Olympia der Zukunft – so könnten sich die Spiele verändern

Copyright: https://pixabay.com/photos/olympic-games-ladder-year-night-915079/ - Licence: Pixabay Licence. Bild von Кирилл Соболев von Pixabay.
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Nachdem im März bekannt gegeben wurde, dass die Olympischen Spiele 2020 dieses Jahr nicht stattfinden, sondern auf 2021 verschoben werden, stellen sich nun viele Fragen nach der Zukunft Olympias.

Welche Neuerungen wird es in den folgenden Jahren geben? Gibt es Sportarten, die immer häufiger für Olympia vorgeschlagen werden, so wie beispielsweise Poker oder E-Sports, welche demnächst offiziell olympisch sein werden? Und was wird sich in der Zukunft in puncto Nachhaltigkeit und Digitalisierung bei den Olympischen Spielen tun? Diese und weitere Fragen klärt der folgende Artikel.

31.07.2020 – SPORT4FINAL / Frank Zepp:

Die Olympischen Spiele im Wandel der Zeit

Kaum ein Sportevent hat eine derart lange und beeindruckende Geschichte wie die Olympischen Spiele. Die Olympischen Spiele wurden zunächst vor Hunderten von Jahren in der Antike veranstaltet. Seitdem sie in der Neuzeit, das erste Mal im Jahr 1896 in Athen, wieder aufgenommen wurden, sind die Spiele das absolute Sport-Highlight für Zuschauer und Athleten weltweit. Sie haben in ihrer langen Geschichte schon vielerlei Veränderungen durchlaufen. In Zeiten der Antike bestanden die Teilnehmer der Spiele beispielsweise nur aus Männern. Für die Sportlerinnen gab es eine eigene Wettkampfveranstaltung, welche zwischen den Olympischen Spielen stattfand. Im olympischen Publikum waren außerdem nur Männer und unverheiratete Frauen zugelassen. Auch die Sportarten beschränkten sich auf lediglich neun Disziplinen, welche sich größtenteils von dem heutigen Programm unterscheiden. Leichtathletik machte bereits damals einen großen Teil der Spiele aus. Neben dem Fünfkampf, Faustkämpfen, Laufen, Ringen und Boxen, waren außerdem besonders Wettreiten und Wagenrennen im Fokus der Spiele. Seitdem hat sich einiges getan. Die Olympischen Spiele umfassen mittlerweile Wettkämpfe in mehr als 30 Sportarten, an denen Frauen und Männer teilnehmen. Im Jahr 1924 wurden außerdem zum ersten Mal die Olympischen Winterspiele ausgetragen. Einige Zeit später, im Sommer 1960 kamen dann die Paralympics hinzu.

Pompöser geht es nicht – Die Eröffnungs- und Abschlussfeiern

Für viele sind die Highlights der Olympischen Spiele nicht die Wettkämpfe, sondern die spektakulären Eröffnungs- und Abschlussfeiern. Seitdem die Spiele seit Ende des 19. Jahrhunderts wieder veranstaltet wurden, sind auch die Feiern zu Beginn und Ende von Olympia immer eindrucksvoller und aufwendiger geworden. Nicht nur weltbekannte Künstler und Bands treten seit einiger Zeit bei den Feierlichkeiten auf, auch andere Berühmtheiten nehmen an ihnen teil. So sah man beispielsweise bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele in London im Jahr 2012 nicht nur den aktuellen Bond-Darsteller Daniel Craig, sondern auch the majesty herself, Queen Elizabeth II zusammen in einem eigens für die Spiele produzierten Clip zum Auftakt der Spiele.

Auch bei der Eröffnungsfeier soll es in Zukunft Neuerungen geben. Diese betreffen allerdings nicht den Umfang der Zeremonie, sondern befassen sich lediglich mit der Reihenfolge, in der die Athleten in die Arena einmarschieren sollen. Ab dem Jahr 2021 sollen fortan die Gastgebernationen als letzte Gruppe einlaufen. Grund für diese neue Regelung ist laut IOC, dass die austragende Nation zukünftig stärker im Mittelpunkt stehen soll. Traditionell zieht jedoch weiterhin Griechenland als erstes Land ein, gefolgt von den anderen Teilnehmerländern in Reihenfolge des Alphabets des Gastgeberlandes.

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben – Die Pläne für 2021

Am 24. März kam die für viele Athleten enttäuschende Nachricht: Die Olympischen Spiele 2020 in Tokio können nicht stattfinden. Die Spiele wurden stattdessen auf das nächste Jahr verschoben, genauer genommen auf den Zeitraum vom 23.07.2021 bis zum 08.08.2021. So sollen sich die Athleten nun ein Jahr später in den insgesamt 51 Disziplinen messen. Der Name der Spiele soll jedoch nicht geändert werden, anstatt „Olympia 2021“ soll der Titel „Olympia 2020“ weiterhin bestehen bleiben.

Neue Sportarten Olympia 2020

Fans der Olympischen Spiele können sich regelmäßig über Neuerungen wie weitere Sportarten freuen, die in das olympische Programm aufgenommen werden. 2020 sollte es hier einige Erweiterungen geben. Bei den Olympischen Spielen in Tokio sollten nämlich erstmals Sportklettern, Karate, Skateboarden und Surfen zu den olympischen Sportarten zählen. Dazu gehören beim Klettern beispielsweise die Disziplinen Bouldern, Lead- und Speed-Klettern. Damit wurde das Programm um besonders schnelllebige Sportarten erweitert, die zusätzlich für spannende Momente sorgen sollen. Außerdem gehören Soft- und Baseball wieder zum olympischen Programm, welche bei Tokio 2020 ihr Comeback feiern.

