Champions League: HC Leipzig verliert “Finale” in Skopje durch Einbruch nach gleichwertigen 50 Minuten

28.02.2015 – SPORT4Final / Frank Zepp: 

Champions League Hauptrunde: 8. Spieltag 

Vardar Skopje vs. HC Leipzig 26:20 (10:9) vor 4.000 Zuschauern im „Sport Center Jane Sandanski“ 

Spielfilm: 

6:4 (14.); 6:7 (18.); 10:7 (28.); 10:9 (HZ)

15:12 (40.); 17:16 (46.); 24:16 (56.); 26:20 (EST) 

Statistik: 

Wurfeffizienz: 59:44 %

Torhüter: 44:33 %

Gegenstoßtore: 1:2

Technische Fehler: 20:18 

Das vorweggenommene „Endspiel“ um den praktischen Einzug ins Quarterfinal der Champions League verlor der HC Leipzig nach einer couragierten, kämpferisch überzeugenden Leistung gegen Vardar Skopje mit 20:26 Toren. Der einfache Nenner für diese Niederlage: Skopje war keine Klasse besser sondern „nur“ cleverer, effizienter in der Chancenverwertung und hatte mit Inna Suslina die „Matchplayerin“ in der entscheidenden Spielphase. Anders ausgedrückt: Die Anzahl der vergebenen Großchancen auf Leipziger Seite war für das Team und die Zuschauer emotional frustrierend! Ein Punktgewinn wäre allemal drin gewesen. Das Spiel stand auf keinem hohen spielkulturellen Niveau sondern war eine „Produktion technischer Fehler“ auf hohem Level mit einer für Königsklassen-Verhältnisse unterirdischen Schiedsrichterleistung (keine erkennbare entscheidungsrelevante Linie und maßstabsgerechte Foulbeurteilung)! 

Champions League: Saskia Lang spielte in Skopje (Archiv) - Foto: Sebastian Brauner
Champions League: Saskia Lang spielte in Skopje (Archiv) – Foto: Sebastian Brauner

Aber ich möchte klar feststellen: Die Referees waren nicht die „Hauptschuldigen“ an dem Einbruch der HCL-Spielerinnen an diesem Abend. Eine minutenlange Torflaute pro Durchgang – 10 Minuten in der ersten und 12 Minuten in der zweiten Halbzeit – spricht Bände. Zudem entwickelte sich die „Leistungskurve der Abwehrleistungen“ nach der Pause völlig entgegengesetzt. Die Löchrigkeit der Leipziger Abwehr bekam auch Katja Schülke zu spüren: Nach 34 Minuten (11 gehaltene von 23 Bällen bei 47 %) gegenüber Inna Suslina die klar bessere Keeperin, konnte die Leipzigerin in der verbleibenden Zeit nur noch zwei Bälle halten. Skopjes Torhüterin hielt in der zweiten Hälfte überragend bei insgesamt 16 Bällen und leitete den Wendepunkt im Match ein. Das Problem einer fehlenden zweiten guten Torhüterin zieht sich beim HC Leipzig schon durch die ganze Saison und sollte an anderer Stelle thematisiert werden. 

Als HCL-Trainer Norman Rentsch in der 49. Minute bei 16:19-Rückstand noch „alles easy“ fand, sorgte ausgerechnet die sonst so treffsichere Karolina Kudlacz für den Kulminationspunkt im Match: Sie scheiterte beim Siebenmeter und freiem Nachwurf zweimal an Suslina, im Gegenzug sorgte die mit Kudlacz beste Torschützin des Spiels, Anja Althaus (6 Tore bei 100 % Quote), mit dem 20:16 für die richtungsweisende Vorentscheidung. Auch die noch 19-jährige Russin Alena Ikhneva (5 Tore) war in der zweiten Spielhälfte nicht mehr aufzuhalten. Julija Nikolic (5 Treffer), Andrea Penezic (4) und Jovanka Radicevic (4) waren weitere „Torproduzenten“ für den Gastgeber. Auf Leipziger Seite erzielten Saskia Lang und Luisa Schulze jeweils 4 Tore. Rückraumspielerin Anne Hubinger zeigte sich völlig überfordert und konnte keinen Treffer markieren. 

Was bedeutet die Niederlage aus Leipziger Sicht für das Erreichen eines möglichen Viertelfinales? Gewinnt der Thüringer HC am Sonntag gegen Krim Ljubljana und Skopje am nächsten Wochenende ebenfalls auswärts in Ljubljana, muss der HC Leipzig seine beiden letzten Hauptrundenspiele gegen Buducnost Podgorica (Arena am 7. März) und auswärts beim Thüringer HC (15. März) gewinnen. Dabei könnte im schlimmsten Fall noch Schützenhilfe aus Wolgograd (spielt noch gegen THC und Skopje) erforderlich werden. Bereits qualifiziert für das Quarterfinal sind nach der Leipziger Niederlage in Skopje definitiv Podgorica und Wolgograd. 

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