HC Leipzig: Lizenz-Beschwerde negativ. Dritte-Liga-Abstieg wahrscheinlich. Insolvenz?

Tamara Bösch - HC Leipzig - Foto: HC Leipzig / Nadine Goldschmidt
Tamara Bösch – HC Leipzig – Foto: HC Leipzig / Nadine Goldschmidt

Die wirtschaftliche und sportliche Rettung des von Insolvenz sowie Zwangsabstieg in die dritte Handball-Liga bedrohten HC Leipzig rückt scheinbar in weite Ferne.

Der Vorstand der Handball Bundesliga Frauen (HBF) wies erwartungsgemäß die Beschwerde gegen die Lizenz-Verweigerung für den HC Leipzig zurück. Nur der Gang vor das Schiedsgericht des Verbandes verbleibt dem Verein als allerletzter Strohhalm.

Einige Fragen drängen sich auf.

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09.06.2017 – PM HBF + HCL / SPORT4FINAL / Frank Zepp:

Kann der HC Leipzig die Insolvenz vermeiden? Gelten in diesem Zusammenhang die bereits bestätigten Gläubiger-Verzichte weiter oder nur bei erfolgreicher Umsetzung des Sanierungskonzeptes? Bei letzterer Ausgangslage hätte der Verein wieder den gesamten Schuldenberg zu tragen, so dass wahrscheinlich die Insolvenz der einzige Weg zur „Befreiung“ darstellen würde.

Was wird mit den Geldern auf dem Unterstützerkonto? In der Dritten Liga als „Anschubfinanzierung“ oder im Insolvenzfall?

Wann beginnt nun der wirkliche personelle, organisatorische und wirtschaftliche Neubeginn? Hätten die Gesellschafter nach der Schulden-Offenbarung-Pressekonferenz am 16. Februar 2017 sofort entsprechende Konsequenzen gezogen, wäre vielleicht noch etwas mehr Hoffnung auf Rettung gewesen.

Wie sieht der Spieler-Kader aus und mit welchem Trainer wird das neue Drittliga-Team starten? Welche Spielerinnen werden für ihre eigene Leistungsentwicklung noch dem HC Leipzig den Rücken kehren müssen?

Warten wir die nächsten „Wochen der Wahrheit“ noch ab. Ein letztes Fünkchen Hoffnung verbreitet das HCL-Management um „Noch-Geschäftsführer“ Kay-Sven Hähner durch Anrufen des Schiedsgerichtes.

Vorstand der Handball Bundesliga Frauen (HBF) weist Beschwerde des HC Leipzig zurück

Der Vorstand der Handball Bundesliga Frauen (HBF) hat die am 02. Juni 2017 eingelegte Beschwerde des HC Leipzig gegen den Lizenz-Bescheid vom 19. Mai 2017 zurück gewiesen. Damit bleibt die Entscheidung des Ligaverbandes bestehen. Der HC Leipzig erhält keine Lizenz für die Saison 2017/2018. Er zählt somit formal als Absteiger in die 3. Liga. Der HC Leipzig kann nun innerhalb von 7 Tagen noch das Schiedsgericht anrufen und gegen die Entscheidung des HBF-Vorstandes vorgehen.

Zur Begründung durch die HBF heißt es weiter: Der HC Leipzig hatte die Lizenz am 19. Mai 2017 lediglich unter einer aufschiebenden Bedingung erhalten. Dabei stand im Vordergrund die vollständige Erfüllung des als Grundlage für die positive Zuschuss-Entscheidung der Stadt Leipzig notwendigen Sanierungskonzeptes. Da dies innerhalb der gesetzten Ausschlussfrist bis einschließlich 31. Mai 2017 nicht nachgewiesen werden konnte, waren die Voraussetzungen für eine Lizenzerteilung und die Teilnahme am Spielbetrieb für die Bundesligen in der Saison 2017/2018 nicht erfüllt.

HC Leipzig will Schiedsgericht anrufen

Seitens der HC Leipzig Bundesliga GmbH wird fristgerecht innerhalb von sieben Tagen durch die vertretenden Anwälte der Vorgang dem Schiedsgericht des Verbandes vorgelegt. Weitere Informationen zu dieser Thematik können im Hinblick auf den weiterhin laufenden Prozess von Seiten des HC Leipzig nicht erfolgen.

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