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Poker, Schach, E-Sports und Co. – Sportarten, die olympisch werden könnten

Viele Pokerfans fordern, dass das Kartenspiel zur olympischen Sportart gemacht wird. Aber auch bezüglich neuer Sportarten, die in Zukunft olympisch werden könnten, gibt es immer wieder Neuigkeiten. Seit einiger Zeit werden beispielsweise immer wieder auch Spiele vorgeschlagen, die nicht jedem als erstes einfallen, wenn man an Sport denkt. E-Sports zum Beispiel oder das beliebte Pokerspiel. Gerade Poker entfernt sich bezüglich seines Image immer mehr von anderen Casinospielen und wird mehr und mehr zu einem Denk-Sport, bei dem mathematisches Geschick und die richtige Strategie wichtige Aspekte sind. Dabei ähnelt Poker stark dem Schachspiel, welches ebenfalls seit vielen Jahren auf eine Aufnahme bei den Olympischen Spielen hofft. Ob Poker, Schach und Co. sich jedoch bald in die 33 Olympischen Sportarten einreihen werden, bleibt weiterhin ein heiß diskutiertes Thema.

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Wie geht es weiter? – Neue Ideen und Pläne

Zum ersten Mal in der Geschichte der Olympischen Spiele wird in Tokio ein Frauenanteil von nahezu 50 Prozent erreicht. Seitdem zu Beginn der Olympischen Spiele ausschließlich Männer in den verschiedenen Disziplinen antreten durften, hat sich einiges getan. Da jedoch auch in der Neuzeit der Anteil der Frauen in den meisten Jahren noch zu wünschen übrig ließ, soll nun in Tokio ein Schritt in Richtung Gleichberechtigung gegangen werden. Die IOC schaffte es zum ersten Mal, einen Frauenanteil von 48,8 Prozent sicherzustellen. Das entspricht insgesamt 10.953 Teilnehmerinnen, die sich in den verschiedenen Disziplinen mit den Sportlerinnen anderer Nationen messen werden.

Copyright: https://pixabay.com/photos/olympic-stadium-stadium-berlin-363477/ - Licence: Pixabay Licence. Bild von Peter Timmerhues von Pixabay.
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Digitalisierung und Nachhaltigkeit

Wie die Olympischen Spiele in der Zukunft aussehen werden – darüber gibt es zurzeit noch einige Diskussionen. Da die Olympischen Spiele seit der Antike zahllose Veränderungen unterlaufen sind, stellt sich heutzutage auch die Frage, welche Verbesserungen in Sachen Nachhaltigkeit möglich sind. Da Olympia ein internationales Megaevent ist, für das zahlreiche Sportler und Zuschauer aus Nationen der ganzen Welt in ein Land pilgern, ist nicht abzustreiten, dass sich die Olympischen Spiele merklich auf die Umwelt auswirken. Teilweise protestieren Bürger der potenziellen Austragungsorte aus diesem Grund sogar gegen die Pläne, so wie beispielsweise im Fall einiger Hamburger, deren Heimat im Gespräch für Olympia 2024 war. Viele fordern deshalb für die Zukunft der Spiele verstärkt Maßnahmen zur Nachhaltigkeit.

Wichtig ist dabei vor allem, welche Auswirkungen für die Region, in der Olympia ausgetragen wird, entstehen. So sollen die Spiele in Zukunft so gestaltet werden, dass sie nicht an jedem Austragungsort nach dem gleichen Schema verlaufen, sondern so, dass die Region von ihnen profitieren kann. Es soll vermieden werden, dass die Spiele zu einer Zurschaustellung von neuen Bauten und Architekturkonzepten werden, obwohl es eigentlich um den Sport geht. Dementsprechende Maßnahmen sollen zum ersten Mal bei den Winterspielen 2026, welche in Mailand und Cortina d’Ampezzo stattfinden werden, in die Tat umgesetzt werden.

Wichtige Neuerungen sollen auch bei den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris erfolgen. Dies betrifft beispielsweise die komplette Nutzung der Sportstätten vor Ort. Somit werden unnötige Kosten für den Bau neuer Sporthallen und die damit einhergehenden Nachteile für Anwohner und Umwelt vermieden. Außerdem sehen viele das Organisationskomitee, was jedes Mal für die Sommer- und Winterspiele neu gebildet wird, als wenig sinnvoll an. Vor allem die Gehälter in Millionenhöhe stehen oft in der Kritik. Als unnötig sehen einige Kritiker auch das Olympische Dorf an, als Alternative erachten sie eine Verstreuung der Wohnstätten der Athleten als deutlich sinnvoller und praktischer. Chancen außerdem sehen viele in den Möglichkeiten, die die Digitalisierung mit sich bringt. So gibt es zum Beispiel den Vorschlag, Teile von Olympia nicht mehr am selben Ort abzuhalten, sondern einige Sportarten lediglich zu übertragen, beziehungsweise die Punktrichter anhand von Videos bewerten zu lassen.

Bereits im Frühjahr 2020 war eine Dezentralisierung der Olympischen Spiele im Gespräch, zu einem Zeitpunkt, zu dem abzusehen war, dass sie wahrscheinlich nicht wie geplant stattfinden würden. Diese Ideen werden jedoch von vielen Olympia-Fans kritisiert. Für sie ist ein ausschlaggebender Punkt der Olympischen Spiele die Zusammenkunft am Austragungsort, an dem die Top-Athleten der Welt sich miteinander messen können. Welche Veränderungen die Spiele in Zukunft wirklich unterlaufen werden, ist weitestgehend noch unklar. Es bleibt zu hoffen, dass sie sowohl im Sinne der Fans, wie auch der Athleten und Bewohner des Austragungsortes sein werden, damit sie das Megaevent gemeinsam in vollen Zügen genießen können.

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