Champions League: HC Leipzig besiegt durch Leistungssteigerung und Tempohandball verdient RK Krim Ljubljana

26.10.2014 – SPORT4Final:

Handball Champions League Vorrunde:  Gruppe A – 2. Spieltag

HC Leipzig (GER) vs. RK Krim Ljubljana  30:24  (17:11)  vor 2.100 Zuschauern

Spielfilm:

5:3 (12.); 5:6 (16.); 9:8 (24.); 13:8 (26.); 15:9 (28.); 17:11 (HZ)

17:14 (34.); 22:14 (41.); 22:18 (44.); 25:18 (48.); 26:21 (55.); 30:24 (EST)

Aus der Arena Leipzig berichtet SPORT4Final-Redakteur Frank Zepp.

Nicht zum ersten Mal war der Cheftrainer von RasenBallsport Leipzig, Alexander Zorniger, zu Gast bei den Handball-Frauen des HC Leipzig. Er musste sich erst bis zum Bochum-Sieg vor zwei Tagen mit der medial herbei geredeten „Ergebniskrise“ (3 nicht gewonnene Spiele in Folge) auseinander setzen. Ohne Krise in der Bundesliga aber mit einer völlig indiskutablen Leistung im ersten Champions-League-Spiel in Wolgograd stand der deutsche Vizemeister HC Leipzig zweifach unter Druck: Eigendruck mit Wiedergutmachung und Erfolgsdruck nach dem gestrigen Punktgewinn von Hypo Niederösterreich gegen Wolgograd beim 25:25-Remis mit dem Ausgleichstor 12 Sekunden vor Spielende für die „Randwiener“.

Champions League: HC Leipzig besiegt durch Leistungssteigerung und Tempohandball verdient RK Krim Ljubljana - Foto: SPORT4Final
Champions League: HC Leipzig besiegt durch Leistungssteigerung und Tempohandball verdient RK Krim Ljubljana – Foto: SPORT4Final

Was Alexander Zorniger heute vom HC Leipzig sah, würde er ins „Ball-Deutsch“ übersetzt als Abwehrbollwerk mit „Hochgeschwindigkeits-Handball“, vertikal den Ball nach vorn in die Spitze spielend und mit schnellem Versuch des Torabschlusses bezeichnen. Ganz genau so war es und am Ende stand für den HC Leipzig ein verdienter, weitestgehend auch spielerisch überzeugender 30:24-Erfolg gegen RK Krim Ljubljana in den EHF-Champions-League-Berichtsbögen. Zur gedanklichen Einordnung: Die spielerische Leistung der HCL-Frauen lag zwischen „Wolgograd und Budapest“, aber das Team funktionierte wieder einwandfrei. Auch die Chancen für das Erreichen der Hauptrunde der besten drei Teams aus der Gruppe sind wieder bestens intakt: Zwei Siege in den beiden nächsten Spielen gegen Hypo Niederösterreich (31.10. in Leipzig und 9.11. in Wien) bringen die Tickets für die Hauptrunde!

Bevor wir die Spielanalyse durch die Protagonisten des Matches durchführen lassen, nur ein kleiner statistischer Einwand: Ljubljana hatte die bessere Torhüterleistung (20:12 Paraden) aufzuweisen, leistete sich aber den „Luxus“ von 20 technischen Fehlern gegenüber 9 auf Leipziger Seite. Der Gastgeber erzielte nach starkem Abwehrverhalten, der Innenblock mit Visser und Schulze war Extra-Sahne, insgesamt 9 Treffer im Gegenstoßverhalten bzw. zweiter Welle (Krim 6). Leipzig ließ allein noch 7 freie Bälle liegen. Der Gastgeber entschied die Partie mit einer temporären „Wahnsinnsleistung“ zwischen der 24. und 30. Minute – aus dem 9:8 wurde eine 17:11-Führung ersprintet: Allein 5 Gegenstoß-Tore, eins sogar in Unterzahl zum 11:8 durch Alexandra Mazzucco sowie ein Kempa-Tor in der Kombination von Kudlacz zu Visser Sekunden vor der Halbzeit!

Maura Vissers Spielanalyse am SPORT4Final-Mikro ist bemerkenswert:

„Wenn wir gut in der Abwehr stehen, dann kriegen wir die einfachen Tore. Und das ist unser Spiel. Wir haben nicht die Shooter von 10 Metern. Also müssen wir uns das erarbeiten. Umso mehr einfache Tore, umso besser natürlich … Der Sieg ist eine Erleichterung. Wenn wir verlieren in Wolgograd, ist gleich wieder alles schlecht. Auch die ganze Vorbereitung. Gefühlt schon. Wir mussten wieder an uns selber glauben und mit so einem Sieg kriegt man wieder Selbstbewusstsein zurück. Das brauchen wir natürlich für die nächsten Spiele.“

Auch Trainer Norman Rentsch steht dem nicht nach:

„Tempohandball ist unser Spiel. Matchwinner war die Abwehrleistung. Wir werden das Spiel jetzt nicht überbewerten.“

Weitere Meinungen aus der Pressekonferenz:

Marta Bon (RK Krim Ljubljana):

„Das war wirklich eine gute Leistung vom HC Leipzig. Wir haben heute gesehen, wo wir noch in der Zukunft arbeiten müssen.“

Norman Rentsch (HC Leipzig):

„Mitte der ersten Halbzeit haben wir in der Abwehr gut zugefasst. Dadurch haben wir die schnellen Tore erzielt. Wir hatten schnelle Aktionen. Mit unserer Leistung bin ich zufrieden.“

Karolina Kudlacz (HC Leipzig):

„Es war heute ein Schritt nach vorne. Wir wissen aber, dass wir noch viel zu tun haben. Wir haben eine gute zweite Welle gespielt.“

Tamara Mavsar (RK Krim Ljubljana):

„Wir müssen aus unseren heutigen Fehlern lernen. Wir hoffen in den nächsten Spielen noch auf eine erfolgreiche Champions-League-Saison.“

Exklusiv-Interview mit Marta Bon, Cheftrainerin von RK Krim Ljubljana

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert