HC Leipzig mit „Big-Point-Niederlage“ gegen Thüringer HC in der Champions League

14.02.2015 – THC / SPORT4Final / Frank Zepp:

Champions League Hauptrunde: 3. Spieltag

Thüringer HC punktete beim HC Leipzig durch Erfahrung, taktische Cleverness und Tempospiel im mitteldeutschen „Königsklassen-Derby“

Mit einem deutlichen 34:25 (14:11) Erfolg gewann der Thüringer HC sein Champions-League-Spiel in der Leipziger Arena und zog damit nach Punkten mit den Messestädterinnen gleich. Die Basis für den Erfolg war eine starke Abwehrleistung, bei der Kerstin Wohlbold mit ihrer direkten Deckung Leipzigs Regisseurin und Vollstreckerin Karolina Kudlacz kaum in Ballbesitz kommen ließ. Die meisten Treffer für die Leipzigerinnen erzielten Anne Hubinger (7) und Karolina Kudlacz (7/4) – für den Thüringer HC waren Nadja Nadgornaja (7/1) und Katrin Engel (7/2) die erfolgreichsten Werferinnen.

HC Leipzig mit „Big-Point-Niederlage“ gegen Thüringer HC in der Champions League - Foto: Thüringer HC
HC Leipzig mit „Big-Point-Niederlage“ gegen Thüringer HC in der Champions League – Foto: Thüringer HC

Der Thüringer HC begann als Gast in der Arena Leipzig. Schon nach 25 Sekunden stand es nach einem tollen Tor von Katrin Engel 1:0 für den deutschen Meister. Karolin Kudlacz fand sich von Beginn an unter Bewachung von Kerstin Wohlbold. Anne Hubinger sorgte für den Ausgleich und brachte ihr Team in der vierten Minute erstmals in Führung. Die Abwehr der Leipzigerinnen war von Beginn an offensiv eingestellt. In der dritten Spielminute gab es zwei Verwarnungen für die Gastgeberinnen. Den 2:2 Ausgleich erzielte Katrin Engel. Luisa Schulze verwandelte den ersten Strafwurf der Begegnung und brachte den HC Leipzig wieder vor. (3:2 – 5. Min.) Sekunden später sorgte Danick Snelder für den erneuten Ausgleich. Das Spiel sah in der Startphase keinen Favoriten. Luisa Schulze trat in der siebenten Minute zum zweiten Strafwurf an. Jana Krause parierte im Tor des THC, den zurückspringenden Ball sicherte sich Schulze und netzte per Heber ein (4:4 – 8. Minute). Die Torhüterinnen zeigten auf beiden Seiten von Beginn an ihre Klasse.

In der zehnten Spielminute bekam der Thüringer HC seinen ersten Strafwurf zugesprochen. Katrin Engel nutzte die Chance und legte zum 6:4 für den THC nach. Der Ausgleich kam durch Karolina Kudlacz, die ihrerseits einen Strafwurf im THC-Tor unterbrachte. Der THC agierte mit viel Druck auf die gegnerische Abwehr. Franziska Mietzner brachte den THC wieder in Führung (7:6 – 14. Minute). Beim 8:6 für die Gäste musste Karolina Kudlacz für zwei Minuten auf die Bank. Die Chance für Danick Snelder den Vorsprung auf 9:6 zu erhöhen. Trotz Überzahlspiel hielt Trainer Herbert Müller an der direkten Deckung der Führungsspielerin fest. Anne Hubinger wurde durch Kerstin Wohlbold aus dem Spiel genommen. Katrin Engel erzielte das 11:7 in der 23. Spielminute. Das reichte für HCL-Trainer Norman Rentsch, er zog die grüne Karte zum Team-Timeout.

Trotz der Drei-Tore-Führung des Thüringer HC spielte der HC Leipzig auf Augenhöhe mit. Jede Nachlässigkeit im Angriff und in der Abwehr wurde bestraft. Die Leistung von Jana Krause verhinderte oft Schlimmeres. Gegen den Strafwurf von Karolina Kudlacz zum 7:9 (19. Minute) war sie dann doch machtlos. Im Gegenzug erhöhte Katrin Engel nach Strafwurf zum 10:7 – ihr viertes Tor zu diesem Zeitpunkt. Jana Krause zeigte nun Höchstform und vereitelte gleich drei Angriffe des HC Leipzig.

