Trainings- und Wettkampf-Weltmeister“, mentale und physische Qualitäten sowie eine Persönlichkeitsentwicklung, die der Teamentwicklung nicht entgegen wirkt. Letzter Gedanke zielt auf sogenannte Führungsspieler (ohne Führungs-Qualitäten) wie Andreas Wolff und Kapitän Uwe Gensheimer, die vor und während der Weltmeisterschaft unfaire Meinungen über Teamkollegen öffentlich machten. Wer solche Gedanken äußerst, gehört für mich nicht ins Nationalteam!

Drittens dürfte der Bundestrainer in langer Erfahrung seiner erfolgreichen Trainerkarriere noch weitere Erfolgskriterien als Maßstab für „seine“ Nationalspieler in der Hinterhand haben. Wichtig wäre nur, dass endlich die vorweggenommene erfolgreiche Entwicklungs-Tendenz auf der Platte umsetzt und nicht nur darüber gesprochen wird. Das wünsche ich uns.

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