Handball Bundesliga Frauen: Der Thüringer HC gewann das Ostderby auswärts gegen die SV Union Halle-Neustadt mit 35:25 (17:12) Toren.
Beste Werferin der Union war Sophie Lütke mit zehn Toren. Für den Thüringer HC erzielte Marketa Jerabkova 12 Treffer.
02.05.2021 – PM THC / SPORT4FINAL / Frank Zepp:
Handball Bundesliga Frauen: In der 2. Minute gingen die Saalestädterinnen in Führung, doch der Ausgleich des Thüringer HC folgte sofort. Nach einer tollen Parade von Anica Gudelj gegen das Tempogegenspiel von Nina Neidhart traf Emma Ekenman-Fernis zur ersten Führung der Gäste. Die Mannschaften tasteten sich in den ersten fünf Minuten vorsichtig ab und spielten auf Augenhöhe. Die Abwehrreihen beider Mannschaften störten den Spielaufbau der Gegnerinnen früh und so ergaben sich Lücken in den Abwehrreihen, die von beiden Seiten genutzt wurden. In der 9. Minute versenkte Sophie Lütke den ersten Strafwurf für die Hallenserinnen, die SV Union lag erstmals mit zwei Toren vorn.
Der Thüringer HC verkürzte sofort. Das Unterzahlspiel, Helena Mikkelsen musste in der 9. Minute auf die Bank, glich Halle mit der siebten Feldspielerin aus. Lydia Jakubisova erkannte ihre Chance und netzte aus der eigenen Spielfeldhälfte direkt zur 7:6-Führung ihrer Mannschaft ein. Nach dem nächsten Treffer nahm Jan-Henning Himborn das erste Team Timeout. Die Wildcats gingen mit zwei Kreisspielerinnen in den Angriff und beschäftigte so die THC-Abwehr. Mitte der ersten Halbzeit verteidigten die Gäste ihre Zweitoreführung – 8:10. Den ersten Strafwurf für die Thüringerinnen versenkte Marketa Jerabkova sicher zum 8:12. Die Gäste waren im Spiel und baute Step by Step die Führung aus.
Die SV Union machte es den Gegnerinnen mit so einigen technischen Fehlern einfach. Noch knapp neun Minuten standen auf der Spieluhr, nach dem 9:14 nahm Union-Coach Jan-Henning Himborn bereits das zweite Team Timeout. Mit Erfolg, Halle-Neustadt zwang den THC zu Fehlern und nutzten sich ergebende Chancen, um auf 11:14 zu verkürzen. In der 25. Minute bat Herbert Müller seine Damen an die Seitenlinie. Der Thüringer HC versuchte das Tempo hochzuhalten und die Wildcats zu Fehlern zu provozieren. Die Union hielt lange dagegen, konnte jedoch die 12:17-Halbzeitführung des THC nicht verhindern.
Schon zu Beginn der zweiten Spielhälfte holte Josefine Huber einen wichtigen Strafwurf für ihr Team, den Marketa Jerabkova sicher verwandelte – 12:18. Die Frauen von der Saale kamen nicht so recht ins Spiel und es dauerte knapp fünf Minuten, bis sie den ersten Treffer nach der Pause erzielten. In der 36. Minute traf Marketa Jerabkova erneut von der Strafwurflinie zum 13:21, während Emma Ekenman-Fernis knapp eine Minute später von derselben Stelle an Lara Lepschi scheiterte. Die Union-Frauen kämpften, der THC stand in der Abwehr sicher und Marie Skurtveit Davidsen fischte sich einige Bälle auf ihr Tor. Dem hohen Tempo hatten die Neustädterinnen wenig entgegenzusetzen. Mit vielen überhasteten Abschlüssen und Fehlwürfen machten es die Hallenserinnen dem THC einfach, ihr eigenes Spiel durchzudrücken.