Kerstin Wohlbold machte ihre Sache in der Abwehr richtig gut. Karolina Kudlacz, die Torgarantie des HC Leipzig, kam bisher nur zweimal von der Strafwurflinie zum Erfolg. Franziska Mietzner vertrat Nadja Nadgornaja ebenfalls gut und traf zum 12:7 für den Thüringer HC. 25. Spielminute – Kerstin Wohlbold musste auf die Bank. Und nun kam auch Karolina Kudlacz zum ersten Feldtreffer. Herbert Müller reagierte mit dem Team-Timeout.

Iveta Luzumova kam jetzt im Angriff auf die Spielmacherposition. Anne Hubinger verkürzte zum 9:12, Alexandra Mazzucco legte nochmal einen drauf. Luisa Schulze griff nun zu hart zu – Zeitstrafe. Der THC mit Strafwurf und Überzahl. Svenja Huber verwandelte und brachte den THC mit 13:10 vor (28. Minute). Der HC Leipzig erhöhte den Druck auf den THC, mit Erfolg. Abspielfehler vorn und das elfte Tor des HCL waren die Folge. Den 14:11-Halbzeitstand aus Thüringer Sicht, stellte Lydia Jakubisova zehn Sekunden vor dem Signal her.

Die ersten fünf Minuten der zweiten Halbzeit hatten es in sich. Anne Hubinger und Nadja Nadgornaja netzten jeweils für ihr Team ein. Nach Parade von Jana Krause lief Svenja Huber den Konter und traf zum 16:12. Sekunden später bekam Herbert Müller die gelbe Karte durch die norwegischen Schiedsrichter. Luisa Schulze erhielt ihre zweite Zeitstrafe, nachdem Svenja Huber den 17. Treffer für den THC setzen konnte. Michelle Urbicht zog jedoch nach und verkürzte zum 13:17. Kerstin Wohlbold und Anne Hubinger tankten sich durch die gegnerischen Abwehrreihen und legten zum 18:14 nach (35. Minute).

Der THC, noch immer in Unterzahl konnte dann auch den 15. Treffer durch Anne Müller nicht verhindern. Wie in der ersten Halbzeit, bestrafte der HCL die Schwächen des THC sofort. Nadja Nadgornaja hielt den Vorsprung auf vier Tore (19:15 – 39. Minute). Mit ihrer zehnten Parade verhinderte Jana Krause den 16. Treffer des HC Leipzig. Sonja Frey und Danick Snelder erhöhten zum 21:15 (40. Minute). Zeit für Norman Rentsch die grüne Karte ans Kampfgericht zu geben.

3.119 Zuschauer sahen bisher ein schnelles Spiel beider Mannschaften. Für Isa-Sophie Rösike zu schnell. Foul an Kerstin Wohlbold, Rösike Zeitstrafe und den fälligen Strafwurf versenkte Svenja Huber zum 22:15. Den nächsten Treffer für die Gäste legte Kerstin Wohlbold selbst in die Maschen. Der Thüringer HC war zurück im Spiel, die Leipzigerinnen nun selbst überfordert, mussten zusehen, wie Svenja Huber den nächsten Konter versenkte. Norman Rentsch griff erneut zur grünen Karte (43. Minute).

Anne Hubinger, die aus der Leipziger Mannschaft glänzte, verkürzte mit Hüftwurf zum 16:24. Karolina Kudlacz kam dank der perfekten Abwehrarbeit durch Kerstin Wohlbold kaum zum Zug. Egal auf welche Position Kudlacz wechselte, Wohlbold war zur Stelle. Nadja Nadgornaja zeigte jetzt ihre Klasse und hämmerte den Ball zum 26:17 ins Netz der Gastgeberinnen. Karolina Kudlacz kam nur noch bei Strafwürfen zum Zug – 18:16. Sonja Frey im Gegenzug stellte den alten Abstand wieder her (27:18 – 49. Minute). Luisa Schulze kam nun völlig frei zum Zug und traf für den HC Leipzig. Nadja Nadgornaja traf auf der Gegenseite. Pech für den THC, Kerstin Wohlbold musste ab der 51. Spielminute eine Zeitstrafe absitzen. Karolina Kudlacz verkürzte von der Strafwurfmarke zum 20:28. Herbert Müller zog nun seinerseits die grüne Karte und nahm sein Team-Timeout.

