Vor Saisonbeginn: Der mitteldeutsche Drittliga-Fußball in einer Podiumsdiskussion

In der Kuppelhalle der Leipziger Volkszeitung waren dabei: Gerd Schädlich (Chemnitzer FC), Dieter Strozniak (Hallescher FC), Walter Kogler (Rot-Weiß Erfurt) und Alexander Zorniger (RB Leipzig).

 

Der Moderator, LVZ-Sportchef Winfried Wächter, stieg mit der Gretchenfrage nach den Ligafavoriten in die Diskussion ein. Für Strozniak gehören der Chemnitzer FC und RB Leipzig sowie Heidenheim, Münster und Osnabrück zu den Aufstiegskandidaten. Erfurts Trainer Kogler zählt sein Team nicht zum Favoritenkreis – mit den hinteren Tabellenregionen möchte er aber am liebsten nichts zu tun haben. Auch der CFC will sich nach Trainer Schädlich nach den Plätzen 9 und 6 in den vergangenen Jahren kontinuierlich weiter entwickeln und hofft, um die vorderen Plätze mit zu spielen. Den Chemnitzer FC haben für die neue Saison keine Leistungsträger verlassen, im Gegenteil, man konnte sich zielgerichtet mit einem Torhüter und Innenverteidiger sowie Hensel und Garbuschewski zielgerichtet verstärken. RB Leipzigs Trainer Zorniger nannte seinen 25-Spieler-Kader „recht ordentlich“. Seine Mannschaft habe in der dritten Liga in keinem Pflichtspiel bisher beweisen können, dass RB Leipzig vorn mitspielen kann.

Dieter Strozniak sieht im Eröffnungsspiel der dritten Liga am kommenden Freitag in Halle gegen RB Leipzig ein riesiges Ereignis, wobei das Stadion in zwei Stunden ausverkauft war. Er hofft für seinen HFC, den Leipziger Gästen Paroli bieten zu können. Zu den „Anforderungsprofilen“ befragt, meinte Strozniak, dass beim HFC die Spieler sportlich, menschlich und finanziell zu unserer Spielklasse passen müssen. Gleiches unterstrich auch Zorniger: „Wir müssen nicht jeden Spieler haben, nur weil er sportlich zu uns passt.“ Erfurts Trainer Kogler setzt in dieser Saison sehr stark auf den eigenen Nachwuchs und wird sukzessive junge Spieler in sein Team einbauen. Mit der Saisonvorbereitung und einigen Resultaten war er nicht zufrieden – es habe nicht alles ineinander gegriffen. Bei Rot-Weiß Erfurt steht das Projekt 2016 incl. Stadionumbau im nächsten Jahr auf dem Plan. Dabei soll die zweite Liga in drei Jahren erreicht werden. Auch in Österreich schaue man auf Deutschlands dritte Liga, die ja landesweit abgedeckt ist, was in Österreich nicht der Fall wäre. Die Dritte Liga ist für Kogler keine klassische Ausbildungsliga. Sondern für viele gute Spieler das Sprungbrett Richtung zweite Bundesliga. Im kurzen Blick zurück resümierte CFC-Trainer Schädlich, dass die Ausbildung der jungen Leute zu DDR-Zeiten richtig gut war, auch organisatorisch. Matthias Sammer habe dies gut als früherer DFB-Sportdirektor rüber gebracht.

Auch für die anwesenden Journalisten wurden noch zwei Bemerkungen explizit „angesprochen“: Zum baldigen Stadionneubau und mehreren Abstimmungen in Chemnitz meinte Gerd Schädlich: „Ich werde das schon noch erleben, aber als Rentner.“ Alexander Zorniger hat noch zwei Jahre Vertrag bei RB Leipzig und er möchte auch im Falle des Nichtaufstiegs nach dieser Saison der „erste Trainer bei RB sein, der die zweite Weihnachtsfeier mitmacht.“  

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