HC Leipzig: Sport-Bürgermeister Heiko Rosenthal über Zuschuss und Transparenz im SPORT4FINAL-Interview

Heiko Rosenthal - HC Leipzig: Sport-Bürgermeister Heiko Rosenthal über Zuschuss und Transparenz im SPORT4FINAL-Interview - Foto: Stadt Leipzig
Heiko Rosenthal – HC Leipzig: Sport-Bürgermeister Heiko Rosenthal über Zuschuss und Transparenz im SPORT4FINAL-Interview – Foto: Stadt Leipzig

HC Leipzig Rettung oder Insolvenz: Im „Politikum“ HC Leipzig gewann die erste Runde im Stadtparlament der Sport. Die Stadträte der Leipziger Ratsversammlung bewilligten für die wirtschaftliche Rettung der hoch verschuldeten HC Leipzig Bundesliga GmbH einen finanziellen Zuschuss über EUR 200.000. Im zweiten Teil des „Politikums“ geht es nun nur noch um die Lizenz für das ehemalige Aushängeschild des deutschen und Leipziger Sports.

Im Gegensatz zum Negativtrend beim politischen „Schulz-Effekt“ und dem Hattrick von drei verlorenen Landtagswahlen der SPD sorgte der „Hähner-Effekt“, mittlerweile Sinnbild für schlimmstes Miss-Management bis zur gutachterlichen Insolvenz eines erfolgreichen Handball-Vereins, nicht für ein parlamentarisches Ablehnen von Steuermitteln aus der Leipziger Stadtkasse.

SPORT4FINAL-Redakteur Frank Zepp sprach mit Heiko Rosenthal, Leipziger Bürgermeister für Umwelt, Ordnung, Sport, über die Bewilligung des Zuschusses an den HC Leipzig.

19.05.2017 – SPORT4FINAL / Frank Zepp:

SPORT4FINAL-Chefredakteur Frank Zepp
SPORT4FINAL-Chefredakteur Frank Zepp

HC Leipzig Rettung oder Insolvenz: Das Interview mit Heiko Rosenthal.

Herr Rosenthal, wie beurteilen Sie den Stadtrats-Beschluss zur finanziellen Hilfe für den HC Leipzig?

Heiko Rosenthal: „Der Stadtrat hat im Grunde votiert, dass er Bundesliga-Handball der Frauen in Leipzig gut findet und dem HCL in Zukunft helfen möchte. Aber der Stadtrat hat auch klar die Spielregeln formuliert, die einzuhalten sind. Wir reden hier über einen öffentlichen Zuschuss an ein quasi profi-privat organisiertes Unternehmen, was sich dem Handball verschrieben hat. Wenn die Bedingungen eingehalten werden, dann gibt es diesen Zuschuss über maximal EUR 200.000.“

Eine Bedingung zu personellen Konsequenzen beim HC Leipzig wurde wie anderen Ortes nicht gestellt.

Heiko Rosenthal: „Das ist auch nicht die Aufgabe der Stadtverwaltung, an einen Gesellschafter HCL Bundesliga GmbH Forderungen zu stellen, dass er seinen Geschäftsführer auswechseln soll. Klar ist aber auch, dass wir für den HCL den Beitritt zum Leipziger Corporate Governance Kodex formuliert haben. Das heißt, komplette Transparenz wie bei jeder kommunalen GmbH üblich. Da sind auch die Möglichkeiten eines Geschäftsführers sehr begrenzt und transparent in der Berichtspflicht uns gegenüber. Insofern hoffen wir, dass ein solches wirtschaftliches Agieren der Vergangenheit angehört.“

Wird der Steuerzahler und auch Wähler noch mehr Einzelheiten aus dem Sanierungskonzept erfahren?

Heiko Rosenthal: „Das müssen wir mit dem HC Leipzig diskutieren. Jetzt ist erstmal festgelegt, dass es einen Bericht gegenüber dem Stadtrat in nichtöffentlicher Sitzung geben wird. Möglicherweise wird man dann im weiteren Verfahren noch mehr Transparenz herein bringen.“

Wäre dies nicht jetzt schon im Vorfeld des Rettungs-Beschlusses notwendig gewesen?

Heiko Rosenthal: „Der Stadtrat war mit diesem Vorgehen jetzt erstmal einverstanden. Es liegt aber auch an den Beteiligten, wie wir jetzt insbesondere das Sanierungskonzept transparent machen. Klar ist für das zukünftige Agieren der GmbH, dass zumindest gegenüber dem Stadtrat komplette Transparenz gegeben ist. Das ergibt sich aus dem Leipziger Corporate Governance Kodex.“

Vielen Dank für das Interview, Herr Rosenthal.

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