Noch 21 Sekunden Unterzahlspiel für den THC. Katrin Engel setzte sich durch und brachte den THC nun mit neun Toren vor. Karolina Kudlacz verkürzte nun zweimal hintereinander. Der HC Leipzig mit doppelter Deckung gegen Kerstin Wohlbold und Nadja Nadgornaja, den freien Platz nutzte Sonja Frey und erzielte das 30.Tor für die Gäste. Mit ihrem siebten Tor erhöhte Katrin Engel zum 31:22, Anne Hubinger kämpfte und netzte ebenfalls ein. In der 56. Minute, Strafwurf THC – Svenja Huber zeigte Nerven und zirkelt den Ball an Nicole Roth und am Leipziger Tor vorbei.

Das Spiel schien entschieden, aber der HC Leipzig gab nicht auf. Dem Treffer von Luisa Schulze folgte der Gegentreffer von Nadja Nadgornaja. Herbert Müller nahm nach dem nächsten Treffer von Michelle Urbicht sein zweites Team Timeout. Der sechste Treffer von Nadja Nadgornaja markierte das 33:25. Strafwurf HCL – Karolina Kudlacz trat an, im Tor Dinah Eckerle. Und die junge THC-Torhüterin entschied das Duell für sich. Nadja Nadgornaja machte es auf der Gegenseite besser. Mit dem Strafwurf für den THC stellte sie den 34:25 Endstand für den THC her.

Stimmen zum Spiel:

Herbert Müller (Thüringer HC): „Es sollten Punkte für den vierten Platz her. Dies ist uns heute gelungen. Kompliment an die Mannschaft, sie hat die taktische Marschroute sehr gut eingehalten.“

Kerstin Wohlbold (Thüringer HC): „Das Konzept mit der Manndeckung ist heute optimal gelaufen. Da Saskia Lang nicht gespielt hat, wussten wir, dass das Spiel über Karolina laufen musste, was wir über die gesamte Zeit verhindert haben.“

Norman Rentsch (HC Leipzig): „Wir sind gut ins Spiel bekommen und haben viele leichte Tore erzielt. Mitte der ersten Halbzeit haben wir dann unseren Faden verloren und standen in der zweiten Halbzeit, besonders in der Abwehr, gegen den THC nicht sicher genug.“

Katja Schülke (HC Leipzig): „Der THC hat verdient gewonnen. Wir sollten das realistisch sehen, wir hatten viele junge Spielerinnen auf dem Feld, die noch lernen müssen. Der THC ist eine erfahrenere Mannschaft, die über längere Zeit gewachsen ist.“

Statistik:

HC Leipzig: Katja Schülke, Nicole Roth; Alexandra Mazzucco (3), Anne Müller (2), Helena Hertlein, Luisa Schulze (4/1), Karolina Kudlacz (7/4), Anne Hubinger (7), Saskia Lang, Kaya Diehl, Nele Reimer, Roxana Alina Ioneac, Michelle Urbicht (2), Isa Sophia Rösike

Thüringer HC: Jana Krause, Dinah Eckerle; Nadja Nadgornaja (7/1), Sonja Frey (4), Franziska Mietzner (2), Martine Smeets, Meike Schmelzer, Danick Snelder (3), Petra Popluharova, Iveta Luzumova, Katrin Engel (7/2), Julia Snopova, Lydia Jakubisova (1), Svenja Huber (6/2), Kerstin Wohlbold (4)

Strafwürfe: 7/5 – 6/5

Zeitstrafen: 4 – 3

Zuschauer: 3.119

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