HC Leipzig: „Mit der Saison unter den gegebenen Umständen zufrieden.“

29.05.2014 – SPORT4Final:

HC Leipzig: Analytische Einsichten über eine Handball-Saison aus Sicht des deutschen Pokalsiegers

Pokal-Final4 2014 Leipzig: Der HC Leipzig ist deutscher Pokalsieger 2014 - Foto: Sebastian Brauner
Pokal-Final4 2014 Leipzig: Der HC Leipzig ist deutscher Pokalsieger 2014 – Foto: Sebastian Brauner

Tatort Arena Leipzig: 

Mitteldeutsches Derby oder bedeutungsloses „Supercup-Match“ – das letzte Saisonspiel führt die beiden deutschen Topmannschaften HC Leipzig und Thüringer HC am kommenden Sonnabend, 31. Mai 2014, zum Saison-Halali laut Spielplan zusammen. Für beide Teams geht es mindestens um die Ehre: Pokal-Final4-Sieger HC Leipzig verlor in der abgelaufenen Spielzeit sage und schreibe dreimal gegen den Thüringer HC mit einer Gesamt-Tordifferenz von Minus 29 Treffern. Katja Schülke: „Wir verloren dreimal und hatten keine Chance.“ Zudem musste der deutsche Rekordmeister (21 Titel) die letzten sieben Spiele in Folge mit einer Minus-Tordifferenz von 57 Toren abgeben! 

Beim Champion der letzten vier Jahre aus Thüringen bedeutet die „Ehre des Spiels“, dass der deutsche Meister eine herausragende Bundesliga-Saison ohne Niederlage und mit nur einem Minuspunkt abschließen und dabei (fast) auf den Spuren des 19-maligen Männer-Rekordmeisters THW Kiel (verlustpunktfreie Saison 2011/2012) wandern möchte. Wirft man einen Blick auf den vorläufigen Spielplan der kommenden Saison – normale Punkterunde mit Hin- und Rückspiel bei Aufstockung der Bundesliga von 12 auf 14 Mannschaften – könnte es bei annähender Stärke beider Frauen-Teams am 23. Mai 2015 im thüringischen Bad Langensalza ein „echtes“ Finale um die deutsche Meisterschaft geben. Eine Woche später am tatsächlichen Ende der Spielzeit 2014/2015 ist das Pokal-Final4 terminiert. Dann mit einem Wiedersehen in Leipzig?! 

Analytische Einsichten der Verantwortungsträger des HC Leipzig zur diesjährigen Saison: 

Manager Kay-Sven Hähner brachte es auf den Punkt: „Unter den gegebenen Umständen sind wir zufrieden. Die Verletztensituation, die uns die Champions League gekostet hat, und das Trainerthema gehören dazu. Wir setzten 8 Juniorinnen ein, die ihre Sache sehr ordentlich gemacht haben und von den etablierten Spielerinnen gut an die Hand genommen wurden. Der Thüringer HC spielte eine überragende Saison und hatte nicht die Anzahl der Probleme wie wir. Mit Maura Visser, Saskia Lang und Karolina Kudlacz sind mehr Verantwortungsträger im Team dazu gekommen. Nach dem Trainerwechsel bedanken wir uns sehr bei Max Berthold und Wieland Schmidt. Diesbezüglich haben wir alles richtig gemacht.“ 

Torfrau Katja Schülke werden die Leipziger Handballfans in der kommenden Saison wieder auf der „Platte“ sehen. Über das Verbesserungspotential war von ihr zu hören: Die Abwehr müsse sich noch deutlich verbessern, die beiden neuen Außenspielerinnen sollten das Leipziger Konterspiel flexibler gestalten und aus den Topspielen in der Champions League (für die sich der HC Leipzig wieder qualifizieren möchte) und gegen den Thüringer HC muss noch mehr gelernt werden. Die überragende Susann Müller (geht zum Champions-League-Sieger Győr) sei als Individualistin nicht zu ersetzen. Die ist nur über die Teamleistung machbar. 

Torhüterlegende Wieland Schmidt bleibt dem HC Leipzig weiter als Co-Trainer für den Abwehrbereich neben Max Berthold, der sich in die technische Ausbildung einbringt, erhalten, wenn ab Trainingsbeginn 15. Juli der neue Cheftrainer Norman Rentsch die sportlichen Geschicke übernimmt. Wieland Schmidts Analyse einer Saison mit „Höhen und Tiefen“ liest sich so: Nach dem Trainerwechsel „war es nicht einfach, wieder Strukturen in das Team hinein zu bekommen und die Abstimmungsprobleme zwischen dem Trainer (Ørneborg – d. R.) und den Spielerinnen zu beseitigen. Max und ich wollten auf jeden Fall ein stabileres Deckungssystem spielen. Neben der 6:0-Formation ist uns dies mit einer flexiblen 3:2:1-Variante auch schon gelungen. Dabei half uns der Kontakt zu Alfred Gislason und das Kieler Studien- und Videomaterial weiter.“ 

Wieland Schmidts Abschlussgedanke stellte die visionäre Quintessenz beim vormittäglichen Pressefrühstück dar: „Wir sind auf dem richtigen Weg. Die Leistung beim Pokal-Final4 muss im nächsten Jahr normal sein.“ Im Sinne einer spannenden und hochklassigen Meisterschaftsentscheidung sowie für die Weiterentwicklung der deutschen Handball-Nationalmannschaft ist das uneingeschränkt zu wünschen.  

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