Nach 44. Minuten stand ein 16:26 auf der Anzeigetafel. Mit ihrem fünften Treffer erzielte Lydia Jakubisova das 17:28. In der Abwehr stand der Gast sicher und störten den Spielaufbau sehr früh, damit tat sich die Union besonders schwer. Trotz der deutlichen Führung sah sich der THC einer weiterhin kämpferischen Mannschaft gegenüber, die sich mühte, den Spielstand zu verbessern. Es war offensichtlich, dass Halle mit nicht mehr als zehn Toren unter die THC-Räder geraten wollte. Emma Ekenman-Fernis durchkreuzte die Bemühungen drei Minuten vor dem Ende und netzte nach Tempogegenstoß zum 24:34 ein. Bis zur letzten Sekunde reizte die SV Union alle Möglichkeiten aus und kassierte in der Schlusssekunde noch einen Strafwurf und eine Rote Karte. Der Thüringer HC gewinnt das Ost-Derby gegen die SV Union Halle-Neustadt mit 35:25 und sicherte sich die nächsten zwei wichtigen Punkte im Kampf um den 5. Tabellenplatz in der Handball Bundesliga.
Stimmen:
Herbert Müller (THC):Wir hatten riesen Respekt vor der unangenehmen 3-2-1-Abwehr. Auf die haben wir uns speziell vorbereitet und wollten vor allem zu Beginn jeder Halbzeit optimal starten. Das ist uns in der Anfangsphase gut gelungen. Der Schlüssel war, dass wir nach dem 14:9, als wir eine kleine Schwächephase hatten, noch entscheidend auf 17:12 vor der Halbzeit gegangen sind. Wir sind gut in die 2. Halbzeit gestartet. Ich bin glücklich, die beiden Punkte mit nach Hause zu nehmen, denn wir brauchen sie dringend. Wir haben großen Respekt vor Halle, sie haben von den letzten fünf Spielen vier gewonnen. Ich sag ganz ehrlich: Ich freu mich darüber. Ich fahre lieber eineinhalb Stunden nach Halle, als irgendwo ganz, ganz hoch in den Norden.
Jan-Henning Himborn (SVU): Wir haben sehr gut angefangen. Dann hatten wir keinen guten Zugriff mehr gekriegt und zu weich zugefasst. Wir haben Phasen gehabt, wo wir den THC gut auseinander gespielt haben, aber können das nicht über 60 Minuten. Ganz unzufrieden bin ich nicht.
Statistik:
SV Union Halle-Neustadt: Anica Gudelj, Thara Sieg, Lara Lepschi; Nadine Smit, Swantje Heimburg, Lea Gruber 7, Sophie Lütke 10/5, Lena Smolik, Leonie Nowak 1, Helena Mikkelsen 4, Jenice Funke, Julia Redder 1, Alexandra Mazzucco, Vanessa Dierks 1, Marija Gudelj 1.
Thüringer HC: Laura Kuske, Marie Skurtveit Davidsen, Petra Blazek; Emma Ekenman-Fernis 5, Nele Weyh, Lucy Gündel, Klara Schlegel 1, Ina Großmann 1, Arwen Rühl, Kerstin Kündig 2, Lydia Jakubisova 5, Jolina Huhnstock 1, Nina Neidhart 5, Marketa Jerabkova 12/6, Josefine Huber 3.
Strafwürfe: 5/5 – 7/6. Zeitstrafen: 4 – 0. Disqualifikation: Helena Mikkelsen (59:58).
Top-Beiträge:
Handball Olympia Tokio: Alfred Gislasons Kern-Team Deutschland
Olympia Tokio 2020 Handball Turniere: Auslosung. Stimmen. Spielplan
Handball DHB Männer: Der Weltspitze ein Stück näher
Täve Schur, Deutschlands Sport-Legende, feiert 90. Geburtstag
DHB zwischen WM-Debakel und Olympia-Vision
Deutschland fehlt Weltklasse Performance
Kommentar: Deutschland von Weltklasse weit weg
Dialog mit Enkel: Zeit zu liefern für Deutschland
Deutschlands WM-Debakel und Olympia-Gold-Vision
Dialog mit Enkel: Zeit zu liefern für DHB-Team
Handball EM 2020: Deutschlands Frauen mit Stagnation
EHF EURO: Deutschland in Stagnations-Phase
Fußball Bundesliga Neustart – Ein fatales Signal
Fußball Bundesliga Neustart – Das falsche Signal
Alfred Gislason und die Wahrscheinlichkeit seines Erfolges
DHB in der Glaubwürdigkeits-Krise
Handball Deutschland fehlen Weiterentwicklung und Medaillen
Handball EM: Deutschlands Prädikate. Von Pekeler bis Gensheimer
DHB Krise. Machtkampf. Erfolg um jeden Preis
DHB in der Glaubwürdigkeits-Krise
Deutschland fehlen Weiterentwicklung und Medaillen